TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 27
Chapter: 20
Paragraph: 25
Alexanders erste Heerfahrt gegen Nicolaus
Line: 623
Wie
Allexander
sein
ersten
hörfart
tett
.
XXV
Line: 624
Darnach
sprach
aber
Phylippus
der
kunig
zu
Alexandro
:
'Lieber
sun
,
ich
wil
Line: 625
dier
geben
hundertt
pfardt
vnd
czechenmal
vierczigk
tawßendt
guldein
schilling
Line: 626
pfennig
.
Damitt
soltt
du
dich
bestellen
vnd
in
frewden
leben
vnd
nach
Line: 627
deinem
willenn
faren
'.
Alexander
beraytt
sich
zu
krefftiger
czeittleicher
heerfartt
Line: 628
vnd
liess
mitt
im
fueren
gar
manigerlay
zewg
,
als
zu
streytt
gehoren
vnd
Line: 629
beualch
sein
wildes
ross
ainem
phylosophen
,
seinem
guetten
frewndt
,
gar
wol
Line: 630
zu
bewaren
.
Er
fuer
froleich
auss
mitt
dem
heere
vnd
kam
in
ain
kunigkreich
,
Line: 631
daz
hyes
pholonpos
.
Da
woltt
er
streytten
mitt
Nicolao
,
der
kunig
was
in
dem
Line: 632
selbenn
lanndt
.
Da
in
ansach
Nicolaus
der
kunig
,
er
sprach
zu
im
:
'Sag
mier
,
Line: 633
wer
pistu
?'
Er
anttwuertt
im
gar
beschaydenleich
vnd
sprach
:
'Ich
pin
Alexander
,
Line: 634
Phylippen
sun
'.
Da
sprach
Nicolaus
:
'Wer
wänst
du
,
der
ich
sey
?'
Alexander
Line: 635
sprach
:
'Du
pist
Nicolaus
,
der
kunigk
des
lanndes
arriodoris
vnd
du
soltt
Line: 636
dein
hercz
nichtt
zu
hoch
erheben
in
hochfartt
,
darumb
daz
du
kunigkleiche
Line: 637
kchron
tregst
,
wann
es
geschiechtt
gar
paldt
,
daz
der
werltt
hochfartt
von
Line: 638
hochen
wierden
nyder
zu
tal
vnd
in
diemuettigkaitt
gesenckchtt
vnd
vallen
Line: 639
wierdt
.
Wann
es
ist
ain
gemain
sprichwortt
:
Die
gotter
erheben
die
diemuettigen
Line: 640
vnd
laßen
zu
grundt
vallen
die
hochferttigen
'.
Nicolaus
sprach
:
'Alexander
,
Line: 641
du
redest
rechtt
,
aber
du
erkennest
dich
selber
nichtt
.
Wier
wißen
aber
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Line: 642
wol
,
wer
du
pist
,
so
du
noch
nyemandt
anders
von
vns
wais
,
dann
daz
alle
Line: 643
vnnser
natur
vnstraffleich
ist
.
Doch
so
soltt
du
mier
sagen
,
warumb
du
seyst
in
Line: 644
dißew
lanndt
komen
'.
Alexander
sprach
zu
Nicolao
:
'Du
mensch
,
du
soltt
von
Line: 645
mier
geen
,
wann
ich
hab
nichtcz
wider
dich
,
so
hast
du
auch
nichtcz
wider
Line: 646
mich
.
Darumb
schayd
in
lieb
von
mier
'.
Durich
dißer
wortt
willen
wardt
vast
Line: 647
betruebtt
Nicolaus
der
kunigkch
desselben
lanndes
vnd
viel
in
großen
zoren
Line: 648
vnd
sprach
zu
Alexandro
:
'Du
soltt
wol
mercken
,
in
welchen
erenn
vnd
grossem
Line: 649
ernst
ich
rede
,
wann
ich
schwer
bey
der
behalttung
meines
vatters
,
auf
Line: 650
wen
ich
speyb
vnd
mein
spaycheln
wyerff
,
der
muess
voͮn
mier
sterben
.'
Mitt
Line: 651
den
wortten
speybtt
er
gegen
Alexandro
vnd
sprach
zu
im
:
'Nym
hin
dicz
Line: 652
gespayb
,
du
iunger
hundt
vnd
welffee
,
wann
daz
czimbtt
dier
wol
vnd
bedarfft
Line: 653
dich
des
nichtt
schamen
'.
Alexander
wardt
ab
den
wortten
nichtt
zerrutt
.
In
Line: 654
lerett
sein
angeporen
tugendt
,
daz
er
daz
beschaydenleich
veranttwuertt
vnd
Line: 655
sprach
zu
Nicolao
dem
kunig
:
'Nicolao
,
ich
schwer
dier
pey
meiner
vatterleichen
Line: 656
gepuerdt
vnd
bey
dem
pawch
,
darinne
mich
mein
muetter
getragen
hatt
,
Line: 657
daz
ich
mitt
dier
streytten
wil
,
dich
vnd
dein
lanndt
czwingen
vmb
soleich
Line: 658
hoͮchfartt
vnd
schmach
,
so
du
mier
in
deinem
lanndt
vnuerschultt
erczaygtt
Line: 659
hast
.'
Also
scheyden
sy
von
einander
vnd
yeglicher
beraytt
sich
zu
streytt
,
so
er
Line: 660
pest
machtt
.
Nach
klainen
tagen
kam
der
gesacztt
tag
,
daran
man
streytten
Line: 661
soltt
.
Alexanders
heere
was
in
sorgen
,
wann
ir
was
wenig
vnd
hetten
vor
nichtt
Line: 662
gestrytten
.
Aber
Alexander
gab
in
großenn
trost
vnd
staltt
sich
so
mandleichen
,
Line: 663
daz
sy
alle
von
im
hercz
vnd
muett
empfiengen
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
.
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