TITUS
Goetz von Berlichingen, Fehd und Handlungen
Part No. 5
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Chapter: IV  

Page: 141_(90)  

Paragraph: 0  
Line: 1     [Manuscript page: 119v  ] IV. Vnd zum beschlus,

Paragraph: 1  
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kan vnnd will ich auch* nitt verhalltenn, das mir der allmechtig gott siegs vnd gluckhs
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gegenn allen meinen feindenn, von jugendt auff alls einem armen menschenn durch sein
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gottliche gnadt vnnd hilff vilueltig gebenn vnd verliehenn hatt. Vnnd kombt mir mein
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vnngluck, darin ich lannge zait gewest, allein daherr, wan ich mit meinenn feinden vnnd *
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widerwerttigen gehanndelt, das ich inenn vertraut hab vnnd vermeint, ja soll ja sein, vnnd *
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nein soll nein sein, vnd waß man ainannder zugesagt, das man solches* wie billich halltenn
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soll. Darauff hab ich mich verlaßenn, vertraut vnd gemeindt, annder leutt sollen thon,
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wie ich mein tag gethann hab, vnd (ob gott will)* noch thun will.* Durch sollche vrsachen
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vnnd [Manuscript page: 120r  ] zuuill vertrauwenn*, bin ich wie gemeldt inn all mein vnngluck khomen vnd
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erwachssen. Wann ich aber alls ein feindt meinen feindenn* nit vertrautt, wie dann nach
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gelegennheitt woll beschehenn mag, ist es mir mit gottes gnadt vnd hilff glucklich vnd *
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woll gangenn. Anderst khann ich (gott sey lob) nit sagenn, dan do hab ich gewust, wie ich *
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mich gegenn meinen feinden halltenn soll, gott der* allmechtig der helff mir noch! *

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auch / euch S1 *
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zait korr. aus Jar R, jar *I; Sch1 *
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gemeinet L; S3 *
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solches / es S1 *
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nach will (1): ) fehlt R; *I; D; Sch2; F S2; B *
   
nach will (2): ) R; *I; D; Sch2; F S2; B *
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zuuill vertrauwenn / so viel zuuertrauen Sch1 *
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vor feindenn: [feinden] R *
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geschehen *I; S3 *
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ich (1) (ich S3) fehlt N *
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der (2) fehlt N; S1; B *
   
verhelff J2 *

Paragraph: 2  
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Das hab ich alls ein allter erlebter betagter man, allenn frumen liebenn vnnd
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gottseligenn redlichen menschenn, sie sein kryegs leutt oder sonnst hohenn vnd nidern
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standts, kaisern, konigen, churfursten vnd fursten, grauen, freyenn herrnn, rittern* vnnd
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knechtenn, stettenn vnd andern, sie sein inn welchem standt sie wollenn, gaistlichenn
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vnnd welltlichenn, die inn vhedenn vnnd kriegs leuffenn begriffen, alls ein allter treuer
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vom adel, zu einer warnung, vnnd exempell auß [Manuscript page: 120v  ] threuem hertzenn vnnd gemutt
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nit wollen verhalltenn.

Line: n.17     
rittern / reitter *X1 *

Paragraph: 3  
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Vnd helff vnns daruff gott das ewig wortt,
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dem armen leib hie, vnd der seell dortt,
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vnd behutt vnns der allmechtig gott
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vor dem ewigenn todt. Amen.
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Gottfrid von Berlichingen zu Hornnberg.*

Line: n.26     
Hornnburg R; F S2 *



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