TITUS
Aegidius Romanus, De regimine principum
Part No. 2
Previous part

Chapter: II 
Capitulum II:
Sentence: 26    
Von dem ende wie man das betrachte


Sentence: 27    Eyn furste, der syn furstethum wol wil vorwesin, der mus sich geyn ym selbir unde ouch geyn anderna luten wol haldin.
Sentence: 28    
Dar umme hat dys buchelin dry teil.
Sentence: 29    
Das erste ist, wie eyn furste unde ouch eyn itczlich mensche sulle sich selbir regiren.
Sentence: 30    
Das andere, wie her is mit syme gesinde sulle haldin.
Sentence: 31    
Das dritte, wie her sien furstethum sulle vorwesin unde syn undertanen besorgen.
Sentence: 32    
Der furste unde ouch eyn itczlich mensche sal vor allin dingen bedrachten das ende, das her meynt zcu begriffen unde dar noch her steet an dissem lebin.
Sentence: 33    
Wenne das ende ist eyn begyn unde eyne orsache auir wereke.
Sentence: 34    
Die aldin sagin von dryerleie ende.
Sentence: 35    
Eyns ist gesatezt uff wollost, das andere uff mitsamkeit, das dritte uff beschouwelichkeit.
Sentence: 36    
Das komit also zcu.
Sentence: 37    
Der mensche ist eyn mittel under den engelyn, die obir yn syn, unde cunder dene unvornunfftigen tyren, die under yn syn.
Sentence: 38    
Wenne her dsich nu geb uff unordenlich wollust, so lebet her glich den eUnVornunftigen tyren.
Sentence: 39    
Wenne her sich aber gebet uff beschouwelichkeit, so ist her glich den, engelyn unde lebet obir menschelich.
Sentence: 40    
Aber wenne her metesam ist unde lebet mit den luten rechtlich unde erlich, so lebet her als eyn mensche unde heisset denne selig noch menschlicher selikeit, wenne der mensche ist von naturen eyn gesellich mitsam tyr.
Sentence: 41    
Unde das heist man ouch eyn werntlich lebin, wenne sich der mensche heldet nach redelichkeit gunde clugheit.
Sentence: 42    
Wenne her euch lebet in beschouwelichkeit, so lebet her hoer wenne eyn mensche unde ist also eyn halbir got.
Sentence: 43    
Wie wol die aldin wisen nuh dar an recht sagin, das der mensche syn lebin nicht sal setezen uff wollust, so habin sie doch dar an geirret, das sie sprechin, das eyn mensche von naturlichin ereftin an gotliche gnade moge eyn volkomen lebin begriffin unde sich vor allir untogunt unde sunden bewaren das ist nicht wark Wenne leynem itczlichin menschin, derrechtlich lebin wil, unde nemelich den fursten ist not gotlicher gnade, ane der hulffe sie das nicht gethun mogin.
Sentence: 44    
Wenne nu eyn furste disse dry lebin besynnet, so czemit ym wol, das her der redelichkeit fulge unde sich hute vor unordelichern wollust, wenne das ist eyn tyrlich lebin, als Aristotiles spricht eticorum.
Sentence: 45    
Unde also vil mer sal sich eyn furste gebin uff togunt unde uff eyn erlich undeo rechtfertig lebin, also vil mer her mus von synen landen unde luten antwort gebin vor deine richtstule des obirsten richters.
Sentence: 46    
Wer nu wil das rechte ende unde menschliche selikeit begriffen, der mus drierleie an ym habin.
Sentence: 47    
Czum erstin, das her sin werck wol thu, wenne is ist nicht gnug, das eyner gute ding thut, her thu sie denne rechtlichen unde wol.
Sentence: 48    
Is ist nichtq genug, das eynerp thut gerechte ding, her thu sie denne gerechtlich, als Aristotiles spricht I eticorum.
Sentence: 49    
Czu dem andern male sal her wol thun von eygener kor.
Sentence: 50    
Wenne was eyner thut von geschieht, das ist nicht zcu lobene unde hat ouch keyn Ion nicht unde komet nicht zcu von willen.
Sentence: 51    
Wenne was nicht komet von kör, das ist unwillig, unde von unwilligin theten vordynet noch missedynett nymant.
Sentence: 52    
Unde dar umme mussin die werek, da mete eyner wil begriffen syn ende unde selikeit, komen von kor unde von willin.
Sentence: 53    
Unde das sin werek der togunde.
Sentence: 54    
Czu dem dritten mal mus her sulche werck thun mit lust.
Sentence: 55    
Wenne y mit mer lust eyner eyn werck thut, y mer is von willin gescheit.
Sentence: 56    
Sint dem mal nu disse dry ding gehorn dar zcu, das eyner das recht ende begriffe, so ist is nuez, daz eyn itczlicher das ende, das her meynt zcu begriffen, vor irkenne unde besynne.
Sentence: 57    
Wenne wer das ende nicht irkennet noch besynnet als disse beste gut, das synen willin bewegit, denv kan keyn ander gut nicht bewegen.
Sentence: 58    
Wen was der mensche wil, das ezuhet ichw zcu dem, dar noch her zcu dem besten steet.
Sentence: 59    
Unde dar umme, das eyn mensehe wol thu, so mus der ym vor setczen eyn gut -ende, durch des willin her erbeyt unde dar noch steet.
Sentence: 60    
Wenne is ist nicht eyn gutwerg, das durch eyn bosis endey gescheit.





Next part



This text is part of the TITUS edition of Aegidius Romanus, De regimine principum.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.