TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 85
Previous part

Paragraph: 7     ABer innsonderheyt sind zu ehren der Vralten, für sich selbs bestendigen Teutischen sprach, die nachgesetzte sechssprüngige Verkers, oder (wie es vnser offtberürte Scarteck, darauß diß kürtzlich gezogen, nennet) Wisartische, Mansehrische, vnd Herhohe Reimen, vnnd Silbenpostirliche Wörterläuff, vnd Wörterleufige Silbenpostirung, wol für eyn Venedischen Schatz auffzuheben. Dieweil darauß die Künstlichkeyt der Teutschen sprach inn allerhand Kermina bescheinet, vnd wie sie nun auch an stellung des Hexametri54 oder Sechsmäsiger Silbenstimmung vnnd Silbenmäsigem Sechsschlag weder den Griechen noch Latinen (die daß Muß alleyn essen wolten) forthin weichen. Wann sie schon nicht die Apostitzlerisch zustimmung, Prosodi oder Stimmässigung also Aberglaubig, wie bei jhnen halten, so ist es erst billich, dann wie sie jhr sprach nit von andern haben, also wollen sie auch nicht nach andern traben : eyn jede sprach hat jr sondere angeartete thönung, vnd soll auch bleiben bei derselben angewöhnung.

Next part



This text is part of the TITUS edition of Johannes Fischart, Geschichtsklitterung.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.