Thesaurus Indogermanischer Text- und Sprachmaterialien
|
TITUS |
DIDACTICA |
Indogermanische Völker und Sprachen / Indo-European Peoples and Languages
Italische Sprachen: Altlateinische Inschriften /
Italic Languages: Old Latin Inscriptions
Inschrift aus Spoleto / Inscription from Spoleto :
HONCE LOVCOM
| Diesen Hain
|
NE QVIS VIOLATOD
| soll niemand beschädigen
|
NEQVE EXVEHITO NEQVE
| noch hinausfahren noch
|
EXFERTO QVOD LOVCI
| hinaustragen, was in dem
|
SIET NEQVE CEDITO
| Hain ist, noch (Bäume) fällen,
|
NESEI QVO DIE RES DEINA
| außer an dem Tag, an dem der
|
ANVA FIET EOD DIE
| jährliche Gottesdienst ist; an diesem Tag soll man
|
QVOD REI DINAI CAVSA
| (soviel) wie zum Gottesdienst (benötigt)
|
FIAT SINE DOLO CEDRE
| wird, ohne Täuschung fällen
|
LICETOD SEIQVIS
| dürfen. Wenn (ihn) jemand
|
VIOLASIT IOVE BOVID
| beschädigt, soll er dem Iupiter ein Rind
|
PIACLVM DATOD
| als Reinigungsopfer darbringen.
|
SEIQVIS SCIES
| Wenn (ihn) jemand absichtlich
|
VIOLASIT DOLO MALO
| beschädigt mit arglistiger Täuschung,
|
IOVEI BOVID PIACLVM
| soll er dem Iupiter ein Rind als Reinigungsopfer
|
DATOD ET A CCC
| darbringen, und 300 Aes
|
MOLTAI SVNTOD
| soll die Strafe betragen.
|
EIVS PIACLI
| (Über die Ausführung) dieses Reinigungsopfers
|
MOLTAIQVE DICATOREI
| und der Strafe (zu wachen,) obliegt
|
EXACTIO ESTOD
| dem Stifter.
|
- CIL 12, 366;
- Pulgram L8 (S. 176 ff.);
- Warmington S. 154 f.;
- Lindsay S. 53 ff.
Inschrift aus Luceria / Inscription from Luceria
IN HOCE LOVCARID STIRCVS
| In diesem Hain soll niemand
|
NE[QV]IS FVNDATID NEVE CADAVER
| Schutt abladen noch Leiche(n)
|
PROIECITAD NEVE PARENTATID
| niederlegen noch Totenopfer darbringen (?).
|
SEI QVIS ARVORSV(M) HAC FAXIT [IN]
| Wenn jemand gegen dies(e Vorschrift) verstößt,
|
IVM QVIS VOLET PRO IVDICATOD N [L]
| soll, wer will, ihn ohne Richtspruch um 50 M.
|
MANVM INIECT[I]O ESTOD SEIVE
| (mit Strafe) belegen; wenn ihn (jedoch)
|
MAC[I]STERATVS VOLET MOLTARE
| ein Beamter strafen will,
|
[L]ICETOD
| so soll er (dies) dürfen.
|
- CIL 12, 401;
- Pulgram L6 (S. 173 ff.);
- Warmington S. 154 f.;
- Lindsay S. 56 ff.
Epistula Consulum ad Teuranos de Bacchanalibus
[Q.] Marcius L. f., S. Postumius L. f. cos. senatum consoluerunt n. Octob. apud aedem
Duelonai. Sc. arf. M. Claudi. M. f.. L. Valeri. P. f.,
Q. Minuci. C. f. De Bacanalibus quei foederatei
esent, ita exdeicendum censuere:
Neiquis eorum [B]acanal habuise velet; seiques
esent, quei sibei deicerent necesus ese Bacanal habere, eeis utei ad pr. urbanum
Romam venirent, deque eeis rebus, ubei eorum v[e]r[b]a audita esent, utei senatus
noster decerneret, dum ne minus senatorbus C adesent [quom e]a res cosoleretur.
Bacas vir nequis adiese velet ceivis Romanus neve nominus Latini neve socium
quisquam, nisei pr. urbanum adiesent isque de senatuos sententiad, dum ne
minus senatoribus C adesent, quom ea res cosoleretur, iousise<n>t. Censuere.
Sacerdos nequis vir eset; magister neque vir neque mulier quisquam eset;
neve pecuniam quisquam eorum comoine[m h]abuise ve[l]et ; neve magistratum
neve pro magistratu[d] neque virum [neque mul]ierem quiquam fecise velet;
neve posthac inter sed conioura[se ne]ve comvovise neve conspondise
neve conpromesise velet neve quisquam fidem inter sed dedise velet.
Sacra in (o)quoltod ne quisquam fecise velet, neve in poplicod neve in
preivatod neve exstrad urbem sacra quisquam fecise velet, nisei
pr. urbanum adieset, isque de senatuos sententiad, dum ne minus
senatoribus C adesent quom ea res cosoleretur, iousise<n>t. Censuere.
Homines plous V oinvorsei virei atque mulieres sacra ne quisquam
fecise velet, neve inter ibei virei plous duobus, mulieribus plous tribus
arfuise velent, nisei de pr. urbani senatuosque sententiad, utei suprad
scriptum est. Haice utei in conventionid exdeicatis ne minus trinum
noundinum, senatuosque sententiam utei scientes esetis, eorum
sententia ita fuit: sei ques esent, quei arvorsum ead fecisent, quam suprad
scriptum est, eeis rem caputalem faciendam censuere; atque utei
hoce in tabolam ahenam inceideretis, ita senatus aequom censuit,
uteique eam figier ioubeatis, ubei facilumed gnoscier potisit; atque
utei ea Bacanalia, sei qua sunt, exstrad quam sei quid ibei sacri est,
ita utei suprad scriptum est, in diebus X, quibus vobeis tabelai datai
erunt, faciatis utei dismota sient. In agro Teurano.
Q(uintus Marcius, S(ohn des) L(ucius und) S(purius) Postumius S(ohn des) L(ucius),
Konsuln, konsultierten den Senat am 7. Oktober beim Tempel der Bellona. Als Z(eugen)
waren zug(egen) M(arcus) Claudi(us), S(ohn des) M(arcus,) L(ucius) Valeri(us) S(ohn
des) P(ublius), Q(uintus) Minuci(us) S(ohn des) G(aius). Über die Bacchanalien haben
sie beschlossen, denen, die mit (Rom) verbündet sind, wie folgt bekanntzugeben:
Niemand von ihnen soll ein Bacchanal abzuhalten begehren. Wenn es (doch) welche
gibt, die von sich behaupten, die Abhaltung eines Bacchanals nötig zu haben, (für die
wird bestimmt), daß sie zum Städtischen Pr(ätor) nach Rom kommen müssen, und daß
über diese Sache(n), nachdem ihre Worte gehört worden sind, unser Senat entscheiden
soll, wobei (solange) nicht weniger als 100 Senatoren anwesend sein dürfen, wenn diese
Sache verhandelt wird. Zu Bacchantinnen darf kein Mann zu gehen begehren, weder ein
römischer Bürger noch einer mit lateinischem Namen noch einer der Bundesgenossen,
wenn sie nicht (zuvor) zum städtischen Prätor gegangen sind und dieser auf Senatsbeschluß, bei dem nicht weniger als 100 Senatoren anwesend sein dürfen, wenn über
diese Sache beraten wird, es zuläßt. (So) haben sie beschlossen.
Kein Mann darf (bei Bacchanalien) Priester sein. (Auch) Organisator darf weder ein
Mann noch irgendeine Frau sein. Und niemand von ihnen darf gemeinschaftliches Geld
(dafür) haben wollen. Und niemand, weder einen Mann noch eine Frau, darf man zum
Beamten oder einen Ersatzbeamten machen wollen; und später darf niemand sich
verschwören oder gemeinschaftlich geloben oder verabreden oder gegenseitig versprechen wollen oder untereinander eine Treueabsprache treffen wollen. Niemand darf
Zeremonien im Verborgenen abhalten wollen, noch darf irgendjemand in der Öffentlichkeit noch im Privaten noch außerhalb der Stadt Zeremonien abhalten wollen, wenn er
nicht (zuvor) zum städtischen Prätor gegangen ist und dieser auf Senatsbeschluß, wobei
nicht weniger als 100 Senatoren anwesend sein dürfen, wenn die Sache verhandelt wird,
es zuläßt. (So) haben sie beschlossen.
Niemand darf (in einer Gruppe von) insgesamt mehr als 5 Menschen, Männern und
Frauen, Zeremonien abhalten wollen, und nicht mehr als zwei Männer (oder) drei
Frauen dürfen dabei zugegen sein wollen, wenn nicht auf Beschluß des städtischen
Prätors und des Senats, wie oben geschrieben steht.
(Es ist beschlossen,) daß ihr diese (Vorschriften) auf einer Versammlung bekanntgebt,
die nicht weniger als drei Markttage (umfaßt); und daß ihr des (folgenden) Senatsbeschlusses wissend seid: So war ihr Beschluß: Wenn es welche gibt, die gegen diese
(Vorschrift) verstoßen, wie sie oben geschrieben steht, so haben sie beschlossen, daß
diesen (deshalb) ein Kapitalprozeß gemacht werden soll. Und daß ihr dieses auf eine
bronzene Tafel einritzen sollt, hat der Senat ebenso für angemessen erklärt. Und daß ihr
diese anbringen sollt, wo sie so leicht wie möglich lesbar ist; und daß ihr veranlaßt, daß
solche Bacchanalien(orte), wenn es (noch) welche geben sollte, bis auf das, was daran
an Heiligem ist, wie oben vorgeschrieben steht, innerhalb von 10 Tagen, nachdem euch
diese Tafeln übergeben wurden, aufgelöst werden. Im Landgebiet der Teuraner.
- CIL 12, 581;
- Warmington S. 254 f.
Inschrift aus Rom / Inscription from Rome
..... eisque curarent tu[erenturque
ar]bitratu aedilium pleibeium
[quei]comque essent; neive ustrinae in
eis loceis recionibusve nive foci ustri
nae<ve> caussa fierent nive stercus terra[m]
ve intra ea loca fecisse coniecisseve veli[t]
quei haec loca ab paaco Montano
[redempta habebit, quod si stercus in eis loceis fecerit terramve
in ea] loca iecerit, in .....[uti HS ....
ma]nus iniectio pignorisq. capi[o siet]
- CIL I,2, 591;
- Warmington S. 252 ff.
Achtung: Dieser Text ist mit Unicode / UTF8 kodiert.
Um die in ihm erscheinenden Sonderzeichen auf
Bildschirm und Drucker sichtbar zu machen, muß ein Font installiert sein, der
Unicode abdeckt
wie z.B. der TITUS-Font
Titus Cyberbit Unicode. |
Attention: This text is encoded using Unicode / UTF8.
The special characters as contained in it
can only be displayed and printed by installing
a font that covers Unicode
such as the TITUS font
Titus Cyberbit Unicode. |
Copyright Jost Gippert
Frankfurt a/M 1994-2001. No parts of this document may be republished in any form
without prior permission by the copyright holder.