TITUS
Corpus of Hittite Mythological Texts - Translation
Part No. 6
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Text: CTH_323.1 
CTH 323.1 Link to cthtx Link to cthin - Vom Verschwinden und der Wiederkehr der Sonnengottheit


   A = VBoT 58
   
B = KUB 36.44 + KUB 53.20


Paragraph: 1ʼ    
Line: 1    --   [ ... ] mein [ ... ]   
Line: 2    --   [ ... sp]richt [ ... ]   
Line: 3    --   Als [ ... zu]m Wettergott [ ... ]   
Line: 4    --   [ ... ] der [m]ächtige Sonnengott, sein So[hn ... ]   
Line: 5    --   Wenn sich [ ... ]   
Line: 6    --   soll dein waršula- an m[i]r sichtbar werden.*1   
Paragraph: 2ʼ    
Line: 7    --   "Ich werde den [Sonnen]gott? ergreifen   
Line: 8    --   und ihn verbergen.*2   
Line: 9    --   Was wird er machen, der Wettergott?   
Line: 10    --   [ ... ]e ich."   
Line: 11    --   Als sie begannen, sich zu rühmen,   
Line: 12    --   rief die Tochter des Meeres aber aus dem [Himme]l (hinab),   
Line: 13    --   und das Meer hört[e] sie.   
Line: 14    --   Das Meer setzte sich die Kanne [ ... ] auf seine Schulter.*3   
Line: 15    --   "Wohin der Sonnengott fällt,   
Line: 16    --   sei es, dass er auf den [ ... ], in die Flamme, in den Baum (oder) in das Gestrüpp fällt*4   
Line: 17    --   [ ... ] wird gelöscht?.*5   
Paragraph: 3ʼ    
Line: 18    --   [Das Me]er spricht zum Sonnengott:   
Line: 19    --   "Dies (ist es), was [ ... ] dir [ ... ]"   
Line: 20    --   Der Sonnengott ging [ ... ] zum Meer, (nämlich) zu seiner Lende,*6   
Line: 21    --   und er verschloss die Ka[nne ... mit] Wachs.   
Line: 22    --   Oben aber [legte er] auβerdem einen kupfernen Deck[el? auf]   
Line: 23    --   [und sp]rach:   
Line: 24    --   "Seid gepriesen,*7   
Line: 25    --   solange b[is ... ]t   
Line: 26    --   Das Meer aber [ ... ] seiner Tochter.   
Line: 27    --   Die [ ... ] Frau [ ... ] zum Wettergott:*8   
Line: 28    --   "[Wel]ches Wunder vollbring[en sie ... ] Berg?*9   
Paragraph: 4ʼ    
Line: 29    --   [ ... ] deine Söhne [ ... ]   
Line: 30    --   [ ... ]"   
Line: 31    --   Der Wettergott sa[gte] zu seiner Frau:   
Line: 32    --   "[ ... ]   
Line: 33    --   Sag es mir!*10   
Line: 34    --   [ ... ] meine [Söh]ne.   
Line: 35    --   Wenn ein Mann getötet (ist),   
Line: 36    --   machen sie [ihn? w]ied[er? lebendig]?   
Line: 37    --   [Wenn ein R]ind (oder) ein Schaf getötet (ist),   
Line: 38    --   mach[en sie] es wieder lebendig?   
Line: 39    --   [Und] welches Wunder vollbringen [dei]ne Söhne?"*11   
Line: 40    --   St[arre]*12 lähmte das ganze Land.   
Line: 41    --   Die Gewässer lieβ sie vertrocknen.   
Line: 42    --   Die Starre (ist) mächtig!*13   
Line: 43    --   Er (i.e. der Wettergott) spricht zum Wind, seinem Bruder:   
Line: 44    --   "Der Berge Gewässer, die Gärten, die Wie[s]e,   
Line: 45    --   dein [w]aršula- soll gehen!   
Line: 46    --   Sie (i.e. die Starre) soll sie nicht lähmen!"*14   
Paragraph: 5ʼ    
Line: 47    --   Sie läh[mte]*15 Pflanzen, Länder, Rinder, Schafe, Hunde (und) Schweine.   
Line: 48    --   Die Kinder in ihre Herzen (und) das Getreide lähmt sie [nic]ht.*16   
Line: 49    --   Wenn [sie] sie l[ähmt],   
Line: 50    --   hält drinnen der T[a]lg (sie) aber.   
Line: 51    --   [ ...? ]   
Line: 52    --   und sie lähmt sie nicht,   
Line: 53    --   wie [sie] alles [gelähmt hatte]."   
Line: 54    --   Jener*17 aber ging (und) sprach zum Wettergott:   
Line: 55    --   "Dies (ist), was gesch[ah]!"   
Line: 56    --   Diese Starre da [ ... ] spricht zu ihrem Vater (und) ihrer Mutter:   
Line: 57    --   "Ihr verspeist (und) trinkt dies;   
Line: 58    --   kümmert euch aber um nichts."   
Line: 59    --   Der Schäfer (und) der Rinderhirt [ ... ]"   
Line: 60    --   Die (i.e. die Starre) aber lähmte das Land.   
Line: 61    --   Der Wettergott aber merk[t] (es) nicht.*18   
Paragraph: 6ʼ    
Line: 62    --   Der Wettergott sandte zum Sonnengott:   
Line: 63    --   "Geht (und) bring[t] den Sonnengott!"   
Line: 64    --   Sie [gi]ngen.   
Line: 65    --   Sie suchen den Sonnengott   
Line: 66    --   und find[en] ihn nicht.   
Line: 67    --   Der Wettergott aber spricht:   
Line: 68    --   "Und warum habt [ihr] ihn nicht gefund[en]?   
Line: 69    --   Meine Glieder werden [h]ier heiβ.*19   
Line: 70    --   Wann ging er [hi]er zu Grunde?"   
Line: 71    --   Er schickte den Zababa:   
Line: 72    --   "G[e]h (und) bring den Sonnengott!"   
Line: 73    --   Und den Zababa ergriff die Starre.   
Line: 74    --   "[Ge]ht (und) ruft die Schutzgottheit!*20   
Line: 75    --   Wird sie auch sie lähmen?   
Line: 76    --   Ist sie [nic]ht ein Kind des Feldes?"   
Line: 77    --   Und auch die ergr[iff] die Starre.   
Line: 78    --   "[G]e[h]t (und) ruft Telipinu (herbei)!*21   
Line: 79    --   Der (ist) mein [mäc]htiger Sohn.*22   
Line: 80    --   Er reiβt (die Erde) auf,   
Line: 81    --   pflügt,   
Line: 82    --   leitet das Wasser um,   
Line: 83    --   und das Getreide befreit er von kleinen Steinen [ ... ].*23"   
Line: 84    --   Und auch den hält die Starre.   
Paragraph: 7ʼ    
Line: 85    --   "[Geht] (und) ruft die Schicksalsgöttin und Ḫannaḫanna!   
Line: 86    --   Wenn jene star[ben],   
Line: 87    --   starben auch [di]ese vollen[ds]."   
Line: 88    --   Auch zu seinem (i.e. des Wettergottes) Tor [kam] die Starre.*24   
Line: 89    --   [Die St]arre spricht zum [Wet]tergott:   
Line: 90    --   "Die[se] schickst du immer wieder, die [ ... ]*25   
Line: 91    --   und alle starben.   
Line: 92    --   Du (kannst) diesen Becher [nicht m]ehr halten.*26   
Line: 93    --   Seine, des Ḫašamili Brüder (sind seine) [Halbbr]üder*27,   
Line: 94    --   und die Starre ergriff sie nicht."   
Line: 95    --   [ ... ] sie rief.   
Line: 96    --   Der Wettergott [sprich]t zur Starre:   
Line: 97    --   "Meine Hand (ist) am Becher festgekl[ebt],*28   
Line: 98    --   meine [Füβe] haben sich festgeklebt.   
Line: 99    --   Wenn du auch diese Füβe und Händ[e ergreifst],   
Line: 100    --   ergreife meine Augen aber nicht!"*29   
Paragraph: 8ʼ    
Line: 101    --   [Die Starre] spricht zum Wettergott:   
Line: 102    --   "Du siehst [ ... ] meinen Kindern [ ... ]*30   
Line: 103    --   Ich werde hinauf in den Himmel gehen.*31   
Line: 104    --   Belebe*32 [die Hände] (und) die Füβe!"   
Line: 105    --   [ ...]t.   
Line: 106    --   [ ... ]   
Paragraph: 9ʼʼ    
Line: 107    --   [ ... ] wandte er/sie [ ... ]   
Line: 108    --   Den Mondgott aber schleuderte er/sie.*33   
Line: 109    --   [ ... ]   
Line: 110    --   [ ... ] warf das [ ... ] des Stadttores um.*34   
Line: 111    --   Die alten Männer (und) die alten Frauen [ ...]en [ ... ],   
Line: 112    --   und ich bin auch eine annanna-Frau.*35   
Paragraph: 10ʼʼ    
Line: 113    --   Ich x-te*36 [ ... ] mit [lin]ks,   
Line: 114    --   und ich nahm sie nicht.   
Line: 115    --   Mit rechts aber x-te ich [ ... ]   
Line: 116    --   und die Worte der Götter n[ah]m ich wieder.   
Line: 117    --   Ich schüttete sie [ ... ]   
Line: 118    --   Mein Mund (und) mein Kopf (sind) der Riegel,*37   
Line: 119    --   [ ... ] aber (ist) das išgarakka-.   
Line: 120    --   Ich stellte sie darauf.   
Line: 121    --   [ ... ] Kop[f? ... ]   
Paragraph: 11ʼʼ    
Line: 122    --   Die Worte der [Göt]ter habe ich in keiner Weise zunichte gemacht.   
Line: 123    --   Falls Telipinu aber für irgendjemanden drückend wird,   
Line: 124    --   werde ich aber die Wo[rte] der Götter [spre]chen*38   
Line: 125    --   und ihn anrufen."   
Line: 126    --   Der Sonnengott aber spricht:   
Line: 127    --   "Die Worte der Götter [sollen] gehen!   
Line: 128    --   Meine [Zute]ilung aber, wie (ist sie)?"*39   
Line: 129    --   Die Muttergöttin (spricht) folgendermaβen:   
Line: 130    --   "Wen[n] du, Sonnengott, jemandem Gutes [gib]st,   
Line: 131    --   soll er dir aber neun (Schafe) geben.   
Line: 132    --   Wer ein Armer (ist),   
Line: 133    --   soll dir ein Schaf geben."   
Paragraph: 12ʼʼ    
Line: 134    --   (Tafel) der Anrufung des [Sonne]ngottes? und des Telipinu, fertig.   
Paragraph: 13ʼʼ    
Line: 135    --   Die [Zuteil]ung (ist) dies:   
Line: 136    --   Eine Kanne aus Bronze und ihr Deckel aus Bronze, [ ... aus B]ronze (sind) jeweils auf den Deckel gelegt, eine Tür aus Bro[nze], ein [arimp]a-*40 aus Bronze, zwei Fenster aus Bronze, ein Pflock aus Bronze, ein Spaten aus Bron[ze, ein Hammer aus B]ronze, ein Zweig der ippiya-Pflanze*41, ein Zweig [ ... ], ein kleiner Ständer*42 aus šunila-Holz,*43 Wachs, Räucher[substanz, ... ], drei Kannen? mit Wasser [v]on drei Quellen.   
Line: 137    --   Alle[s ...]en sie [ ... ]   
Line: 138       und ihre drei puri-Holzobjekte.*44   
Paragraph: 14ʼʼ    
Line: 139    --   [ ... ] groβes Dic[kbrot], ein Gefäβ Wein, ein Gefäβ marnuwan, ein Gefäβ honighaltiges Bier, ein Gefäβ hon[ighaltiger] Wein, [ein Becher Fein]öl, ein Becher Honig, ein Becher Schaffett, weiβe Wolle, blaue Wolle, rote Wolle, grünge[lbe] Wolle, [schwarze Wolle, Wol]lschnur, ausgesuchtes Erstklassiges*45: šaḫi-Holz, [ḫappur]iya-Holz, Süβrohr.*46   
Line: 140    --   Sie bespreng[t] sie mit Feinöl.   
Paragraph: 15ʼʼ    
Line: 141    --   [ ... ] aber st[ellt] folgendermaβen im Haus zwei Tische ans Fenster:*47   
Line: 142    --   Überall legt sie ein Dickbrot darauf.   
Line: 143    --   Auf den einen Tisch legt sie diese Utensilien:   
Line: 144    --   Eine Kanne aus Br[on]ze zusammen mit (ihrem) Deckel, die Tür aus B[ronze], das arimpa- aus Bronze, zwei Fenster aus Bronze l[egt sie] auf den ersten Tisch für den Sonnengott.*48   
Paragraph: 16ʼʼ    
Line: 145    --   Den einen Hammer aus Bronze, einen Spaten aus Bronze, einen Pflock aus Bronze legt sie auf den einen Tisch für den Sonn[engott].   
Line: 146    --   Auf den zweiten Tisch aber st[ellt sie] in die Mitte neun groβe Dickbrote in einem Korb   
Line: 147    --   und darauf legt sie Lab und Käse hin.   
Line: 148    --   [Sie legt] Wolle dazu.   
Line: 149    --   Drei Gefäβe aber mit Wein, marnuwan (und) honighaltigem Bier, drei Kannen? mit Wasser zusammen mit einem Becher Feinöl, einem Becher Honig, einem Becher Schaffett, ausgesuchtes Erstklassiges.   
Line: 150    --   Dies alle[s] vermeng[t sie].*49   
Paragraph: 17ʼʼ    
Line: 151    --   Sie stellt einen gedeckten Tisch für den Sonnengott auf.   
Line: 152    --   Sie stellt einen gedec[kten] Tisch für Telipinu auf.   
Line: 153    --   Wenn sie die Gottheit Platz nehmen läβt,*50   
Line: 154    --   is[t sie] fertig.   
Line: 155    --   Am Abend aber stellt sie Feuer aus dem Feuerbecken vor die Gottheit.*51   
Line: 156    --   Sie verbrennt Erstklassiges,*52   
Line: 157    --   und die Beschwörerin spricht die Beschwörungen*53 des Gottesherrn.*54   
Line: 158    --   Dreimal opfert sie reihum.   
Line: 159    --   Sie verschlieβt den Tempel   
Line: 160    --   und geht hinaus.   
Line: 161    --   An diesem Tag macht sie nichts (mehr).   
Paragraph: 18ʼʼ    
Line: 162    --   Wenn es aber hell wird,   
Line: 163    --   geht der Gottesherr*55 vor die Gottheit,   
Line: 164    --   verbrennt Erstklassiges,*56   
Line: 165    --   spricht die Beschwörungen   
Line: 166    --   (und) opfert dreimal reihum.   
Line: 167    --   Er [b]richt ein süβes Dickbrot für den Sonnengott   
Line: 168    --   (und) legt (es) auf den Tisch des Sonnengottes.*57   
Line: 169    --   Er libiert marnuwan, honighaltiges Bier (und) Wein dem Sonnengott.   
Line: 170    --   Er bricht ein süβes Dickbrot für Telipinu   
Line: 171    --   (und) legt (es) auf den Tisch des Telipinu.   
Line: 172    --   Er libiert marnuwan, honighaltiges Bier (und) Wein [für Telipinu].   
Line: 173    --   Er opfert einen Ziegenbock*58 (und) ein Schaf für den Sonnengott und Telipinu zusammen.   
Paragraph: 19ʼʼ    
Line: 174    --   Er [l]egt rohes [Fleisc]h,*59 (nämlich) Schulter, Brust, Kopf (und) Füβe vom Schaf, [dem Sonnengott] hin.   
Line: 175    --   Vom Ziegenbock aber legt er Brust, Schulter, Kopf (und) Füβe ebenso für Telipinu hin.   
Line: 176    --   Sie kochen L[eber] (und) Herz mit der Flamme.*60   
Line: 177    --   [Er] brich[t] ein Dickbrot,   
Line: 178    --   legt (darauf) [die Schul]ter [des Schafes]   
Line: 179    --   (und) legt (es) auf den Tisch des Sonnengottes.   
Line: 180    --   [ ... ] legt [ ... auf] seinen Tisch.   
Line: 181    --   Er libiert marnuwan, honighaltiges Bier (und) W[ei]n de[m Sonnengott (und) Tel]ipinu.   
Line: 182    --   Danach aber stell[t er] eine Schüss[el] Rührkuchen? [dem Sonnengott (und)] Telipinu hin.   
Paragraph: 20ʼʼ    
Line: 183    --   [ ... ] halten sie drei Tage lang.   
Line: 184    --   Am ersten Tag [ ...]en sie eine (Portion) Fleischsuppe und [ ... ] eines Ziegenbo[cks].   
Line: 185    --   Wenn es zum Essen gut ist,   
Line: 186    --   [geht] der Gottesherr [vor die Gottheit],   
Line: 187    --   verbrennt [Ers]tklassiges   
Line: 188    --   (und) beschwört dreimal reihum.*61   
Line: 189    --   [ ... ] br[ic]ht ein süβes Brot (und) ein šiluḫa-Brot   
Line: 190    --   (und) [legt] (es) auf den Tisch des Sonnengottes.   
Line: 191    --   Er stellt [Fleisch]suppe vom Schaf für den Sonnengott hin,   
Line: 192    --   und für [T]elipinu bri[cht] er (es) ebenso.   
Line: 193    --   Er legt [es auf] seinen [Tisch]*62   
Line: 194    --   und [st]ellt Fleischsuppe vom Ziegenbock ebens[o] hin.   
Line: 195    --   Er l[ib]iert marnuwan, [honighaltiges Bier (und) Wei]n dem Sonnengott (und) Telipinu.   
Paragraph: 21ʼʼ    
Line: 196    --   [Am zweiten Tag] geht der Gottes[her]r vor die Gottheit,   
Line: 197    --   verbrenn[t] Erstklassiges   
Line: 198    --   (und) [ ...]t.   
Line: 199    --   Er nimmt das Dickbrot der Sättigung, die Fleischsuppe, [ ... das F]leisch wieder weg.   
Line: 200    --   Der Koch [ ... ] es.   
Line: 201    --   [ ... ] bricht das süβe [Dick]brot   
Line: 202    --   (und) [legt] (es) auf den Tisch des Sonnengottes.   
Line: 203    --   [Er bricht ein Dickbrot]   
Line: 204    --   (und) legt (es) [fü]r Telipinu ebenso hin.   
Line: 205    --   [ ... ]   
Paragraph: 22ʼʼ    
Line: 206    --   [Wenn es am dritten Tag zum Ess]en gut is[t],   
Line: 207    --   [geht] der Gottes[h]err [vor die Gottheit],   
Line: 208    --   [verbrenn]t [Erstklassiges]   
Line: 209    --   (und) besch[w]ört dreimal [reihum].   
Line: 210    --   Er [l]egt [ ... ] für den Sonnengott hin.   
Line: 211    --   [ ... ] dem [Te]lipin[u ... ]   



Paragraph: n. 
Line: 1    
Vgl. Hoffner -- Melchert 2008, 138 Anm. 5, 299; zu waršula- "Duft" siehe zuletzt Kloekhorst 2008, 975-978. ^
Line: 2    
Vgl. CHD L-N, 330b. ^
Line: 3    
HED 3, 22; vgl. die Diskussion bei Melchert, FsHoffner 2003, 286f., der auch auf eine mögliche Bedeutung "Hüfte, Obeschenkel" aufmerksam macht. ^
Line: 4    
Vgl. CHD L-N, 328b; Hoffner, Myths2 1998, 27; Haas, Literatur 2003, 117; Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64. ^
Line: 5    
Die Übersetzung dieses Ausdrucks variiert in der Literatur: Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64: "[tutto] rimarrà paralizzato!" mit Verweis auf HED 1, 354f.; Hoffner, Myths2 1998, 27: "[ ... ] will be caught in a net(?)."; Haas, Literatur 2003, 117: "er wird verlöschen!". ^
Line: 6    
Zu einer Diskussion von antaka- "Lende" siehe Melchert, FsHoffner 2003. Zu weiteren Übersetzungen durch "Raum, Gemach" siehe Hoffner, Myths2 1998, 27; Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64; Haas, Literatur 2006, 117; Moore, Disappearing Deity 1975, 165; CHD P, 21b. ^
Line: 7    
Hoffner, Myths2 1998, 27: "Keep on praising yourselves"; Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64: "Che tessa pure le proprie lodi!". Anders Neu, StBoT 5, 1968, 188 mit Anm. 2. Ebenso Haas, Literatur 2006, 118. ^
Line: 8    
Vgl. für eine Ergänzung in CHD L-N, 297b; ebenso Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64: "be]lla(?) donna"; Hoffner, Myths2 1998, 27: "lovely women". ^
Line: 9    
Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64, lesen "i tuoi figli". ^
Line: 10    
Vgl. Neu, FsNeumann 2002, 325; ebenso Hoffner, Myths2 1998, 27; Haas, Literatur 2006, 118. Anders Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64 mit Anm. 10: "[ ... ] mi ha detto questo!" . ^
Line: 11    
Vgl. CHD Š, 35a ; vgl. Hoffner, Myths2 1998, 27; Haas, Literatur 2006, 118, der šagai- als "Gegenmaβnahme" übersetzt. Anders Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64, die die Sätze nicht als Fragen verstehen. ^
Line: 12    
HW2 III/11: "Erstarrung"; HED 3, 8: "personification of the withering of vegetation caused by summer drought"; Kloekhorst 2008, 693: "drought". ^
Line: 13    
Vgl. CHD Š, 94b: "Jack Frost is great." ^
Line: 14    
In den Übersetzungen finden sich verschiedene Bezüge: Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 64f.: "La tua essenza divina spiri sulle acque delle montagne, sui frutteti e sui prati, cosicché il gelo non possa paralizzarli!"; Hoffner, Myths2 1998, 27: "The waters of the mountains, the gardens, the meadow(s) -- let your refreshing go (through) the lands -- but let it (i.e. ḫaḫḫima-) not paralyze them."; Haas, Literatur 2006, 118: "Die Gewässer der Berge, die Gärten, die Weiden! Deine Gnade soll (weiter)gehen, damit sie nicht (länger) erstarren!" Vgl. auch HEG III 375. ^
Line: 15    
Zur einer Interpretation dieser Verbalform als Imp.Sg. siehe Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 65, mit Anm. 11. ^
Line: 16    
Die Stelle ist umstritten, siehe Hoffner -- Melchert 2008, 131 mit Anm. 236 und die verschiedenen Übersetzungen von Haas, Hoffner und Pecchioli Daddi -- Polvani. Vgl. Moore, Disappearing Deity 1975, 166; Mazoyer, Télipinu 2003, 178. ^
Line: 17    
Wohl der Wind. ^
Line: 18    
Vgl. CHD Š, 23a; siehe auch die bereits genannte Literatur, die die Länge der direkten Reden unterschiedlich interpretiert. ^
Line: 19    
Zu kāša in der Bedeutung "hier" s. Rieken, Hethitsch kāša, kāšma, kāšat(t)a: drei verkannte deiktische Partikeln, in: Akten der Arbeitstagung, der Indogermanischen Gesellschaft vom 24. bis 26. September 2007 in Marburg, Wiesbaden 2009, 265-273. Vgl. Hoffner -- Melchert 2008, 71 mit Anm. 33. Vgl. HEG III 403: "Siehe, meine Glieder werden (vor Aufregung) heiβ"; Neu StBoT 5, 1: "Sieh, meine Glieder sind heiβ (vor Schreck)." ^
Line: 20    
Dies sagt wohl erneut der Wettergott. ^
Line: 21    
Dies sagt wohl erneut der Wettergott. ^
Line: 22    
Vgl. die Übersetzungen in CHD P, 313b: "That son of mine is noble. He harrows, ploughs and irrigates the field."; CHD L-N, 351b: "Go, call Telipinu! He is an awe-inspiring son of mine. He tills, he plows, he turns/diverts water (for irrigation)."; CHD L-N, 366b: "That son of mine is important/powerful/effective(?): he breaks up the sod, plows it, diverts water (to irrigate it) and pirulawa-s grain." mit Diskussion der Bedeutung von nakki-; Moore, Disappearing Deity 1975, 167: "Go! Call Telipinus! That one (is) a mighty son of mine. He tills, he ploughs, he guides the water and the grain [he ... ] to the piruluwar-stone(??).". ^
Line: 23    
Vgl. CHD L-N, 313b mit Diskussion und Verweis auf weitere Übersetzungen. ^
Line: 24    
Vgl. zu anderen Bezügen die bislang genannten Übersetzungen. ^
Line: 25    
Vgl. teilweise andere Übersetzungen bei Hoffner, Myths2 1998, 28; Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 66; Moore Disappearing Deity 1975, 168: "You are killing(??), you are throwing away [your sons(?)]. They have all died." ^
Line: 26    
Vgl. zu anderen Interpretationen dieser Verbalform die bislang genannten Übersetzungen. ^
Line: 27    
Siehe CHD P, 97a: "brother sharing the same father, paternal brother". Vgl. dort die Übersetzung: "The brothers of Ḫaššammili were (Ḫ.ʼs?) paternal brothers, (therefore) Ḫaḫḫima did not seize them." ^
Line: 28    
Haas, Literatur 2006, 119: "in dem Becher eingefroren." ^
Line: 29    
Vgl. CHD Š, 70b. ^
Line: 30    
Die Übersetzung dieses Ausdrucks variiert in der Literatur: Haas, Literatur 2006, 119: "Du wirst deine Kinder sehen."; Hoffner, Myths2 1998, 28: "You will look at your children."; Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 67: "Vedi i vostri figli?". ^
Line: 31    
Vgl. Hoffner, Myths2, 1998, 28. ^
Line: 32    
So nach Haas Literatur 2006, 119. Anders Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 67. ^
Line: 33    
Der Sinn ist unklar -- vgl. Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 67 mit Anm. 24; CHD Š, 20a: "He shot (at) the moon(god?). Or: He pressed(?) the moon(god?)." ^
Line: 34    
Vgl. die weiteren Übersetzungsvorschläge in der bislang genannten Literatur. ^
Line: 35    
Vgl. Hoffner -- Melchert 2008, 364. Haas, Literatur 2006, 119 übersetzt "Groβmutter"; Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 68 mit Anm. 25 verstehen das Wort als Eigennamen einer Beschwörerin. ^
Line: 36    
Die Interpretation dieser Verbalform ist unsicher. Moore, Disappearing Deity 1975, 169, stellt sie zu auš- "sehen" und übersetzt: "On [the left] I saw" mit einer Anmerkung zur auβergewöhnlichen Form; Mazoyer, Télipinu 2003, 169 liest: [ ... -š]a-li-it aḫ-ḫa-ti "... la réponse de lʼoracle(?), je ne lʼai pas pris et avec la droite ... la réponse de lʼoracle(?), et je lʼ[ai pr]is" (ibid. 180); Hoffner, Myths2 1998, 28, lässt sie unübersetzt, während Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 68 mit Anm. 26, und Haas, Literatur 2006, sie als "verhexen" verstehen (mit einer Lesung/Interpretation UḪ₇ für uḫ?). ^
Line: 37    
Anders Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 68 mit Anm. 28. ^
Line: 38    
Vgl. CHD L-N, 320b und 371b. ^
Line: 39    
Vgl. dazu Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 68 mit Anm. 30. Im Folgenden mit einer anderen Kolonaufteilung. ^
Line: 40    
Groddek, FsPopko 2002, 126-128, schlägt "Stütze, Säule (o.ä.)" vor. ^
Line: 41    
Groddek, FsPopko 2002, 124: "Weinrebe". ^
Line: 42    
Nach HED 5, 13ff.; vgl. CHD L-N, 15a: "object made at least partly of wood, occasionally plated with precious metals: made of šunilaš wood (a conifer)". ^
Line: 43    
Groddek, FsPopko 2002, 124: "ein šunila-Baum, (ein) kleiner Opfertisch"; ebenso HEG II, 1139. ^
Line: 44    
Vgl. CHD P, 386b: "wooden or wicker object, existing in sets, for supporting pitchers etc., probably a tray". Groddek, FsPopko 2002, 124: "Gefäβständer". ^
Line: 45    
Vgl. CHD Š, 178a: "pleasant, fragrant things"; Groddek, FsPopko 2002, 124: "zerkleinerte aromatische Hölzer von šaḫi und parnulli". ^
Line: 46    
Eventuell als Genitiv aufzufassen, vgl. CHD Š, 8b. ^
Line: 47    
Vgl. Groddek, FsPopko 2002, 124, mit anderen Klausengrenzen: "[Man rüste]t aber folgendermaβen drinnen im Hause [zu]: Zwei Tische stellt sie zum Fenster. [D]arauf legt sie überallhin ein Dickbrot." ^
Line: 48    
Vgl. CHD L-N, 89a. ^
Line: 49    
Vgl. HED 3, 384; Groddek, FsPopko 2002, 125: "dies alles stell[t] sie zusammen." ^
Line: 50    
Groddek, FsPopko 2002, 125: "Wenn sie die Gottheit Platz nehmen lässt, hört sie auf." ^
Line: 51    
Anders CHD P, 11b: "In the evening, she takes fire from the p.-container before the deity." Vgl. CHD Š, 123b: "In the evening she takes fire (i.e. embers or live coals) from a fire-pan before the god, and she burns fragrant things as incense." CHD Š, 178a: "In the evening, (s)he places embers in (lit. by means of) the fire-pan in front of the deity. (In it) (s)he burns fragrant things."; CHD L-N, 435 b: "In the evening she puts fire with the brazier before the deity. (... She closes the temple, goes away and on that day does nothing more.)"; Groddek, FsPopko 2002, 125: "Zur Abendzeit aber stellt sie mit einem Feuerbecken Feuer vor die Gottheit." ^
Line: 52    
Vgl. CHD Š, 123b; Groddek, FsPopko 2002, 125: "Aromatische Hölzer verbrennen als Weihrauch." šanezzi ist hier als terminus technicus für ŠIMḪI.A verstanden, vgl. Lebrun, Hethitica 11, 1992, 110. ^
Line: 53    
Wörtlich eine Figura etymologica: "beschwört die Beschwörungen". ^
Line: 54    
Nach Groddek, FsPopko 2002, 125; vgl. auch die ausführliche Besprechung bei Groddek, FsPopko 2002, 129f; vgl. auch Moore, Disappearing Deity 1975, 176. ^
Line: 55    
Groddek, FsPopko, 2002, 130, nimmt zwei Personen an -- die Beschwörerin und den Gottesherrn. Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 70 mit Anm. 39, gehen nur von einer Beschwörerin aus, die in Funktion des Gottesherrn agiert. ^
Line: 56    
Vgl. CHD Š, 178a: "On the morrow, the ʼlord of the deityʼ proceeds in front of the deity (and) burns fragrant things." ^
Line: 57    
So Groddek, FsPopko, 2002, 125. ^
Line: 58    
So CHD P, 80a. ^
Line: 59    
Groddek, FsPopko 2002, 125: "das rohe [reine Fleisc]h". ^
Line: 60    
Groddek, FsPopko 2002, 125: "... grillt man auf offener Flamme." ^
Line: 61    
Groddek, FsPopko 2002, 125, 130 teilt den Ausdruck in zwei Sätze: "Die Beschwörungen (beschwört er). Dreimal macht er die Runde [ ... ]." Ebenso Pecchioli Daddi -- Polvani 1990, 71. irḫaizzi "er macht die Runde" kann allerdings verschiedene Handlungen bezeichnen. ^
Line: 62    
Ergänzt nach Text B Rs. IV 23ʼf. ^




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