TITUS
Guido de Columnis, Buch von Troja
Part No. 106
Previous part

Paragraph: (106) 
Sentence: 1641       Aldo erzcornete Pirrus und rante uff Penthafiliam und zustach syne glefen an yr, und sye traff yn widder, das er fiel under das pfert.
Sentence: 1642    
Die 3Ermidones hulffen ym widder uff das pfert.
Sentence: 1643    
Dor zcu quamen Agamenon, Dyomedes, der herczoge von Athen und vil andir konige und fursten der Crichen mit yren hauffen und stritten engistlich widder dy Troyanischen.
Sentence: 1644    
Philimenis, als yn Penthafilia geret hatte, sammete sieh mit den synen, Penthafilia mit yren jungkfrawen, Pollidimas, Eneas, Remus und die andern alle stritten mortlich widder dy Crichen.
Sentence: 1645    
Aber Pentafilia tat das beste.
Sentence: 1646    
Pirrus ermorte Glaucum, Anthenor son und eyn bruder Pollidimas muterhalben.
Sentence: 1647    
Penthafilia und Pirrus stochen sich beyder seyt nyder.
Sentence: 1648    
Pollidima,s in rache synes halben bruders Glauci und Penthafilia binden so veste wyder dy Crichen, das sie weichen muesten, und weren sie von Pirrus, Telamonio und Dyomede nicht geret worden, sie betten all zu grossen schaden genommen.
Sentence: 1649    
Suleher streit werte eynen ganczen monden noch eynandir ane undirloß, und do wurden an beyden teylen meher wenn zcehen tausent erslagen.
Sentence: 1650    
Penthafilia hatte ouch yrer jungkfrawen vil vorloren.
Sentence: 1651    
Dornoch obir einen monden stritten sie mortlich widder an.
Sentence: 1652    
Penthafilia quam an Pirrus, und sie wunte yn gar swinde mit yrer giefen, das die strunczel in ym bleib.
Sentence: 1653    
Do von wart eyn grosth geschrey von den Crichen.
Sentence: 1654    
Sie retten, yn und slugen an Pethafiliam so swinde, das sie yren helm zubrochen.
Sentence: 1655    
Do quam Pirrus an sie und hib yr eynen arm ab an der achseln, und sie vil zu staden tot zu der erden.
Sentence: 1656    
Pirrus vil ab und zuhip sie zu stugken in dem grymme und hatte noch das glefen eysen in syneni leibe.
Sentence: 1657    
Do von hatte er sich vorblut, das er amechtig wart, das man yn uff eynem schilde weg trug.
Sentence: 1658    
Die jungkfrawen Penthafilie betrubten sich gar swinde umb yre frawe und wolden alle lyber tod syn wenn lebendig.
Sentence: 1659    
Dennoch machten sie sich an dy Mirmidones und morten ir gar vil und irslugen ouch der andern Crichen meher wenn tausent.
Sentence: 1660    
Es was adder den von Troye nicht hulfflich, wenn der Crichen also unczellich vill was, das sie dennoch den Troyanischen oben lagen.
Sentence: 1661    
Es hatt gesehriben Dares, das zu der zeeit mehe denn X tausent Troyanischen irslagen wurden.
Sentence: 1662    
Do von so flohen die obirleyen jungkfrawen und Troyanischen in die stat und slossen die stat feste zu und meyneten vortmehe nicht macht haben, zu zeihen widder die Crichen.
Sentence: 1663    
[D]y vonTroye hatten groß betrüpnuß, als sie also vorslossen und gefangen waren, und hatten ouch keyne hoffenunge zu rettunge noch zu heile.
Sentence: 1664    
Do von so dochten sie vorder nicht, wenn wie sie dy stat irweren mochten.
Sentence: 1665    
Sie saczten getruwe und redeliche torwarten und wechter, die stat zu bewaren.
Sentence: 1666    
Sie wusten ouch wol, das die mauer so hoch und so digke was, das ewiglich nymant dor durch noch dor ubir kommen mochte,und mochten sie ewigbch behalden, al die weyl sie speyse dor ynne betten.
Sentence: 1667    
Sie beweyneten ouch in der stat Penthafiliam, diea so hefftiglich vorb sie gestritten bette, und sonderlich betrubten sie sich, das sie yren leichnam nicht gehaben mochten zu bestatten noch herlicher gewonhait.
Sentence: 1668    
Die Crichen vorlogei-i die thor, uff das das nymant her kommen mochte.
Sentence: 1669    
Alß dye von Troye, also Enchises mit Enea, synem söne, Anthenor mit Pollidima, synem söne, gedachten und berieten sich, wie sy do von komen mochten und ab sie anders nicht mochten, sie welden die stat vorraten.
Sentence: 1670    
Do von so lissen sie mit Priamo reden, das er umb richtunge wurbe und gebe Helenam yrem konige Menelao widder und zu vorlegen den schaden, den Paris tat in der inseln Citarea.
Sentence: 1671    
O Priame, kunde es dir hir zu kommen, so hette es dir wol irgangen!
Sentence: 1672    
Wie wol das Priamus sulehe redliche sone verloren hatte und so vil schaden geleden, idoch hette der fride zu gegangen, das wer ym, synem beybe, synen tochtern, synen burgern und der stat Troya zu heile kommen.
Sentence: 1673    
Und hette Priamus lange vormals dyß gethan, als Agamenon dyß warp, das wer ym nucze gewest.
Sentence: 1674    
Do von so ist ein sprich wart:
Sentence: 1675    
Die jungen fride sint gut und nucze, alde krige sind schedlich und unnücze.
Sentence: 1676    
Das ist, was man berichten kan in den wegynnen der orleyen, das ist gut, wenn die feede alt werden, so werden uff beiden teylen die leute beswert mit kosten und erbeiten, und eyn teyl zeeucht vor das andir an dem sige, denn sint die feede swerlicher ab zu thun wenn in dem begynne.
Sentence: 1677    
Wer sölde die Crichen das vormogen, das sie richtunge uff nemen noch sulchen schaden und verlosten an leibe und an gute, und der zu sint sie nu gesaczt in etliche sicherheit des siges und meynen nu Troye zu storen.
Sentence: 1678    
Do von so ist das kuntlich, das der rat mit geferde zu ging, das yn dem scheyne der handelunge des frides die vorreter bequemlichkeit suchen, die stat zu verraten, ab sie anders do von nicht kommen machten.
Sentence: 1679    
Dy vorreter, bestende in yrem vorsacze und ratte, Anthenor und Eneas, retten den konig Priamum umb eynen fride zu suchen mit den Crichen in kegenwertikeit der hern und der ritterschafft der stat.
Sentence: 1680    
Als das Priarnus horte, zeu staden vil ym yn, das das mit arge und nicht libe zuginge.
Sentence: 1681    
Obirlang antwerte er yn gar weislich, verbergende syne gedangken, und sprach, er welde der uff gedengken etlige tage.
Sentence: 1682    
Dy sprochen:
Sentence: 1683    
Konigk, wiltu rat dor obir nemen, so hore uns.
Sentence: 1684    
Gefellet dir unser rat nicht, so höre ander!

Next part



This text is part of the TITUS edition of Guido de Columnis, Buch von Troja.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.