TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 507
Chapter / Strophe: 44
44.
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VON DEM PILSENKRAUT.
Line: 28Jusquiamus haizt pilsenkraut. daz ist gar ain kaltez
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kraut und ist sein sâm guot in vil erznei und hât die
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kraft, daz er küelt. wer seineu pleter alsô grüen zer\stœzt 30
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oder seinen sâmen und pindet der ainz auf die slæf
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pei den ôrn, sô pringent si grôzen slâf. sein sâm ist gar
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guot zuo dem slâf und dar umb, sô man korn oder ha\bern
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dâ mit seudet, waz vogel daz korn ezzent, die be\ginnent
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sô vast slâfen, daz man si mit der hant væht.
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den sâmen schol man kainem menschen ze ezzen geben,
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wan er tœtet und pringt den siehtum der vergezzenhait,
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daz ain mensch neur wil slâfen und vergizzet vil ding. 5
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der siehtum haizet in latein litargia. man schreibt von
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ainem pischolf, der het auz der mâzen vil anvehtung von
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der unkäusch zunder und versuocht dâ wider mangerlai
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und ze letzt nam er daz saf des grüenen krauts und er\keltet
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sein manleich scham sô vaste dâ mit, daz im der 10
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glust zemâl vergieng. daz öl, daz auz dem sâmen des
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krauts wirt gemacht, ist guot für der zende smerzen, der
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von haizer sach kümt, und ist auch guot für diu plæen
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und für alle die siehtüem, die von haizer sach koment.
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