TITUS
Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung)
Part No. 8
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Chapter: 21  
Philipps Heiratsversuch


Verse: 452        er wider heim quam,
Verse: 453    
ein vil leit mêre er vernam;

Verse: 454    
des gwan er ungemûte:
Verse: 455    
iz was sîner mûter

Verse: 456    
sîn vater Philippus ab comen
Verse: 457    
und hete ein ander wîb genomen,

Verse: 458    
di was Cleopatra genant.
Verse: 459    
Alexander daz irvant

Verse: 460    
und erz rehte vernam,
Verse: 461    
vor sînen vater ginc er stân.

Verse: 462    
er sazte di crônen ,
Verse: 463    
di er Nicolaô

Verse: 464    
hete geroubit,
Verse: 465    
sînem vater ûf daz houbit.

Verse: 466    
'her vater, nemet diz ze minnen,
Verse: 467    
daz ih mit sturme hân gewunnen

Verse: 468    
unz ih mêr mac getûn;
Verse: 469    
des habit ir êre unde rûm.

Verse: 470    
wene ein dinc, daz ih û clagen
Verse: 471    
und in mînem herzen tragen,

Verse: 472    
des hân ih vil swêren mût;
Verse: 473    
ouh ne dunkit iz mir niwit gût,

Verse: 474    
daz ir mîne mûter
Verse: 475    
Olympiaden di gûten

Verse: 476    
mir ze leide verlâzen hât
Verse: 477    
und einen ubirhûr begât

Verse: 478    
mit einen anderen wîbe.
Verse: 479    
ih swere û daz mîneme lîbe,

Verse: 480    
swer disen rât hât gefromit,
Verse: 481    
daz iz ime ze grôzen unstaten noh comet.'

Verse: 482       
Ein rîter hîz Lysias,
Verse: 483    
der stolz und redehaft was,

Verse: 484    
der was mit der brûte dar comen;
Verse: 485    
des gwan er lutzelen fromen.

Verse: 486    
deme was vil harte ungemach,
Verse: 487    
daz Alexander irre sprach,

Verse: 488    
und antworte ime smêlîche
Verse: 489    
unde frevillîche.

Verse: 490    
des mohter gerne habin enborn;
Verse: 491    
des gwan daz kint grôzen zorn.

Verse: 492    
einen guldînen naph grôz und swâr,
Verse: 493    
dar ane stunden blachmâl,

Verse: 494    
hete Alexander an di hande,
Verse: 495    
den slûch er Lysiam vor di zande,

Verse: 496    
daz si ime in di kele resen,
Verse: 497    
und sprach: 'lâ dîne bôse rede wesen.'

Verse: 498       
Philippus ûf di tabelen spranc,
Verse: 499    
wande in sîn grôze zorn dwanc;

Verse: 500    
der strît ime niht wol geviel.
Verse: 501    
trat er fur baz unde viel,

Verse: 502    
daz ime sîn schenkel zebrach.
Verse: 503    
lasterlîchen er lac.

Verse: 504    
in andirhalb fiel di brût.
Verse: 505    
ne wart neheiner gâbe lût

Verse: 506    
nieren nehein spileman.
Verse: 507    
wande iz alsô quam,

Verse: 508    
daz der kuninc der nider viel,
Verse: B1    
von zorn er entrichtet ward.

Verse: B2    
sîn swert zucht er an der vart,
Verse: B3    
er sluog von im geswinde

Verse: B4    
hêren und gesinde.
Verse: B5    
wer im wolte widerstân,

Verse: B6    
der muost den lîp verlorn hân.
Verse: B7    
ich hân noch niut vernomen,

Verse: B8    
war die briut hin komen.
Verse: B9    
sînem [vater] schuof er gemach,

Verse: B10    
und [gieng] ze heilen sîn bein
Verse: B11    
und brâchte wider in ein

Verse: B12    
in und die muoter sîn.
Verse: B13    
.....

Verse: B14    
.....



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This text is part of the TITUS edition of Lamprecht, Alexander (Strassburger Bearbeitung).

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