TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 268
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Paragraph: 3      DER gute Mann Großgisier, als er vnter dem ernstlichen Glaßraumen vnnd possenreissen, das schrecklich Geschrey vernam, welchs sein Sohn, als bald er an das2 Liecht der Welt kam außliesse, da er so daub vnnd tobend zusaupen3, zusaupen4 rüffet. Sprach er gleich, Wie hast so gar ein5 groß, 'supple',67 das ist zuverstehn, Gorgelstrosen. Darauff schloß gleich der gantz vmbstand vnnd vmbsitz einhellig, daß dieser durstig Schreiling darumb müßt den Nam Gorgellantua8 oder Gurgelstrozza9 tragen, weil10 diß das erst wort seines Vaters zu seiner Geburt gewesen, gleich wie11 dem König Xutho sein erster Sohn alsbald vom Gohn12 mußt Jon heissen, weil der Oraculisch geist, den er vmb Erben fragt, durch 'oraculi'13 jhn gehn hieß, hui annen : daher darnach das gantz Land Jonien genannt worden. Dann also auff die weiß haben die alten Hebreer jren Kindern Namen angeeigenet, vnd dieselbige nach gestalt der sach auff jhre Sprach gegeben. Derhalben hielt Großkälier diesen des Weinverzuckten Völcklins gemeinen raht für ein gut zeichen,14 das ließ jhr auch die Mutter nit mißfallen. Dann die Müter haben das Recht, den Kindern Namen zugeben, vnnd mißfallt vnsern Gnaden auch nicht, daß man von15 eim sonderen vnversehenem fall eim Kind den Namen auffsetze.

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This text is part of the TITUS edition of Johannes Fischart, Geschichtsklitterung.

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