TITUS
Lamprecht, Alexander (Vorauer Bearbeitung)
Part No. 7
Previous part

Chapter: 15  
Alexander reitet Bucephalus und wird als Philipps Nachfolger prophezeit


Verse: 267       Dem chunige wart ein bote gesant
Verse: 268    
von dem, dem daz ros was chunt,

Verse: 269    
unt hiez ez paz pewaren.
Verse: 270    
er sprach, man solte ez noch an im ervaren,

Verse: 271    
wem des chuniges gewalt
Verse: 272    
nâch sînem lîbe wurde fersalt.

Verse: 273    
er sprach: 'daz sol dem, derz alrêrst bescride,
Verse: 274    
wandiz nie chein man ne gerite.'

Verse: 275       
Unt als Alexander haim chom,
Verse: 276    
al di scrift er wol vernam,

Verse: 277    
wîs was er zummâzen;
Verse: 278    
alrêrst heter sîne meister verlâzen.

Verse: 279    
des umbe daz ros was gesciet,
Verse: 280    
des inhabt er noh vernomen nieht.

Verse: 281       
Eines tages als er ûffen der palenze gêt, -
Verse: 282    
Geste habt in dar gelait -

Verse: 283    
hôrderz ros waien,
Verse: 284    
daz stunt in sîner tobeheit scrîen.

Verse: 285    
Alexander sprach zen chinden,
Verse: 286    
die mit ime uber die palinze gingen:

Verse: 287    
'ich ne weiz waz mir scillet inz ôre,
Verse: 288    
ez ne lât mich nieht gehôren.

Verse: 289    
ich ne weiz wederz ein ros oder ein lewe det,
Verse: 290    
wan ez in beslozzen stêt.'

Verse: 291    
Btholomeus sprach dem chinde:
Verse: 292    
'hêre, iz ist Buzival, ein ros vil swinde.

Verse: 293    
daz hât iuwer vater în getân.
Verse: 294    
under der stût ne mohte nechein bezzer gegên.

Verse: 295    
(er sprach:) hêre, ez ne hât nehain marscalch in hûte.
Verse: 296    
wande ez erbîzet ubele unde gûte.'

Verse: 297       
Unt diz Alexander vernam,
Verse: 298    
niwiht er ne beite, ê er dem rosse chom.

Verse: 299    
er rief den chinden
Verse: 300    
unt hiez im den sluzzel gewinnen.

Verse: 301    
ir neheiner getorste daz ros fur ziehen,
Verse: 302    
want sie alle vil ungerne dar în gingen.

Verse: 303    
Alexander erzurnet daz,
Verse: 304    
die tur er nider brach.

Verse: 305    
er hîz sie alle abe stân,
Verse: 306    
er wolte aleine dar în gân.

Verse: 307       
Alsô Buzival gegen im ûz wolte varn
Verse: 308    
unt ez Alexander ane begunde starn,

Verse: 309    
ez erblûcte sich aller sîner maht
Verse: 310    
unt wolte ime wesen dienesthaft.

Verse: 311    
ez chnîte fur im dar nider,
Verse: 312    
ez ne gerûrthe sich ouch nimer sider;

Verse: 313    
alsô chundeclîch was dem rosse al sîn gebâre,
Verse: 314    
alsez des chindes wol gewone wâre.

Verse: 315       
Alexander begunde streichen
Verse: 316    
ein ros, daz nie nichein man begunde weichen,

Verse: 317    
der nie seil noch zôm ane chom.
Verse: 318    
mit der mane erz nam.

Verse: 319    
er habet ellenthaften gedanc:
Verse: 320    
ûfen sînen rucke er ime spranc.

Verse: 321    
ûzer deme gademe erz reit,
Verse: 322    
daz was ein michel paltheit.

Verse: 323       
Ein pote îlte dem chunge daz sagen,
Verse: 324    
er ne getorste es nieht verdagen,

Verse: 325    
waz sîn sun hete getân.
Verse: 326    
ûf spranc der chunich

Verse: 327    
unt zehenzoch sînes gesindes,
Verse: 328    
frout er sich sînes chindes.

Verse: 329    
di mêre er gerne vernam.
Verse: 330    
unt alse der chunich gegen im charn

Verse: 331    
unt alsô in Alexander vernam,
Verse: 332    
er thet als im wol gezam:

Verse: 333    
er warf sich nider unde giench -
Verse: 334    
Vestian daz ros entfienc

Verse: 335    
mit eime guldînen bridele -
Verse: 336    
unde giench sîneme vater gegene.

Verse: 337    
unt alsô si zesamene chômen,
Verse: 338    
mit handen si sich nâmen.

Verse: 339    
ir rede was vil minnesam,
Verse: 340    
als ir hie muget ferstân.

Verse: 341    
'heil dich', sprach Philippus, 'sun mîn,
Verse: 342    
mich tunchet, du solt chunich sîn.

Verse: 343    
der gewalt dir vil gereit
Verse: 344    
alsô wît mîn rîch gêt.'

Verse: 345    
'heil iuch', sprach Alexander, 'fater mîn,
Verse: 346    
got lâz iuch iemer sâlich sîn.

Verse: 347    
alles gûtes ich iu vil wol getrûwe.
Verse: 348    
vil lange mûzet ir iuwer rîche mit genâden bûwen.




Next part



This text is part of the TITUS edition of Lamprecht, Alexander (Vorauer Bearbeitung).

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 12.9.2008. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.