TITUS
Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung)
Part No. 20
Previous part

Chapter: 45  
Darius' 1. Brief an Alexander (Geschenke)


Verse: 1438       Der rîche kuninc Darius
Verse: 1439    
der antworte ime alsus:

Verse: 1440    
'der kûne Alexander
Verse: 1441    
der tût als ein tumber

Verse: 1442    
unde alse ein kindischer man,
Verse: 1443    
der sih versinnen nit ne kan.

Verse: 1444    
daz wirt vil lîhte sîn val,
Verse: 1445    
wander dar umbe sal

Verse: 1446    
sîne êre verliesen
Verse: 1447    
oder den bitteren tôt kiesen,

Verse: 1448    
er ne vare schiere wider heim.'
Verse: 1449    
doh wart er des inein,

Verse: 1450    
er gienc ze râte,
Verse: 1451    
daz er ime sante drâte

Verse: 1452    
einen guldînen bal
Verse: 1453    
scône unde sinewal.

Verse: 1454    
ouh santer ime zehant
Verse: 1455    
zwêne hêrlîche scûchbant

Verse: 1456    
und ein lutzil goldis in einer laden.
Verse: 1457    
er wânde, daz er ime gescaden

Verse: 1458    
mit nihte ne mohte,
Verse: 1459    
biz daz erz besûhte.

Verse: 1460    
und hîz von disen drîn sachen
Verse: 1461    
einen brief machen,

Verse: 1462    
der ime rehte bescheinte,
Verse: 1463    
waz dise gâbe meinte.

Verse: 1464       
Mit dem balle meinter daz,
Verse: 1465    
daz ime gezême michilis baz,

Verse: 1466    
daz er mit anderen kinden
Verse: 1467    
des balles spilen gienge,

Verse: 1468    
dan er sîne lûte vienge
Verse: 1469    
und di slûge oder hienge.

Verse: 1470    
dar meinten die scûchbant,
Verse: 1471    
di er ime ouh hete gesant,

Verse: 1472    
daz ime Alexander
Verse: 1473    
und dar manic ander

Verse: 1474    
tagelîch dienen solde,
Verse: 1475    
alsô vil er wolde.

Verse: 1476    
ouh meinte daz golt,
Verse: 1477    
daz ir vil rehte merken sult,

Verse: 1478    
daz sîn vater wêre
Verse: 1479    
sîn rehter cinsêre,

Verse: 1480    
und daz er ouh solde
Verse: 1481    
leben mit dem golde,

Verse: 1482    
biz daz er heim quême,
Verse: 1483    
und niemanne niht ne nême

Verse: 1484    
und ouh schiere heim rite,
Verse: 1485    
und ob er iwit lange bite

Verse: 1486    
oder tâte wider sînen willen,
Verse: 1487    
er hieze in mit besemen villen.

Verse: 1488       
Alexander den brieb gelas,
Verse: 1489    
vil harte ummêre ime was,

Verse: 1490    
daz er in mit besemen wolde slân.
Verse: 1491    
sîne boten hiez er alle hân.

Verse: 1492    
der boten einer ime sprah:
Verse: 1493    
'hêre, ne tût uns nehein ungemach;

Verse: 1494    
wande daz ne wâre niwit reht,
Verse: 1495    
swâ sihein uher kneht

Verse: 1496    
uher botescaft tribe,
Verse: 1497    
daz er dar umbe tôt blibe.

Verse: 1498    
ne schendet niwit uheren namen.
Verse: 1499    
wir jehen û alle samen,

Verse: 1500    
daz under disen kuningen allen
Verse: 1501    
neheiner mach û gevallen,

Verse: 1502    
der mit sulher frumicheite
Verse: 1503    
sîn here ubir lant leite,

Verse: 1504    
alsir, hêre kuninc, tût.
Verse: 1505    
bedwingit uheren mût

Verse: 1506    
unde habit unsir mâze.
Verse: 1507    
torste wir lâzen,

Verse: 1508    
daz unser hêre uns gebôt,
Verse: 1509    
durh siheiner slahte nôt! '

Verse: 1510       
Alexander bedâhte sih,
Verse: 1511    
den boten wart er gnêdich.

Verse: 1512    
er ne weiz in niwit durh di scult,
Verse: 1513    
er gab in wider daz selbe golt,

Verse: 1514    
daz ime von Dario quam.
Verse: 1515    
er sprah: 'vil ubile daz gezam,

Verse: 1516    
daz mich drowete zeslân
Verse: 1517    
Darius uher hêre,

Verse: 1518    
waz sol der rede mêre:
Verse: 1519    
er ist ein unversunnen man.

Verse: 1520    
er hât glîche getân
Verse: 1521    
alse der blôde hovewart.

Verse: 1522    
sulih ist sîn art:
Verse: 1523    
swenner nahtes iht vernemet,

Verse: 1524    
durh sîne blôdicheit wirt er irgremet,
Verse: 1525    
er ne tar dar nâher comen niet,

Verse: 1526    
al bellender flîhet.
Verse: 1527    
alsô hât Darius getân.

Verse: 1528    
er ne tar mir niemer bestân,
Verse: 1529    
wander ist ein tumber.

Verse: 1530    
er zuckit sih in einen cumber,
Verse: 1531    
er nit ûz ne mac comen.

Verse: 1532    
sînen brieb hân ih wol vernomen.
Verse: 1533    
diu gâbe ein ander meinet,

Verse: 1534    
dan mir der brief bescheinet.



Next part



This text is part of the TITUS edition of Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung).

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.