Thesaurus Indogermanischer Text- und Sprachmaterialien
TITUS DIDACTICA

Textbeispiel A-Tocharisch / A-Tocharian Sample Text


T3S726AX

Puṇyavanta-Jātaka: T III Š 72.6a/b

a) Transliteration (nach E. Sieg / W. Siegling / W. Krause / W. Thomas):

c] mā nu yutkos\ klyom\śo ñi : rasaṣ poke paṃ ypamāṃ sumnātr oki cwaṅkeyaṃ :saṅkātar tsru paśnaṃ pro[––
r tmak\ musnātra :
masratsi pe ṣñikek nu kātkaṣtar ñi tuṅkyāriñcä\ : ║ kuss aśśi sās\ yaṃtrācā[––
–]skatar ṣar\ ckācar\ epe śäṃ epe spaktānik\ epe nṣakk oki lokit\ kakmus näṃ :
mā [––
talyi ṣe\ lokit\ lotāpak\ (!) yärk yatsi wätkassi ṣokyo nu yaṃtrācāre nṣaṃ p͡ukolyune [––
––] lalakṣu kucne tā\ taṃne kraṃtsonāṃ śomināṃ snākyāṃ nṣaśśäl tarko tmaṣ\ pekant\ eṅkal(·)o [––
––––]s tā\ śewiṃtra potak pañwtsi lek yaṣ tamnek\ śominānacä\ lkāmāṃ āñmaślakk ats\ [––––

T3S726BX
– –]tsaradarśnaṃ ║ mar taṣ\ tuṅk\ ṣñi akmalyo naṣ\ trikassi kakmu yneśä\ :
kupre (o)[––
––]ñ[––]ṣ yärkassi pākar lmos\ :
āriñcṣinaṃ yärṣlune kosne tāṣac mā yärsmār\ : mā ñi ṣpaṃ [–
l myiṣtar śkaṃ paṃ ypamāṃ sās lālaṃṣkā :
║ nunak\ paltsaṅkā\ tsopatsaṃ ñātse palko[–
–] mā nu taṣ\ knānmāñcäśśi śäk\ wäknā k͡ulewāsac tuṅk\ tsaknātsi tarkor taṃne we[–(–)
lāñci k͡uleyacä\ pācri śnacä\ mṣapaṃtināp\ śnacä\ ṣñaṣṣeyāp\ śnacä\ kaṣṣiyāp\ śnacä\ lyu[––
ma\ potarṣkāṃ k͡uleyacä\ kalpa palskāṃ k͡uleyacä\ mākis\ kalkālyāṃ k͡uleyacä\ lyutār pā[–––




b) Transkription und Übersetzung:
║ soktaṃ ║ ║ Im Sokta-Metrum: ║
{mā ṣokyo lkāṣ kā[minya]}c      mā nu yutkos klyomśo ñi Nicht gleicht sie sehr einer Geliebten,          noch (scheint) sie besorgt um meine Würde;
rasaṣ poke paṃ ypamāṃ             sumnātr oki cwaṅkeyaṃ streckt sie (jedoch) ihren Arm aus, sich bemühend,          zieht sie mich gleichsam in ihren Schoß.
wāsäṅkātär tsru päśnaṃ             pro[pmahu]r tmäk musnāträ Kaum nur bewegt sich auf ihrer Brust          das Geschmeide, es hebt sich gerade nur.
mäsratsi pe ṣñikek nu             kātkäṣtär ñi tuṅky-āriñc ║ (Mag) sie jedoch auch schüchtern sein,          (so) erfreut sie (doch) mein Herz durch (ihre) Liebe. ║
kuss aśśi sās: Wer ist sie wohl?
yaṃtrācā(res) (mä)skatär ṣar, ckācar, epe śäṃ, epe spaktānik? Ist sie des Mechanikers Schwester, Tochter, [oder] Ehefrau oder Dienerin?
epe nṣäkk oki lokit kakmus näṃ? Oder sollte sie etwa ebenso (wie ich?) als Gast zu ihm gekommen sein?
mā [nu yā]talyi ṣeṣ lokit lo(ki)tāpäk yärk yatsi wätkässi. Aber es ist doch nicht möglich, einem Gast zu befehlen, einem (anderen) Gast Verehrung zu erweisen!
ṣokyo nu yaṃtrācāre nṣaṃ p͡ukolyune [naṣurñeyo (?)] laläkṣu, Sehr aber hat der Mechaniker Vertrauen [und Freundschaft] mir gegenüber gezeigt,
kucne tāṣ taṃne kräṃtsonāṃ śomināṃ snākyāṃ nṣaśśäl tärko. daß er dieses so schöne Mädchen mit mir allein ließ.
tmäṣ pekant: Darauf (sprach) der Maler:
ṅkäl(y)o [ñi sās mā mamyu]s (?) tāṣ, Durch meine Leidenschaft soll sie nicht geschädigt sein!
śewiṃträ, potäk pañwtsi lek yaṣ. Er gähnt (und) macht die Gebärde, die Hand auszustrecken.
tämnek śominānac lkāmāṃ āñmaśläkk ats [pältsäṅkāṣ: (Und) gerade während er auf das Mädchen schaut, denkt er bei sich selbst:
║ ap]tsaradarśnaṃ ║ ║ Im Apsaradarśana-Metrum: ║
mar täṣ tuṅk ṣñi akmalyo             näṣ trikässi kakmu yneś : Nicht das! Der Liebe(sgott) ist selbst leibhaftig          erschienen, um mich zu verwirren!
kupre o[ntaṃ tākiṣ]-ñ[i            nä]ṣ yärkässi pākär lmos : Wie könnte (d)er denn etwa bei mir          sichtbar bleiben, um mir aufzuwarten?
āriñcṣinäṃ yärṣlune                   kosne tāṣac mā yärsmār : Wie lange soll mit herzlicher Verehrung          ich dieser gegenüber (denn) noch sprechen
mā ñi ṣpäṃ [lkā]l myiṣtär śkaṃ      paṃ ypamāṃ sās lālaṃṣkā : ║ und dieses Traumbild noch meinen Schlaf stören,          indem die zarte sich um mich bemüht? ║
nunak pältsaṅkāṣ: (Und) wiederum denkt er:
tsopatsäṃ ñātse pälko[räṣ] mā nu täṣ knānmāñcäśśi, Im Hinblick auf die große Gefahr ist es den Verständigen
śäk-wäknā k͡ulewāsac tuṅk tsäknātsi, tärkor. nicht erlaubt, zehnerlei Frauen Liebe zu erweisen,
taṃne we[wñu:] wie gesagt wird:
āñci k͡uleyac, einer königlichen Frau,
pācri śnac, der Gattin des Vaters,
mṣapaṃtināp śnac, der Gattin des (eigenen?) Heerführers,
ṣñaṣṣeyāp śnac, der Gattin eines Verwandten,
käṣṣiyāp śnac, der Gattin des (eigenen) Lehrers,
lyut[ār me]maṣ potarṣkāṃ k͡uleyac, einer über die Maßen schmeichlerischen Frau,
kälpa pälskāṃ k͡uleyac, einer an Gewinn denkenden Frau,
mākis kälkālyāṃ k͡uleyac, einer vielen zugänglichen Frau
lyutār-pā[k kräṃ]{tsonāṃ k͡uleyac, (und) einer besonders schönen Frau
śol kulypamäntāp mā yäl.} soll einer, der (sein) Leben liebt, nicht gehen.





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