TITUS
Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung)
Part No. 18
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Chapter: 93  
Alexander belagert Tyros


Verse: B239    gên Tiryus gezogen ward,

Verse: B240    
die [er] ze besitzene erkôs.
Verse: B241    
er mengen hett verlôs.

Verse: B242    
das mer einhalb dar umb flôs.
Verse: B243    
die stat was an guote rîch.

Verse: B244    
si was wol einer mîle breit.
Verse: B245    
Daryo wâren si underdân.

Verse: 959       
vernemet ouh ein ander:
Verse: 960    
zin sante Alexander

Verse: 961    
und hiez sînen knehte
Verse: 962    
sagen in vil rehte,

Verse: 963    
ob si in ze kuninge wolden entfân
Verse: 964    
und ime werden undertân

Verse: 965    
und ime geben in sîne hant
Verse: 966    
di burc unde daz lant:

Verse: 967    
er wolde si lâzen leben
Verse: 968    
und woldin mit êren geben

Verse: 969    
und mit gnâden lâzen
Verse: 970    
und faren sîne strâze.

Verse: 971    
ob si des nit ne wolden,
Verse: 972    
er sagetin, daz er solde

Verse: 973    
ir lant zevôren
Verse: 974    
und ire stat zestôren

Verse: 975    
unde nemen in allen daz leben,
Verse: 976    
ob si ime wolden widerstreben

Verse: 977    
mit siheiner gwalt.
Verse: 978    
wâren dar in helede balt.

Verse: 979    
si di rede vernâmen,
Verse: 980    
ze samene si quâmen.

Verse: 981    
Alexandro si santen,
Verse: 982    
wande si sîn niht nerkanten,

Verse: 983    
unde hiezen ime sagen,
Verse: 984    
er mohte gerne gedagen,

Verse: 985    
wande si sîn niht neforhten
Verse: 986    
und ze nihte ne bedorften.

Verse: 987    
doch trûgen si ime willgen mût
Verse: 988    
und gâben ime gerne ir gût,

Verse: 989    
ob erz wolde durh minne.
Verse: 990    
sus sprâchen si dar inne.

Verse: 991       
der bote wider quam
Verse: 992    
und in Alexander vernam,

Verse: 993    
und er ime gesagete rehte,
Verse: 994    
waz ime di gûten knehte

Verse: 995    
ûz von Tyren enboten,
Verse: 996    
von zorne begunder roten

Verse: 997    
vor ungemûte er nider saz;
Verse: 998    
sîme lîbe er sih vermaz,

Verse: 999    
iz gienge in allen an den leben,
Verse: 1000    
daz si ime torsten widerstreben.

Verse: 1001    
er solde sih wol gerechen
Verse: 1002    
unde ir stat zebrechen.

Verse: 1003    
nam er sîner fursten drî -
Verse: 1004    
ih ne weiz niht, ir name -

Verse: 1005    
und sante si wider in di stat
Verse: 1006    
und hîz den besten sagen daz,

Verse: 1007    
war si ir wîsheit tâten,
Verse: 1008    
daz si in versmâten,

Verse: 1009    
der Rôme mit sîner craft
Verse: 1010    
under sih hête brâht,

Verse: 1011    
und alle kriechische lant
Verse: 1012    
hête in sîner hant.

Verse: 1013    
wes si wolden wênen
Verse: 1014    
durh waz er dare quême,

Verse: 1015    
daz si sih baz bedêhten.
Verse: 1016    
si ne kanten in nit rehte.

Verse: 1017    
er wolde mit sînen knehten
Verse: 1018    
ir starke stat irvehten

Verse: 1019    
und iz ne soldin niemer gefromen,
Verse: 1020    
iz solde in unrehte comen,

Verse: 1021    
si ne wordin ime undertân.
Verse: 1022    
vernemet, iz quam:

Verse: 1023    
di boten în quâmen
Verse: 1024    
und di burgêre vernâmen,

Verse: 1025    
waz di boten sageten,
Verse: 1026    
nit langer si ne dageten,

Verse: 1027    
di boten si vingen,
Verse: 1028    
schiere si sie verhingen.

Verse: 1029    
das mêre ûz quam
Verse: 1030    
und iz Alexander vernam,

Verse: 1031    
gwan der helt gût
Verse: 1032    
eines zurnigen lewen mût.

Verse: 1033    
hîz er sîn here
Verse: 1034    
mit schiffen varen in daz mere

Verse: 1035    
und hîz di burg al umbevân.
Verse: 1036    
daz wart schîre getân.

Verse: 1037    
und alse di Tyrêre
Verse: 1038    
vernâmen dise mêre,

Verse: 1039    
schûfen si ir were
Verse: 1040    
wider daz creftige here

Verse: 1041    
in der burh innen
Verse: 1042    
und giengen an di zinnen.

Verse: 1043    
Alexander trûch in ubelen danc:
Verse: 1044    
mit sturme er si sêre dwanc.

Verse: 1045    
und di dar inne wâren,
Verse: 1046    
daz sagih û zwâren,

Verse: 1047    
di werten ire selede
Verse: 1048    
alse tûrlîchen helide

Verse: 1049    
und vohten sêre her ze tale.
Verse: 1050    
ih wil û sagen ir zale:

Verse: 1051    
man zalte si zestunt
Verse: 1052    
dan an hundrit tûsunt.

Verse: 1053    
des geloube swer wile.
Verse: 1054    
si irslûgen vile

Verse: 1055    
Alexandris heris,
Verse: 1056    
daz di unden des meris

Verse: 1057    
von dem blûte wurden rôt.
Verse: 1058    
der wint der tet in starke nôt

Verse: 1059    
wander vil strak was
Verse: 1060    
der selbe der Boreas

Verse: 1061    
in den bûchen heizet,
Verse: 1062    
und di aller meist reizet

Verse: 1063    
daz mere mit den unden.
Verse: 1064    
der schiffe slûch er ze grunde

Verse: 1065    
vile, daz si versunken
Verse: 1066    
und di lûte dar in vertrunken.

Verse: 1067    
vil manic ouh irslagen lach.
Verse: 1068    
Alexander daz gesach,

Verse: 1069    
des sturmes hîz er abe stân
Verse: 1070    
und hîz balde wider gân

Verse: 1071    
di schif in die habe,
Verse: 1072    
ob ih rehte vernomen habe.

Verse: 1073    
clagete Alexander
Verse: 1074    
mêr dan sihein ander

Verse: 1075    
sînen scaden grôze
Verse: 1076    
sînen liebe wîcgenôze.

Verse: 1077    
doh môser getrôsten sih
Verse: 1078    
des scaden ummâzlîch,

Verse: 1079    
wander was ein listich man:
Verse: 1080    
vil grôze boume er gwan

Verse: 1081    
und hîz si ze samene spannen
Verse: 1082    
von kundigen zimbermannen

Verse: 1083    
und hîz si mit steinen fullen.
Verse: 1084    
daz was an sînen willen:

Verse: 1085    
swanner iz gefulte vollen hôe,
Verse: 1086    
daz er sîn ebinhôe

Verse: 1087    
dar ûf den turmen brêhte
Verse: 1088    
und lange boume dar abe rihte,

Verse: 1089    
di ûf di zinnen mohten gân.
Verse: 1090    
mit nîde wolder si bestân.

Verse: 1091       
Eilif tûsint von sînen here
Verse: 1092    
santer nâh boumen von den mere

Verse: 1093    
und hîz di boume vellen
Verse: 1094    
und berchfride stellen

Verse: 1095    
ûf einen berch, heizet Lybanus,
Verse: 1096    
ûf stêt manic cêdrus.

Verse: 1097    
Lybanus in Arabien stêt,
Verse: 1098    
der Iordanis ûz gêt.

Verse: 1099    
Lybanus ist ouh der selbe walt,
Verse: 1100    
den der kuninc Salemon galt

Verse: 1101    
wider einen kuninc, der hîz Hyram.
Verse: 1102    
dem gab er halb Galileam,

Verse: 1103    
wandime di boume wol gevielen
Verse: 1104    
ze zimbrin und ze kielen,

Verse: 1105    
ze balken und ze sûlen.
Verse: 1106    
man saget, daz holz gefûlen

Verse: 1107    
ne muge niemer
Verse: 1108    
durh regen noh durh snê.

Verse: 1109    
Arabes daz befunden,
Verse: 1110    
di Tyro gûtis gunden,

Verse: 1111    
nit langer si ne twalten:
Verse: 1112    
di iren walt falten,

Verse: 1113    
unsamfte si ane quâmen,
Verse: 1114    
ein phant si in nâmen

Verse: 1115    
und irslûgen ir zestunt
Verse: 1116    
mêr dan ein dûsunt.

Verse: 1117    
Alexander daz vernam,
Verse: 1118    
vier dûsint er nam

Verse: 1119    
ûz von sînen here.
Verse: 1120    
daz ander lîz er dem mere

Verse: 1121    
und beval iz zwein fursten,
Verse: 1122    
di iz wol bewaren tursten,

Verse: 1123    
di er mit ime brâht hatte.
Verse: 1124    
der einer hîz Glatte,

Verse: 1125    
der ander was Perdix genant,
Verse: 1126    
den bevalch er mit sîner hant

Verse: 1127    
di er wolde lâzen,
Verse: 1128    
unde vôr sîne strâze

Verse: 1129    
hin den walde
Verse: 1130    
vil wunderlîchen balde

Verse: 1131    
und bewarte sîne holden,
Verse: 1132    
di ime zimberen solden

Verse: 1133    
ebenhô und berchfride,
Verse: 1134    
di behûtter mit fride

Verse: 1135    
biz daz werc bereitet wart.
Verse: 1136    
karter an di widervart.

Verse: 1137       
Alle di wîle Alexandris here
Verse: 1138    
nâh den boumen fûr von dem mere,

Verse: 1139    
wurden di Tyrêre
Verse: 1140    
di rîchen burgêre

Verse: 1141    
beide stolz unde balt.
Verse: 1142    
si ranten ûz mit gwalt.

Verse: 1143    
starke si sih râchen,
Verse: 1144    
ein castel si zebrâchen

Verse: 1145    
undir Alexandris man.
Verse: 1146    
stolzlîche hûben siz an

Verse: 1147    
eines morgenis frû
Verse: 1148    
mit fûre giengen si ime .

Verse: 1149    
si slûgen unde viengen,
Verse: 1150    
swaz si ir begiengen.

Verse: 1151    
swem des bedûhte,
Verse: 1152    
daz er untflîhen nit ne mohte,

Verse: 1153    
der sencte sih an der stunt
Verse: 1154    
nider an des meres grunt.

Verse: 1155    
vor wâr ih û daz sage,
Verse: 1156    
daz man si in allem dem tage

Verse: 1157    
nie nîren gesach,
Verse: 1158    
biz man di gruntfeste brach:

Verse: 1159    
vant man si an des meres grunt.
Verse: 1160    
di quâmen wider ûz gesunt.

Verse: 1161       
daz castel zebrochen wart,
Verse: 1162    
hûb sih ein sturm hart.

Verse: 1163    
wart michel gedôz.
Verse: 1164    
was der strît vil grôz,

Verse: 1165    
si volgeten den vanen.
Verse: 1166    
daz wart sêre ze banen

Verse: 1167    
dem, der iz mit dem lîbe galt.
Verse: 1168    
an zwei hundrit wurden gezalt,

Verse: 1169    
di den lîb verlorn
Verse: 1170    
und den bitteren tôt corn.

Verse: 1171    
di lâgen irslages,
Verse: 1172    
daz wil ih û wêrlîchen sagen,

Verse: 1173    
di wâren Alexandris man,
Verse: 1174    
alsih mih versinnen kan.

Verse: 1175    
di von Tyre schieden dannen
Verse: 1176    
gesunt mit irn mannen,

Verse: 1177    
vil lutzil ir tôt bliben.
Verse: 1178    
stolzlîche si triben

Verse: 1179    
di Kriechen von der vesten.
Verse: 1180    
was den gesten

Verse: 1181    
gescadit vil sêre.
Verse: 1182    
êrist quam ir hêre

Verse: 1183    
ze strîte harte wol gare
Verse: 1184    
mit einer gewâfinder schare.

Verse: 1185    
entwichen ime di gaste
Verse: 1186    
in di burch vaste.

Verse: 1187       
Alexander sih bedâhte,
Verse: 1188    
waz er getûn mahte,

Verse: 1189    
er hîz insamt heften
Verse: 1190    
di schif mit manniscreften.

Verse: 1191    
er hîz si starke spannen
Verse: 1192    
mit îsenînen lannen

Verse: 1193    
ein benebin daz ander.
Verse: 1194    
ouch hîz Alexander

Verse: 1195    
di schif mit hûten bezîhen,
Verse: 1196    
daz di unden dar în nit ne gîen.

Verse: 1197    
des nam man gûte goume.
Verse: 1198    
von den langisten boumen,

Verse: 1199    
di si ieren hatten,
Verse: 1200    
berchfride si dar ûf sazten

Verse: 1201    
und tribin si den zinnen.
Verse: 1202    
alsus wolder gewinnen

Verse: 1203    
Tyrum di hêre stat.
Verse: 1204    
di dem mere lach.

Verse: 1205       
Diz sult ir rehte merken:
Verse: 1206    
hîz er starc gewerke

Verse: 1207    
machen ûffe schîben
Verse: 1208    
und der stat trîben

Verse: 1209    
und hîz di mûren howen
Verse: 1210    
mit stehelînen gezowen.

Verse: 1211    
irhûb sih ein sturm grôz.
Verse: 1212    
starke man warf unde scôz

Verse: 1213    
von den einen den anderen.
Verse: 1214    
sêre mohtes deme wunderen,

Verse: 1215    
der ie diheinen sturm gesach.
Verse: 1216    
von der werlde, di tôt lac,

Verse: 1217    
wart daz mere al ein blût.
Verse: 1218    
des wôhs Alexandro sîn mût,

Verse: 1219    
er bestunt si mit nîde.
Verse: 1220    
von den berhfriden,

Verse: 1221    
di wâren hôer dan di turme,
Verse: 1222    
bestunt er si mit sturme.

Verse: 1223    
wurden di scônen swibogen
Verse: 1224    
in daz wazzer gezogen

Verse: 1225    
und di gemôseten steine.
Verse: 1226    
der mûren brach eine

Verse: 1227    
Alexander und di geste,
Verse: 1228    
di was di beste.

Verse: 1229       
si zer anderen mûren quâmen,
Verse: 1230    
cêdirboume si nâmen

Verse: 1231    
unde lange tannen:
Verse: 1232    
bercfride hîz man spannen

Verse: 1233    
und rihte si ûf mit listen
Verse: 1234    
und sazte si der vesten.

Verse: 1235    
steich Alexander
Verse: 1236    
und manic man ander

Verse: 1237    
ûf di uberisten were
Verse: 1238    
und hîz sturmen sîn here.

Verse: 1239    
nider an der erden
Verse: 1240    
hîz er den sturm werden.

Verse: 1241    
hîz man werch ûf schîben,
Verse: 1242    
der mûren trîben.

Verse: 1243    
mit gezowe man di mûre brach.
Verse: 1244    
vil manic man tôt lach.

Verse: 1245    
man mohte scowen wunder,
Verse: 1246    
sêre vaht Alexander.

Verse: 1247    
sîn schilt der was elfinbein,
Verse: 1248    
bezzer ne wart nie nehein.

Verse: 1249    
sîn helm der was ouh alsô gût,
Verse: 1250    
daz nehein swert dar durh wût.

Verse: 1251    
ouh heter umbe di sîten
Verse: 1252    
ein swert von gûter snîten

Verse: 1253    
und an der hant einen gêren.
Verse: 1254    
er frumte manigen sêren.

Verse: 1255    
daz sagih û vor ungelogen.
Verse: 1256    
gesah er den herzogen,

Verse: 1257    
dem Tyre was undertân,
Verse: 1258    
vor sih ûf di mûren stân.

Verse: 1259    
den scôz er mit den gêren durh
Verse: 1260    
und faltin tôt in di burch.

Verse: 1261       
tete der kuninc einen sprunc
Verse: 1262    
und mit ime manic helt junc

Verse: 1263    
nider ûf di zinnen.
Verse: 1264    
di burg wolden si winnen.

Verse: 1265    
vier tûsint lûtis mit ime spranc,
Verse: 1266    
ellenthaft was ire gedanc;

Verse: 1267    
mir ne betriege mîn wân:
Verse: 1268    
spranc iteslîch man,

Verse: 1269    
daz er nâh der stunt
Verse: 1270    
niemer mêr ne wart gesunt.

Verse: 1271    
was michele nôt.
Verse: 1272    
hundrit sneller helede tôt

Verse: 1273    
von dem springene lach.
Verse: 1274    
ouh liden michil ungemach

Verse: 1275    
die kriechischen geste,
Verse: 1276    
si brâchen di veste

Verse: 1277    
nider der erden.
Verse: 1278    
nie ne mohte werden

Verse: 1279    
ein mûre, di bezzer wâre
Verse: 1280    
daz sagih û zwâre.

Verse: 1281       
was daz velt vil wît.
Verse: 1282    
was der bitteriste strît,

Verse: 1283    
von dem ih ie gehôrte sagen.
Verse: 1284    
man ne sah niemannen verzagen.

Verse: 1285    
man mohte degene scowen
Verse: 1286    
durh den helmen verhowen.

Verse: 1287    
man sah manigen rîter junc
Verse: 1288    
durh den halsberch verwunt,

Verse: 1289    
daz er nit ne gnas
Verse: 1290    
in den strîte, der was.

Verse: 1291    
durh di schilde fûr der gêr
Verse: 1292    
und mahete manigen helt sêr.

Verse: 1293    
in den selben nîtspile
Verse: 1294    
leit ungemachis vile

Verse: 1295    
der eine joh der ander.
Verse: 1296    
der wunderlîh Alexander

Verse: 1297    
der machete in den stunden
Verse: 1298    
freislîche wunden.

Verse: 1299    
er irslûc des lûtes de menige.
Verse: 1300    
gebeizet was sîn brunie

Verse: 1301    
in eines wurmes blûte.
Verse: 1302    
manigen helt gûten

Verse: 1303    
irlôseter des lîbes.
Verse: 1304    
des sît âne zwîbel.

Verse: 1305    
sîn brunie was hurnîn vil vast.
Verse: 1306    
er hete manige grôze list.

Verse: 1307    
ih wil û wêrlîchen sagen:
Verse: 1308    
vor den, di lâgen irslagen,

Verse: 1309    
ne mohte nieman
Verse: 1310    
ûf die erden gegân,

Verse: 1311    
vil lach ir tôt,
Verse: 1312    
daz ingagen wurden rôt

Verse: 1313    
des tiefen meris unden.
Verse: 1314    
in den selbin stunden

Verse: 1315    
di helede von Tyre,
Verse: 1316    
des lebenes vil gîre,

Verse: 1317    
di fuhten di wilden swîn,
Verse: 1318    
wene daz nit solde sîn

Verse: 1319    
ir lebenes .
Verse: 1320    
in was in beidenthalben .

Verse: 1321    
eine vil lange wîle
Verse: 1322    
flugen di phîle

Verse: 1323    
alse der snê unde der regen.
Verse: 1324    
bleib manic tûre degen.

Verse: 1325       
fuhten Alexandris man,
Verse: 1326    
alsiz heleden wol gezam.

Verse: 1327    
doh brâchen si Tyrêre durh
Verse: 1328    
und wichen wider in di burch.

Verse: 1329    
Alexander tet in unreht.
Verse: 1330    
er verlôs manigen tûren kneht.

Verse: 1331    
vil zurnic wart er .
Verse: 1332    
mit nîde ginc er der porten :

Verse: 1333    
di dar ûffe wâren,
Verse: 1334    
di tâten ime scaden mâren.

Verse: 1335    
di porte hete drî turme;
Verse: 1336    
geschît er abe mit zurne,

Verse: 1337    
wandime leides vil gescach.
Verse: 1338    
mit sînen fursten er sprah

Verse: 1339    
und nam iren heimlîchen rât,
Verse: 1340    
er gehandelte di tât.

Verse: 1341    
er sprach: 'nû râtent mir, des ist zît,
Verse: 1342    
wandir vil wîse lûte sît:

Verse: 1343    
nement dise di uberin hant,
Verse: 1344    
spottet man unser in daz lant.'

Verse: 1345       
Ime rieten sîne fursten,
Verse: 1346    
di ime râten tursten,

Verse: 1347    
daz er sante ubir
Verse: 1348    
und lieze heris comen

Verse: 1349    
und hieze mangen rihten
Verse: 1350    
und tête di turme brechen

Verse: 1351    
mit sturmes gewalt.
Verse: 1352    
schiere wurden gestalt

Verse: 1353    
zwô und sibinzich mangen
Verse: 1354    
mit hurden wol behangen,

Verse: 1355    
gemannet unde geseilet.
Verse: 1356    
di wurden in drî geteilet

Verse: 1357    
und wurden getriben der burch.
Verse: 1358    
wâre eines friden durht.

Verse: 1359    
in di burch wurfen si
Verse: 1360    
beide spâte unde frô

Verse: 1361    
kriechisc fûr unde wite,
Verse: 1362    
daz was Alexandris site:

Verse: 1363    
kriechisc fûr cunder wirken
Verse: 1364    
und ne liez daz niemanne merken,

Verse: 1365    
von wilhen listen daz quam,
Verse: 1366    
daz iz in den wazzere bran.

Verse: 1367    
daz warf er în der burh.
Verse: 1368    
mite branter di turme durh

Verse: 1369    
und manigen vil herten stein.
Verse: 1370    
ne bleib der burgêre nehein,

Verse: 1371    
si ne môsten von den zinnen gân,
Verse: 1372    
wande si ne tursten niwit langer stân

Verse: 1373    
vor des fûris forhten.
Verse: 1374    
Alexander dranc der porten,

Verse: 1375    
mit nîde er si der nider brach.
Verse: 1376    
sîner helede vil tôt lach.

Verse: 1377    
ime wâre doch leides me geschît,
Verse: 1378    
ne forhten si daz fûr nit

Verse: 1379    
unde maniger mangen worf.
Verse: 1380    
solde ime ouh di burh

Verse: 1381    
wesen vil tûre,
Verse: 1382    
ne hêter si mit den fûre

Verse: 1383    
und mit den mangen nit bestân.
Verse: 1384    
daz sult ir wizzen âne wân.

Verse: 1385       
Alexander wolde sih vollen rechen:
Verse: 1386    
er hîz di turme nider brechen,

Verse: 1387    
di daz fûr hete verlâzen.
Verse: 1388    
der rîchestin burgêre, di dar inne sâzen,

Verse: 1390    
hîz er drî dûsint fâhen
Verse: 1391    
und blinden unde hâen

Verse: 1392    
wider sînen fursten drîn,
Verse: 1393    
di er sante dar în.

Verse: 1394    
des siges, des er dâr nam,
Verse: 1395    
wêre er ein wol bedâht man,

Verse: 1396    
er ne wurdis niemer frô;
Verse: 1397    
wandiz gescah ime alsô,

Verse: 1398    
daz ime lûte tôt bleip,
Verse: 1399    
des sagen ih û di wârheit,

Verse: 1400    
dan der in Tyro wâre
Verse: 1401    
geste oder burgêre.

Verse: 1402       
Zestôret lach Tyrus.
Verse: 1403    
di stifte sint der kuninc Apollonius,

Verse: 1404    
von dem di bûch sagent noh,
Verse: 1405    
den der kuninc Antioch

Verse: 1406    
ubir mere jagete,
Verse: 1407    
wander ime sagite

Verse: 1408    
ein rêtisle mit forhten.
Verse: 1409    
daz was mit bedecketen worten

Verse: 1410    
gescriben in einen brief,
Verse: 1411    
daz er sînes selbes tohter beslief.

Verse: 1412    
ouh ist Tyrus di selbe stat,
Verse: 1413    
dâr Chananea unsen hêren bat,

Verse: 1414    
daz er si getrôste
Verse: 1415    
und ir tobter lôste

Verse: 1416    
mit sîner volleiste
Verse: 1417    
von den ubilen geiste.

Verse: 1418    
gewerte si unser hêre
Verse: 1419    
durh sînes selbes êre

Verse: 1420    
unde machete zestunt
Verse: 1421    
ir tohter gesunt.




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This text is part of the TITUS edition of Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung).

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