TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 3
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Chapter: Vorr.E.  
Paragraph: Vorr.E.  
Vorrede Sand Ewseby

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In dem II. Die vorred Sand Ewseby das buͦch Allexandri des grossen

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Die vorred vnd prologus Sand Ewseby hebtt sich an in daz puech Alexandri
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des grozzen.


Line: 79     Die streytt vnd grozzen thatt der vngelawbigen, die da waren vor der
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kchunfft Jhesu Christi, die sindt nicht zu verschweygen, wiewol sy hayden
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gewesen sindt, sunder sy sindt vast guett allen christen menschen zu haben,
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auch daz sy versteendt die prelatten vnd vorgeer der christen, sy sindt geystlich
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oder werntleich, wann sy weyßenn vnd lernen, auch thuendt yeder man kcheren
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vnd laytten zu ainem peßern standt. Wann die prelatten, diee daz lesen, die
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mugen mercken vnd versteen, wye kewsch vnd raynigkaitt sich die altten
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gehaltten haben, diee allain den abttgottern gediennett haben. Sy haben aller
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warhaitt gepflegen vnd sich vor allem vbel vnstraffleichen gehaltten. Daz ist
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alles wol beczewgett durch irew werck vnd gethatt, die sy tryben vnd so gar
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lawtter gehaltten haben. Sy haben so scheinpärleichen gediennet den abttgottern,
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daz pilleich die christen an in nemen ain ebenpilde, wann sy haben also
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gelebtt in kchawschaytt, in warhaitt, in rechtter gesacztt gehorsam vnd
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guettigkaitt, daz sy vil die christen darynne vbertroffen haben. Danne der
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prelatten vnderthan, daz sindt ritter, die haben ir ritterschafft also gehaltten,
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daz sy von allermanigckleich vnstrafffeich waren. Was sy altter legendt, coronicken
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vnd gesten lasen, darnach thetten sy sich richtten mitt allem irem thuen
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vnd laßenn, daz kainer yee funden wardt ain vbertretter der gesacz, der nicht
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nachuolgung des rechtten gestraffett wuerdt. Darumb was ir diennst, den sy
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den tewffeln vnd abttgottern thetten, strenger vnd hertter, auch vnstrafleicher,
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dann yecz der diennst der christenleichen ritter, die Jhesu Christo vast ablaßigcleichen
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dienen vnd nachuolgen. Wann layder yecz die dienner vnd ritter gottes
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mer fleyßigkleich liebe vnd lusten anhangen, dann der lieb gottes. Wann als der
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apostel geleret hatt, so sol man gott diennen mitt ganczem herczen, sele vnd
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kchrefften. Also haben die hayden iren abttgottern gedienett, wann wie die
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waren kchristen nach Sand Pauls lere goͮtt Jhesu Christo diennen solenn in
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ganczer trew vnd im vnd seinen gepotten vestigkleichen anhangen in allenn
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kchrefften, nyemandt layden, nyemandt daz sein abnemen vnd ain yeder sich
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betragen soͮl seiner habe, als dann der tawffer gottes in seiner lere auch gepotten
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hatt vnd vns vast gemanett, daz wier nichtt abtretten vonn der ritterschafft der
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hymlischen. Daz alles vnd noch vil mer haben die hayden durch wertleichs
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loße vnd ere vestigkleichen gehaltten. Darumb czymbtt wol den christenn, ir
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coronicken, gesta vnd werck zu lesen vnd horen, daz si dem waren gott soleich
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diennst vmb ewigen lon anhenncken vnd diennen, als die hayden iren abttgottern
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vmbe czeittleiche ere gethann haben. Vnd haben daz getribenn von anegengdt
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der werltt byss auf die kchunfft Jhesu Christi. Es ist wol klagleich
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zu klagen, daz sogethan guett lewtt der poss tewfel also besessen hatt, daz sy
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iren rechtten gott vnd schopffer nichtt erckanntten vnd die geschopfft ertten
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vnd anpetten fuer got den schopffer. Dardurch magst du versteen, wie nott,
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wie rechtt, wie czimleich vnd pilleich was, daz gott der herr sendett seinen
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aygen sun Jhesum Christum, der vns den waren gott zu erkennen gab, also
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wann als die heylig geschrifft sagtt: 'hett vns got von oben herab nichtt fuergesechen
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vnd beschawett, vnd daz er mitt seinem tode vns nichtt erlosett hett, so
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wären wier ewigkleichen verloren gewesen'. Shunst hatt er vns mitt seinem
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heyligen leyden erloßett vnd vor allem tewflischem gespennst behuett, daz
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wier nun ymmer ewigkleichen mitt dem apostel in hochen eren vnd glorificieren,
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mitt emßigem rueffenn vnd schreyen: 'O heyligew, hochew, vnbegreiffenlichew
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trinitatt, werder reichtumb aller weyßhaitt vnd kchunst, wie gar
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vnbegreiffenleich sindt dein vrtail vnd wie gar vneruorschleich sindt dein
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wege. Amen.'



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