TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 239
Chapter / Strophe: 49
49.
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VON DER AMSELN.
Line: 29Merula haizt ain amsel und hiez hie vor ze latein mo\dula, Line: 30
daz haizt ze däutsch ain süez sängel, dar umb, daz 30
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der vogel süezleich singt und allermaist in dem lenzen,
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wan winterzeiten sweigt er als ain stumm. diu haimisch
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amsel izt flaisch wider ir nâtûr und diu singt süezleicher
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wan die andern. diu amsel mag kaum gevliegen vor
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vaizten in dem winter. si padet sich gern und saubert
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sich mit dem snabel und ist doch swarz. si wirt rôt nâch
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swarzer varb, allermaist an dem snabel und an den füe\zen. 5
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si verändert irn snabel alliu jâr an der varb. ie\doch
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hân ich ain weize amsel gesehen, die het mein herr
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von Hainberch tuomprobst ze Regenspurch. daz was dâ
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von, daz der selb vogel von ainem kalten sâmen komen
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was und daz sein vater ain kalt dinch gezzen het, sam 10
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pilsensâm ist oder etwaz anderz, oder in der pruot ist ain
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kaltez dinch zuo dem ai gevallen, wan in dem selben nest
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wâren zwuo swarz amseln und zwuo weiz und ain swar\zeu
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diu het ainen weizen zagel. daz aber diu kelten ain
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ursach sei der weizen varb an den tiern, des nim war an 15
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allen tieren in Norweien lant. daz ist gar ain kaltez lant
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und dâ vint man weiz pern, weiz amseln, weiz raben und
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vêh aichorn, die in den warmen landem rôt sint und swarz.
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dû scholt auch wizzen, daz ainerlai amseln sint, die sint
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vil grœzer wan die gemain amseln und sint wol als die 20
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tâhen, si habent aber rôt snäbel und rôt füez; die hai\zent
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ze latein caprimulgi, daz spricht ze däutsch gaizmelk,
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dar umb, daz si in der hirten ställ vliegent und sitzent
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auf der gaiz äuter und saugent die milich dar auz, und
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von dem raub swint daz äuter und die gaiz verplindent. 25
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die selben vogel gesehent under stunden niht, als man sagt.
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