Universität Frankfurt, Vergleichende Sprachwissenschaft: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 02
Allgemein
In der gemäß IV.1.3. der Studienordnung vorgesehenen Einführungsveranstaltung soll Studienanfänger/innen ein Einblick in Organisation, Verlauf und Ziele des Studiums der Vergleichenden Sprachwissenschaft geboten werden. Die Teilnahme ist allen inskribierten Studierenden des Faches dringend angeraten.
In der Vorlesung, die an die im SS 2001 erfolgte Behandlung der Lautlehre anknüpft, sollen die auf der Grundlage der zwischen den indogermanischen Sprachen bestehenden lautgesetzlichen Verhältnisse zu erzielenden Ergebnisse einer Rekonstruktion der urindogermanischen Morphologie vorgestellt werden. Die Veranstaltung wendet sich an Studierende des Faches Vergleichende Sprachwissenschaft, insbesondere solche mit Schwerpunkt Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft, darüber hinaus aber auch an eine allgemeine sprachgeschichtlich interessierte Hörer/innen/schaft. Vorkenntnisse in altbezeugten indogermanischen Sprachen (Latein, Griechisch, Sanskrit) sind erwünscht. Durch eine Klausur über den in der Vorlesung vermittelten Stoff kann ein qualifizierter Schein erworben werden.
In diesem Proseminar soll die ältest bezeugte iranische Sprachform, das Avestische, durch die Lektüre ausgewählter Texte vorgestellt und in ihrer sprachgeschichtlichen Entwicklung, auch im Verhältnis zum Altindischen, umrissen werden. Texte werden zumeist in Transliteration, zum Teil jedoch auch in Originalschrift gelesen. Die Veranstaltung wendet sich v.a. an Teilnehmer/innen der Sanskrit-Kurse (zuletzt: WS 01/02) sowie von Lektürekursen des Altindischen, aber auch an andere Hörer/innen mit indogermanistischen oder sprachwissenschaftlichen Interessen sowie an Student/inn/en aus Einzeldisziplinen wie der Germanistik oder Klassischen Philologie. Vorkenntnisse im Altindischen / Sanskrit werden bei den Teilnehmer/inn/en vorausgesetzt. Ein qualifizierter Schein kann durch eine Klausur erworben werden.
In der Einführung soll das Altirische als die bestbezeugte keltische Sprachen aus älterer Zeit im Hinblick auf die wesentlichen Charakteristika ihrer sprachlichen Struktur und ihrer Überlieferungsgeschichte vorgestellt werden. Das Hauptaugenmerk wird sich auf typologische Besonderheiten sowie auf Fragen der Verwandtschaftsverhältnisse richten. Anhand von exemplarischen Textstücken aus den verschiedenen Genres (Ogam-Inschriften, Glossentexte, Heldendichtung) sollen die verschiedenen Etappen in der Entwicklung des Altirischen illustriert werden. Die Veranstaltung wendet sich an Studierende der Vergleichenden Sprachwissenschaft ebenso wie Interessent/innen aus anderen (archäologischen oder philologischen) Diziplinen. Ein qualifizierter Schein kann durch ein Referat oder eine Klausur erworben werden.
Die Veranstaltung umfaßt die indogermanischen Grundlagen des Armenischen, die Frage eines nichtindogermanischen Substrates, die frühen Lehnbeziehungen, die Geschichte der altarmenischen Sprache, die Genese des mittelarmenischen (kilikisch-armenischen) Sprachsystems und die Entwicklung des agglutinierenden Sprachtyps im Neuarmenischen. Kenntnisse des Armenischen werden nicht vorausgesetzt.
In der Veranstaltung sollen die Grundlagen der Allgemeinen Sprachwissenschaft, die Teilbereiche der Sprachanalyse (Phonetik und Phonologie, Morphologie, Wortbildung, Syntax, Semantik, Pragmatik) und Ansätze verschiedener Spezialdisziplinen (Soziolinguistik, Psycholinguistik) erläutert und anhand von spezifischen Fragestellungen illustriert werden. Sie richtet sich an die sich an Student/inn/en im Grundstudium der Vergleichenden Sprachwissenschaft oder anderer sprachwissenschaftlicher Disziplinen, darüber hinaus auch an andere sprachwissenschaftlich interessierte Hörer/inn/en. Durch eine Klausur kann ein qualifizierter Schein erworben werden.
In der Veranstaltung wird zunächst ein Überblick über die Sprachen des Kaukasusgebiets und die Geschichte ihrer sprachwissenschaftlichen Erforschung gegeben werden. Daran anschließend sollen Spezialprobleme behandelt werden, die mit den Besonderheiten dieser Sprachen verknüpft sind. Ein besonderes Augenmerk wird Fragen der Verwandtschaftsverhältnisse der kaukasischen Sprachen und diesbezüglichen Theorien gelten. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Teilnehmer/innen der Sprachkurse zum Georgischen und Udischen, die in den vergangenen Semestern in Frankfurt durchgeführt wurden, darüber hinaus an eine allgemein-sprachwissenschaftlich interessierte Hörer/innen. Durch eine Klausur kann ein qualifizierter Schein erworben werden.
Thema des Seminars sind Fragestellungen, die sich auf die historische Entwicklung von Satzarten (Haupt- vs. Nebensätze, Aussage- vs. Frage- und Befehlssätze etc.) in Sprachen mit dokumentierter Geschichte beziehen, insbesondere zu satzartenspezifischen Merkmalen, zur Austauschbarkeit von Satzarten untereinander, zur Übertragung von Satzmustern zwischen Satzarten, Umsetzung von Satzarten in direkter und indirekter Rede etc. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Frage der Eruierbarkeit von Satzarten in schriftlich bezeugten Kontexten gerichtet werden. Die Wahl der zu behandelnden Sprachen wird von den Vorkenntnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abhängen. Die Veranstaltung richtet sich vornehmlich an Mitglieder des Graduiertenkollegs "Satzarten: Variation und Interpretation", darüber hinaus an fortgeschrittene Studierende des Faches Vergleichende Sprachwissenschaft und anderer sprachwissenschaftlicher Fächer. Durch die Anfertigung eines Referats kann ein qualifizierter Schein erworben werden.
In der Übung sollen anhand exemplarisch auszuwählender Sprachen Verfahren der Aufbereitung linguistischer Daten und ihrer computergestützten Analyse vorgestellt und diskutiert werden. Zur Illustration werden im wesentlichen die im Rahmen des Frankfurter TITUS-Projekts (http://titus.uni-frankfurt.de) erfassten Textdaten aus indogermanischen und kaukasischen Sprachen und dazugehörige strukturierte Datenbanken dienen. Die Veranstaltung wendet sich an Studierende der Vergleichenden Sprachwissenschaft, darüber hinaus an andere sprachwissenschaftlich Interessierte; Vorkenntnisse in Programmiersprachen werden nicht erwartet.
Die Verwendung von Diakritika bei Buchstaben und von anderen Schriften als dem Latein-Alphabet stößt bei der Arbeit mit dem Computer häufig auf Schwierigkeiten. Nach der unüberschaubaren Vielfalt von Codierungen hat sich in den letzten Jahren Unicode als neuer Standard etabliert, der auch von den neuen Windows- und Mac-Systemen unterstützt wird. Die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen und Probleme dieses Standards, sowie seine praktische Umsetzung sollen im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Dabei wird es auch nötig sein, auf die Besonderheiten verschiedener Schriften einzugehen und die Umsetzung in Unicode zu betrachten. Die Interessen der Teilnehmer an bestimmten Schriftsystemen können im Rahmen der Möglichkeiten berücksichtigt werden. Die Veranstaltung wendet sich an Studierende von sprachwissenschaftlichen und verwandten Disziplinen im Grund- und Hauptstudium.
In der auf zwei Semester angelegten Einführung (Beginn WS 01/02) sollen Kenntnisse vermittelt werden, die es den Hörer/inne/n ermöglichen, einfache Texte in der "klassischen" Ausprägung des Sanskrit selbständig zu lesen und zu verarbeiten. Der Besuch des Sanskrit-Kurses ist Student/inn/en der Vergleichenden Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt "Vergleichende indogermanische Sprachwissenschaft" im Hinblick auf den Erwerb des gemäß Studienordnung erforderlichen Sprachkursscheins dringend angeraten.
In der auf zwei Semester angelegten Einführung (Beginn WS 01/02) sollen Kenntnisse vermittelt werden, die es den Hörer/inne/n ermöglichen, einfache udische Texte selbständig zu lesen und zu verarbeiten. Der Besuch des Udisch-Kurses ist Student/inn/en der Vergleichenden Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt "Allgemeine Vergleichende Sprachwissenschaft" im Hinblick auf den Erwerb des gemäß Studienordnung erforderlichen Sprachkursscheins dringend angeraten.
In diesem Lektürekurs sollen die in der vorausgegangenen Einführung (WS 01/02) erworbenen Grundkenntnisse des modernen Georgischen, der Staatssprache der Republik Georgien, vertieft werden. Der Besuch der Veranstaltung ist Student/inn/en der Vergleichenden Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt "Allgemeine vergleichende Sprachwissenschaft" im Hinblick auf den Erwerb des gemäß Studienordnung erforderlichen Sprachkursscheins empfohlen.