Thesaurus Indogermanischer Text- und Sprachmaterialien
TITUS DIDACTICA

Indogermanische Völker und Sprachen / Indo-European Peoples and Languages

Italische Sprachen: Altlateinische Inschriften /
Italic Languages: Old Latin Inscriptions


Inschrift aus Spoleto / Inscription from Spoleto :


HONCE LOVCOM Diesen Hain
NE QVIS VIOLATOD soll niemand beschädigen
NEQVE EXVEHITO NEQVE noch hinausfahren noch
EXFERTO QVOD LOVCI hinaustragen, was in dem
SIET NEQVE CEDITO Hain ist, noch (Bäume) fällen,
NESEI QVO DIE RES DEINA außer an dem Tag, an dem der
ANVA FIET EOD DIE jährliche Gottesdienst ist; an diesem Tag soll man
QVOD REI DINAI CAVSA (soviel) wie zum Gottesdienst (benötigt)
FIAT SINE DOLO CEDRE wird, ohne Täuschung fällen
LICETOD SEIQVIS dürfen. Wenn (ihn) jemand
VIOLASIT IOVE BOVID beschädigt, soll er dem Iupiter ein Rind
PIACLVM DATOD als Reinigungsopfer darbringen.
SEIQVIS SCIES Wenn (ihn) jemand absichtlich
VIOLASIT DOLO MALO beschädigt mit arglistiger Täuschung,
IOVEI BOVID PIACLVM soll er dem Iupiter ein Rind als Reinigungsopfer
DATOD ET A CCC darbringen, und 300 Aes
MOLTAI SVNTOD soll die Strafe betragen.
EIVS PIACLI (Über die Ausführung) dieses Reinigungsopfers
MOLTAIQVE DICATOREI und der Strafe (zu wachen,) obliegt
EXACTIO ESTOD dem Stifter.




Inschrift aus Luceria / Inscription from Luceria

IN HOCE LOVCARID STIRCVS In diesem Hain soll niemand
NE[QV]IS FVNDATID NEVE CADAVER Schutt abladen noch Leiche(n)
PROIECITAD NEVE PARENTATID niederlegen noch Totenopfer darbringen (?).
SEI QVIS ARVORSV(M) HAC FAXIT [IN] Wenn jemand gegen dies(e Vorschrift) verstößt,
IVM QVIS VOLET PRO IVDICATOD N [L] soll, wer will, ihn ohne Richtspruch um 50 M.
MANVM INIECT[I]O ESTOD SEIVE (mit Strafe) belegen; wenn ihn (jedoch)
MAC[I]STERATVS VOLET MOLTARE ein Beamter strafen will,
[L]ICETOD so soll er (dies) dürfen.





Epistula Consulum ad Teuranos de Bacchanalibus

[Q.] Marcius L. f., S. Postumius L. f. cos. senatum consoluerunt n. Octob. apud aedem
Duelonai. Sc. arf. M. Claudi. M. f.. L. Valeri. P. f.,
Q. Minuci. C. f. De Bacanalibus quei foederatei
esent, ita exdeicendum censuere:

Neiquis eorum [B]acanal habuise velet; seiques
esent, quei sibei deicerent necesus ese Bacanal habere, eeis utei ad pr. urbanum
Romam venirent, deque eeis rebus, ubei eorum v[e]r[b]a audita esent, utei senatus
noster decerneret, dum ne minus senatorbus C adesent [quom e]a res cosoleretur.
Bacas vir nequis adiese velet ceivis Romanus neve nominus Latini neve socium
quisquam, nisei pr. urbanum adiesent isque de senatuos sententiad, dum ne
minus senatoribus C adesent, quom ea res cosoleretur, iousise<n>t. Censuere.

Sacerdos nequis vir eset; magister neque vir neque mulier quisquam eset;
neve pecuniam quisquam eorum comoine[m h]abuise ve[l]et ; neve magistratum
neve pro magistratu[d] neque virum [neque mul]ierem quiquam fecise velet;
neve posthac inter sed conioura[se ne]ve comvovise neve conspondise
neve conpromesise velet neve quisquam fidem inter sed dedise velet.
Sacra in (o)quoltod ne quisquam fecise velet, neve in poplicod neve in
preivatod neve exstrad urbem sacra quisquam fecise velet, nisei
pr. urbanum adieset, isque de senatuos sententiad, dum ne minus
senatoribus C adesent quom ea res cosoleretur, iousise<n>t. Censuere.

Homines plous V oinvorsei virei atque mulieres sacra ne quisquam
fecise velet, neve inter ibei virei plous duobus, mulieribus plous tribus
arfuise velent, nisei de pr. urbani senatuosque sententiad, utei suprad
scriptum est. Haice utei in conventionid exdeicatis ne minus trinum
noundinum, senatuosque sententiam utei scientes esetis, eorum
sententia ita fuit: sei ques esent, quei arvorsum ead fecisent, quam suprad
scriptum est, eeis rem caputalem faciendam censuere; atque utei
hoce in tabolam ahenam inceideretis, ita senatus aequom censuit,
uteique eam figier ioubeatis, ubei facilumed gnoscier potisit; atque
utei ea Bacanalia, sei qua sunt, exstrad quam sei quid ibei sacri est,
ita utei suprad scriptum est, in diebus X, quibus vobeis tabelai datai
erunt, faciatis utei dismota sient. In agro Teurano.


Q(uintus Marcius, S(ohn des) L(ucius und) S(purius) Postumius S(ohn des) L(ucius), Konsuln, konsultierten den Senat am 7. Oktober beim Tempel der Bellona. Als Z(eugen) waren zug(egen) M(arcus) Claudi(us), S(ohn des) M(arcus,) L(ucius) Valeri(us) S(ohn des) P(ublius), Q(uintus) Minuci(us) S(ohn des) G(aius). Über die Bacchanalien haben sie beschlossen, denen, die mit (Rom) verbündet sind, wie folgt bekanntzugeben:
Niemand von ihnen soll ein Bacchanal abzuhalten begehren. Wenn es (doch) welche gibt, die von sich behaupten, die Abhaltung eines Bacchanals nötig zu haben, (für die wird bestimmt), daß sie zum Städtischen Pr(ätor) nach Rom kommen müssen, und daß über diese Sache(n), nachdem ihre Worte gehört worden sind, unser Senat entscheiden soll, wobei (solange) nicht weniger als 100 Senatoren anwesend sein dürfen, wenn diese Sache verhandelt wird. Zu Bacchantinnen darf kein Mann zu gehen begehren, weder ein römischer Bürger noch einer mit lateinischem Namen noch einer der Bundesgenossen, wenn sie nicht (zuvor) zum städtischen Prätor gegangen sind und dieser auf Senatsbeschluß, bei dem nicht weniger als 100 Senatoren anwesend sein dürfen, wenn über diese Sache beraten wird, es zuläßt. (So) haben sie beschlossen.
Kein Mann darf (bei Bacchanalien) Priester sein. (Auch) Organisator darf weder ein Mann noch irgendeine Frau sein. Und niemand von ihnen darf gemeinschaftliches Geld (dafür) haben wollen. Und niemand, weder einen Mann noch eine Frau, darf man zum Beamten oder einen Ersatzbeamten machen wollen; und später darf niemand sich verschwören oder gemeinschaftlich geloben oder verabreden oder gegenseitig versprechen wollen oder untereinander eine Treueabsprache treffen wollen. Niemand darf Zeremonien im Verborgenen abhalten wollen, noch darf irgendjemand in der Öffentlichkeit noch im Privaten noch außerhalb der Stadt Zeremonien abhalten wollen, wenn er nicht (zuvor) zum städtischen Prätor gegangen ist und dieser auf Senatsbeschluß, wobei nicht weniger als 100 Senatoren anwesend sein dürfen, wenn die Sache verhandelt wird, es zuläßt. (So) haben sie beschlossen.
Niemand darf (in einer Gruppe von) insgesamt mehr als 5 Menschen, Männern und Frauen, Zeremonien abhalten wollen, und nicht mehr als zwei Männer (oder) drei Frauen dürfen dabei zugegen sein wollen, wenn nicht auf Beschluß des städtischen Prätors und des Senats, wie oben geschrieben steht.
(Es ist beschlossen,) daß ihr diese (Vorschriften) auf einer Versammlung bekanntgebt, die nicht weniger als drei Markttage (umfaßt); und daß ihr des (folgenden) Senatsbeschlusses wissend seid: So war ihr Beschluß: Wenn es welche gibt, die gegen diese (Vorschrift) verstoßen, wie sie oben geschrieben steht, so haben sie beschlossen, daß diesen (deshalb) ein Kapitalprozeß gemacht werden soll. Und daß ihr dieses auf eine bronzene Tafel einritzen sollt, hat der Senat ebenso für angemessen erklärt. Und daß ihr diese anbringen sollt, wo sie so leicht wie möglich lesbar ist; und daß ihr veranlaßt, daß solche Bacchanalien(orte), wenn es (noch) welche geben sollte, bis auf das, was daran an Heiligem ist, wie oben vorgeschrieben steht, innerhalb von 10 Tagen, nachdem euch diese Tafeln übergeben wurden, aufgelöst werden. Im Landgebiet der Teuraner.





Inschrift aus Rom / Inscription from Rome

.....      eisque curarent tu[erenturque
ar
]bitratu aedilium pleibeium
[quei]comque essent; neive ustrinae in
eis loceis recionibusve nive foci ustri
nae<ve> caussa fierent nive stercus terra[m]
ve intra ea loca fecisse coniecisseve veli[t]
quei haec loca ab paaco Montano
[redempta habebit, quod si stercus in eis loceis fecerit terramve
in ea]
loca iecerit, in .....[uti HS ....
ma
]nus iniectio pignorisq. capi[o siet]





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