TITUS
Guido de Columnis, Buch von Troja
Part No. 104
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Paragraph: (104) 
Sentence: 1585       Noch ym wart gesant Menelaus, der konig.
Sentence: 1586    
Der quam zu Licodemon und bat den selben umb Neptolinium, synes sones son, das er in den Crichen zu hulfe sente an synes vater Achilles stat.
Sentence: 1587    
Am secheszenden tage des hawmonden, so die tage lang sint, geschach der zwenczigiste mortliche streit vor Troye.
Sentence: 1588    
Der streit werte lange und was groß und hefftig, und die Crichen worden eynen ferren weg hinder sich gedrungen.
Sentence: 1589    
Also schos Paris Ayax zu tode mit eynem gelüpten pfeyle.
Sentence: 1590    
Also Ayax fulte, das er sterben muste, lieff er kunliche an Paris und schos yn tod.
Sentence: 1591    
Als sterben sie beide.
Sentence: 1592    
Al do drungen die Crichen die von Troye widder umb zu der flucht.
Sentence: 1593    
Nu ging dy nacht her an, und der streit hatte den tag eyn ende.
Sentence: 1594    
Als es nacht was, machte Agamenon eynen halt nohe by der stat.
Sentence: 1595    
Die von Troye starten groß leit umb den Paris, als man yn bestatte und zweifelten nu faste, das sie sich nicht irweren mochten, sint des koniges sone, 3o an den yre hoffenunge lag, alle irslagen waren.
Sentence: 1596    
O, wie vil grosser was das betrüpniß Priami und der konigynne und der tochter und euch Helene!
Sentence: 1597    
Dy stalte so groß ungemach, das es wunder was, das sie nicht starb uff dem toden Leichnam Paris.
Sentence: 1598    
Sie hette euch liber gestorben, wenn das sie lebete.
Sentence: 1599    
Wy groß yr betrupnüß und elage was, das wer all zu lang zu schreiben.
Sentence: 1600    
Priamus und Heccuba vergessen yres leide, vor dem grossen jammer Helena, und darumb hatten sie sy hernoch vil dester liber.
Sentence: 1601    
Der Leichnam Paris wart erlich bestat in den tempel Junonis.
Sentence: 1602    
[B]ey zcweyen ganczen monden wolde Priamus die stat nicht lassen uff sliessen, und in der zceit was groß jammer yn Troye.
Sentence: 1603    
Agamenon hieß Priamum under des vil zu streite, aber er wolde nicht, sundern er harrete der zu kunfft der konigynne Amasonum.
Sentence: 1604    
In dem konigreich waren anders nicht wenne frawen, und dye waren gar streithafftig in dem harnisch.
Sentence: 1605    
Vorne an dem konigreich Amasonum was eyne grosse fruchtbar insel, all do waren dy manne.
Sentence: 1606    
Inne drey monden jerlich, als in dem apprill, meyen und brochmonden, quamen die amasonischen frawen zu den mannen in dy insel.
Sentence: 1607    
Denn worden yr vil swanger.
Sentence: 1608    
Wenn sie gelogen, wart io es eyn meydehen, das bleyb by den frawen, wart es knechtihen, das bleib euch by den frawen, bis das es dreyer jar alt wart.
Sentence: 1609    
Dornach quam es zu den mannen.
Sentence: 1610    
Zcu dem mal was eyne konigynne eyn edle junge frawe, gar streitbar, genant Penthafilia, und hatte sich etczwan zu Heotor gar fruntlich gezcogen e Do von, wie woll das Hector tod was, meynte sie Priamo zu hulffe zu kommen umb syner manhafftigen gestrengikeit will mit tausent jungfrawen.
Sentence: 1611    
Als nu der tag quam, das man zu streite sulde zcihen, bat die konigynne Amasonum Priamum, das er sie mit yren jungfrawen den verstreut lisse haben widder die Crichen, uff das das man erkennen mochte, wie tuchtig und wie küne das dy frawen weren mit dem swerte.
Sentence: 1612    
Hyn zeoch dye konigynne mit yren jungkfrawen, Philimenis, Eneas, Pollidimas unde die von Troya mit yren hauffen, und gegen yn quamen die Crichen gar menlich, und Penthafilia mit yren jungkfrawen treffen mit den Crichen mit yren glefen mit grossem prasteln.
Sentence: 1613    
All do wart eyn hefftiger grosser streit.
Sentence: 1614    
Der konig Menelaus quam an Pentafiliam, dy konigynne, und sie stach yn der nyder und nam ym syn pfert.
Sentence: 1615    
Dornoch quam Dyomedes an sie, dem stach sie eynen grossen swang ab, also das er vil nahen mit dem pferde gefallen was.
Sentence: 1616    
Sie reyß ym synen schilt ab und gab yn yren jungkfrawen.
Sentence: 1617    
Dornoch stach sie Telamon euch der nyder und fing yn dor zu und sante yn in die stat.
Sentence: 1618    
Dornoch streit dy konigynne so mechtiglich, das die Crichen weichen musten vor den jungkfrawen, das doch wunder was.
Sentence: 1619    
Als dye Crichen flohen biß an das mer, und ]nette sie Dyomedes nit geret, sie hetten gancz der nyder gelegen.
Sentence: 1620    
Die nacht quam, das der streit zuging.
Sentence: 1621    
Penthafilia und das gancze her zcogen in dy stat.
Sentence: 1622    
Priamus entpfing Penthafiliam und dangkte yr irer tete.
Sentence: 1623    
Er begobete sie euch mit konichlichen geben, wenn er hoffte, sie sulde ym synen noten allen helffen.
Sentence: 1624    
Dornoch wart vil tage noch eynandir gestritten.
Sentence: 1625    
Menelaus brochte Neptolinium, Achilles son.
Sentence: 1626    
Der selbe hieß euch Pirrus, wenn er hatte zwene namen.
Sentence: 1627    
Denn selben nammen dy Mirmidones uff zu eynem herrii an synes vater stat.
Sentence: 1628    
Die Crichen slugen yn zu ritter, und Thelamonius Ayax entfal ym das swert, das er do mit den tod synes vaters sulde rechen.
Sentence: 1629    
Der tag des streites ging her zu, die here schigkten beiderseit ire ding zu streite.
Sentence: 1630    
Al do wart aber eyn hefftiger streit.
Sentence: 1631    
Pirrus zcoch zu Streite in dem harnisch synes vaters und streyt ritterlich mit synen Mirmi donischen und ouch die Crichen.
Sentence: 1632    
Ouch quam Penthafilia mit yren jungkfrawen zu streite und Streit heslich widder dy rmidonischen und wunte sie gar vaste.
Sentence: 1633    
Telamonius Ayax stach Penthafiliam ab von dem pferde, und do streit sy zu fusse lo wyder yn, biß das sie yn ouch von dem pferde prochte.
Sentence: 1634    
Die ungkfrawen Penthafilie hulffen yrer frawen widder uff.
Sentence: 1635    
Do streit sie aber widder dy Mirmidonischen, das sie weichen mosten.
Sentence: 1636    
Pirrus rieff dy Mirmidones an und sprach:
Sentence: 1637    
Schemet ir uch des nicht, das ir von weyben irslagenb werdet?
Sentence: 1638    
Kert uch balde umb und beweist uwer manhait!

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This text is part of the TITUS edition of Guido de Columnis, Buch von Troja.

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