TITUS
Text: Alex. 
The Middle High German Books on
The Great Alexander

Author: Hartl. 
Johann Hartlieb: Alexander


On the basis of the edition
Johann Hartliebs 'Alexander'
Hrsg. v. Reinhard Pawis,
München 1991

entered by Stefanie Heine
and edited by Ralf Schlechtweg-Jahn,
Bayreuth 1999;
TITUS version by Ralf Schlechtweg-Jahn and Jost Gippert,
Bayreuth, 19.1.2000 / Frankfurt, 19.4.2002 / 2.3.2003






Chapter: Prol.  
Paragraph: Prol. 
Vorwort
Page: 96 


Line: 1     Seneca schreibtt in seinenn sendtbriefen vnd epistelen, daz aller fuersten getatt,
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werck, gesta, hanndel vnd gepärde, thuen vnd laßen zu beschreiben vnd aller
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mänigkleich zuuerkunden seyen. Daz geschiechtt von maniger hannde vrsach
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vnd lawffe wegen.

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Zu dem ersten, daz die yecz wesenden vnd gegenwuerttigen fuersten die
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selbenn coronicken lesen vnd darinne sich gar aygenttleichen fleyßen vnd
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vben, daz sy allen dem daz erber vnd den gemaynen nucz fuedern ist nachuolgen.
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Zu dem andern, daz sy alles vermeyden, daz sy horen in iren gethanen
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sachen vnrechtt, vnczimleich vnd vnpilleich geschechen sein.
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Zu dem dritten, daz die gegenwuerttigen fuersten sich also haltten, daz sy
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guett loße nach iren wercken hie in lebenn vnd darnach in irem tode behaltten.
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Am ersten sol ain yegleicher fuerst gar aygentleich wißen vnd erkennen, was
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guett oder vbel, rechtt oder vnrechtt, genad oder vngenade sey. Darumb sol
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ain fuerst nichtt allain die coronicken lesen, sunder auch alles, daz zu weyshaitt
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sich czewchet vnd vbett. Wann die heylig geschrifft sagt durch Salomon: 'Wee
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dem lanndt des fuerst ein kchindt ist, daz ist vnweyßhaitt vnd kchindisch'. Was
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aber vnweysen fuersten dem gemainen nucz vnd vil lannden geschechen
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sey, daz vindest du in manigen altten coronicken vnd lawttrer, dann ich
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beschreiben mag. Zu dem andern mal sollen die fuersten der altten legennde,
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coronicken vnd getatt lesen, daz sy sich fleyzzen, dem zu volgen, daz guett ist,
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vnd daz meyden, daz pozz ist. Daz ist darumb, wann mänigcleich sich fleyßett
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vnd nach uolgett der fuersten getatt vnd yeder daz hochst vnd pest geren thatt
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von rechtter, angeporner natur; also wann dann ain fuerst den seinen ist vor
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scheinen vnd prehen mit guetten sytten, tugendten, eren vnd rechtten weysen
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sytten, so fleyßett sich manigkleich, im nach zuuolgen. Hatt dann ain fuerst
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daz volck in rechttem sytten erczogen vnd bestätt, dem mag in allem seinem
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thuen vnd laßen kain abgangk noch geprechen geschechenn, wann all sein
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volck mitt ainer stymb gehorßam ist. Darinne ist dann vber daz vnuberwindtleicher
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sig aller der sach, der sich der fuerst vnderwindet.
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Zu dem dritten, wann sich dann die fuersten also halttenn, daz sy guettes
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loße nach irem leben laßenn, yee was mag hochers vnd pezzers gesein, wann
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wiewol die altten von der saligkaitt des ewigen lebens, daz vns Jhesus Christus,
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der war gottes sune, mitt seinem pittern tode vnd iamerleichen martter erarnett
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vnd verdiennet hatt vnd nichtt gewest haben, yedoch so haben sy sich doch
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geflyßen, daz sy nach irem tode guett wortt hinder in ließen, daz manigcleich ir
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dester lennger gedacht. Daz sind die wortt vnd mainung Senece etc.



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This text is part of the TITUS edition of Alexanderroman (Johann Hartlieb).

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