TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 206
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Paragraph: 25      Dann zwar35 ein jeder Ehgeneygter beide berürte stück, als nemlichen verlangen in seinen Nachkommenen Vnsterblich zuplühen vnnd zuerscheinen, vnd angeborner geschicklicher hülff zu Vnterhaltung seiner Person, vnnd der seinen vnnd des seinigen zugeniessen, inn der Weiblichen zugesellung allein vnabbrüchlich befindet. Auch warumb Page: 122   solt anders das holdselig Weiblich geschlecht also anmütig, zuthätig, kützelig, Armfähig, Brüstlindig, anbiegig, sanfftliegig, Mundsüsig, Liebäuglig, Einschwetzig, Milt, Nett, glatt, schön vnd zart erschaffen sein, wa nicht weren die sich darinn erlustigten? Was solt der Rosen Geruch, wa nicht weren die sie36 zur Erquickung abbrechen?37 Was solt der gut Wein, wann keine weren die jhn zechten38? was wer der Thurnirring, wann nicht die Hofleut darnach stechen? Wie solt Weibern solch natürliche geschicklichkeit dem man zu dienen, vnd on jne weniger39 dann ein Hebheu ohn das Hauß zubestehen, vmbsonst zugestanden sein? warumb wer sie also plöd geschaffen, on daß sie sterckeren zusatz vnd beistand bei dem man het zuerheben vnnd zusuchen? Vnd daß des Manns festleibigkeit die Weibliche Plödmütigkeit, wie der Augsteyn die Spreuer an sich ziehe. Warumb ist der Mann rauch vnd Harig geschaffen, dann daß er jhren mehr wärm, Lust vnd Kitzel einreibe vnd eintreibe? Page of re-edition: 98  Warumb sind jr zwey, auff daß wo sie Zwilling bekommen, ein jedes eins auff seiner seit Nachts zuwagen, vnd zuwiegen hab.

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