TITUS
Wolfram von Eschenbach, Parzival
Part No. 130
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Chapter: 130 
130


Verse: 1    gelîche einem ritters trûte.
Verse: 2    
si hiez Jeschûte.

Verse: 3    
diu vrouwe was entslâfen,
Verse: 4    
si truoc der minne wâfen,

Verse: 5    
einen munt durchliuhtec rôt
Verse: 6    
und gerndes ritters herzen nôt.

Verse: 7    
innen des diu vrouwe slief,
Verse: 8    
der munt ir von ein ander lief:

Verse: 9    
der truoc der minne hitze viur.
Verse: 10    
sus lac des wunsches âventiur.

Verse: 11    
von snêwîzem beine
Verse: 12    
nâhe ein ander kleine,

Verse: 13    
sus stuonden ir die liehten zene.
Verse: 14    
ich wæne mich iemen küssens wene

Verse: 15    
an einen sus gelobeten munt:
Verse: 16    
daz ist mir selten worden kunt.

Verse: 17    
ir deckelachen zobelîn
Verse: 18    
erwant an ir hüffelîn,

Verse: 19    
daz si durch hitze von ir stiez,
Verse: 20    
si der wirt al eine liez.

Verse: 21    
si was geschicket und gesniten,
Verse: 22    
an ir was künste niht vermiten:

Verse: 23    
got selbe worhte ir süezen lîp.
Verse: 24    
ouch hete daz minneclîche wîp

Verse: 25    
langen arm und blanke hant.
Verse: 26    
der knappe ein vingerlîn vant,

Verse: 27    
daz in gein dem bette twanc.
Verse: 28    
er mit der herzoginne ranc,

Verse: 29    
dâhte er an die muoter sîn:
Verse: 30    
diu riet an wîbes vingerlîn.




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