TITUS
Author: Fischart 
Johannes Fischart
Work: Gesch. 
Geschichtsklitterung


On the basis of the edition
Geschichtklitterung (Gargantua) von Johann Fischart.
Synoptischer Abdruck der Fassungen von 1575, 1582 und 1590.
2 Bde. Neu herausgegeben von Hildegard Schnabel.
Halle: Niemeyer 1969

entered by Sören Philipps,
Tübingen 1999-2000;
TITUS version by Jost Gippert,
Frankfurt a/M, 2.3.2003.



Die elektronische Version entspricht der Druckfassung von 1590.
Erfasst sind sowohl die Seitenzahlen von 1590 als auch diejenigen der Ausgabe von 1969.
Die Worttrennung am Zeilenende der elektronischen Version entspricht der Ausgabe von 1969. Darüber hinaus wurde keine Trennung vorgenommen.





Page of re-edition: 7 
Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung

Von Thaten vnd Rhaten der vor kurtzen langen vnnd je weilen Vollenwolbeschreiten Helden vnd Herren Grandgoschier Gorgellantua vnd deß Eiteldurstlichen Durchdurstlechtigen Fürsten Pantagruel von Durstwelten, Königen in Vtopien, Jederwelt Nullatenenten vnd Nienenreich, Soldan der Neuen Kannarien, Fäumlappen, Dipsoder, Dürstling, vnd OudissenInseln : auch Großfürsten im Finsterstall vnd Nubel NibelNebelland, Erbvögt auff Nichilburg, vnd Niderherren zu Nullibingen, Nullenstein vnd Niergendheym.

Etwan von M. Frantz Rabelais Frantzösisch entworffen : Nun aber vberschrecklich lustig in einen Teutschen Model vergossen, vnd vngefärlich oben hin, wie man den Grindigen laußt, in vnser MutterLallen vber oder drunder gesetzt. Auch zu disen Truck wider auff den Ampoß gebracht, vnd dermassen mit Pantadurstigen Mythologien oder Geheimnus deutungen verposselt, verschmidt vnd verdängelt daß nichts ohn das Eisen Nisi dran mangelt.

Durch Huldrich Elloposcleron.

'Si laxes erepit' :    'Si premas erumpit'.
Zu Luck entkriechts :    Ein Truck entziechts.

Im Fischen Gilts Mischen.

Gedruckt zur Grensing im Gänsserich. 1590.




Chapter: Prol.  
Page of re-edition: 8 
Paragraph: 9  
Verse: 1     
DEmnach ich sah, wie jr euch naget
Verse: 2     
All tag mit kommer frett vnd plaget,
Verse: 3        
Meint ich ein guten dienst zuthun
Verse: 4        
Wann ich euch dauon abhülff nun,
Verse: 5     
Vnd vorkäm etwan grösserm vbel,
Verse: 6     
Daß keiner nicht die Zän außgribel
Verse: 7        
Vor schwären gdancken sich erhencke,
Verse: 8        
Wie Wittfrau auff der Bien ertrencke :
Verse: 9     
Sintemal je ein Artzet soll
Verse: 10     
Krancken auff all weg rahten wol,
Verse: 11        
Vnd sonderlich das Gmüt frisch halten,
Verse: 12        
So wird der Leib selbs naher walten.
Verse: 13     
Wann aber nun kurtzweil vnd freud
Verse: 14     
Ist deß Gemüts artzney vor leid,
Verse: 15        
So hab ich so mär wollen schreiben
Verse: 16        
Von lachen, alß vil weinens treiben :
Verse: 17     
Bedacht, das lachen in all krafft
Verse: 18     
Ist deß Menschens recht eigenschafft :
Verse: 19        
Vnd, so ein Author je ward gerümet
Verse: 20        
Daß er den nutz mit süß verblümet,
Verse: 21     
So ist diß Buch nicht zuverachten
Verse: 22     
Dieweil es auch dahin thut trachten,
Verse: 23        
Vnd schmiert mit Honig euch das Glaß
Verse: 24        
Daß der Wärmut eingang deß baß.
Verse: 25     
Vnd laßt euch sein, alß ob jr hörten
Verse: 26     
Democritum den Weißheitglehrten
Verse: 27        
Vberlaut lachen der Welt thorheit,
Verse: 28        
Die jr Narrheit halt für klug warheit :
Verse: 29     
Dann man solch Leut auch haben muß
Verse: 30     
Die weisse Wänd bstreichen mit Ruß :
Verse: 31        
Vnd im schimpff die Leut rühren fein :
Verse: 32        
Dann wir nicht all Catones seyn :
Verse: 33     
Vnd gleich wie Schlaff dem Leib wol thut
Verse: 34     
So kompt kurtzweil dem Gmüt zu gut.
Verse: 35     
Drumb leß es nun du frölichs Blut,
Verse: 36     
Ob es dir geb ein frischen muth.


Page of re-edition: 9 
Page: 3  
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