TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 2
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Chapter: Vorr.H.  
Paragraph: Vorr.H.  
Vorrede Hartliebs

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In dem ersten. Die vorred, die doctor Hartlieb haut gemacht, wie sich ain fürst
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halten sol, als dann Seneca geschriben hat


Line: 39     Seydt nun daz puech von dem großen Alexander gar vil vnczalperleicher stuck
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vnd capitel ynneheltt, dardurch ain fuerst gross adenleich tugentt vnd manhaitt
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horen, sechen vnd auch erlanngen mag, so hatt der durchlewchttig, hochgeporenn
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fuerst herczog Albrechtt, herczog in bairen, phalczgraue bey rein vnd
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graue zu vohburgk, auch sein allerdurchlewchttigistew gemachel, fraw Anna
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von brawnschweig geporen, nicht vnpilleich an mich, maister Johannsen, doctor
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in erczney vnd in naturleichen kchunsten, iren vnderthan, begertt vnd
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gepetten, daz puech des grozzen Alexander zu dewtczschen nach dem waren
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techst, nichcz hinczue noch dauon zuseczen. Des hab ich mich gewilligt durch
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ir payder manigualttig genade, so sy mier erczaigen tägleich, auch von sunderenn
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schulden, so ich iren fuerstleichen genaden schuldig vnd verpundten pin.
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Darumb rueff ich am ersten an die genade des heyligen geystes, mier peystendig
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wesen, seydt an sein hilff kain guett ding volenndet noch volbrachtt
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werdenn mag. Darnach nym ich fuer mich Senecam, der leret diß fuersten die
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coronicken vnd gesta der altten fuersten beschriben vnd offt lesen. Daz ratt ich
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auch dier, mein allergenädigister herr, daz du dem nachuolgest. So hatt dich
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gott der herr wol so hoͮch mitt naturleicher vernunfft begabett, des ich sunder
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czweyffel pin, du halttest fuersten stanndt also, daz mänigkleich von dier gepeßertt
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werdt. Auch mayn ich dich, allerdurchlewchtigistew fuerstin, geborenn
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von brawnschweig, ain ware aufhaberin des lobleichen haws von bairen. Seydt
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nun ir zway der rechtt vaßel vnd gepelczt stame seytt, darawß enttsproßen
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sindt funff durchnächttig zwey fuerstenleiches stames, die dann allain nach
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rechtter syppe aufhaltten daz lobleich kchayßerleich haws bairen, so gedenckett
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an ewr wierdigkaitt, die in aller christenleicher czungen so weytt erscholen vnd
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erhochet ist vnd lesett offt vnd geren die altten coronicken, vnd was guettes
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darinne sey, dem volgett, vnd was rechttem adel nichtt zuestee vnd zuegehor,
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daz verwerffett, daz ir auch die seytt, die guett wortt nach ewrem tode laßett.
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Wann ir soltt sicher sein, fleyßett ir ewch eren vnd tugendt, daz es nichtt
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verschwigen beleybett. Thuett ir aber vnczimleiche ding, die werden noch
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mynder verporgen, wann layder yeczo die werltt mer auf poͮss zusagen vnd vil
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vnwares darczue zuseczen genaigtt ist, dann zu der rechttenn warhaitt. Mit
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dem gebtt ir payde allen ewren lannden vorgangk, peyspil vnd ebenpilde, daz
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mänigkleich ewch da nachuolgen wierdett. Vnd daz ir also lebenndt vns guettes
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vortragendt, daz verleich ewren fuerstleichen genaden der war, ewig,
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lebendig gott durch seinen aingeborn sun Jhesum Christum, der mitt im herschett
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von ende zu ende, vnd der yegleichem nach seinem verdiennen vrtayltt
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an dem iungisten gerichtt etc.




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This text is part of the TITUS edition of Alexanderroman (Johann Hartlieb).

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