TITUS
Anna von Koeln, Liederbuch
Part No. 30
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Song: 39.  
Manuscript page: 59a-63b 
Carmen


Strophe: 1  
Verse: 1     Hyff op dyn cruytz, myn alrelieffste bruyt,
Verse: 2     
volge myr na ind ganck dyns selffs ws;
Verse: 3     
want ich gedragen haen vur dich,
Verse: 4     
haistu mych leiff, so ganck na myr.

Strophe: 2  
Verse: 1     
O Jhesus, alrelieffste her,
Verse: 2     
ich bin noch ionck ind alto teer,
Verse: 3     
ich haen dich lieff, dat is ommer wair,
Verse: 4     
mer dat cruytz is myr vil zo swair.

Strophe: 3  
Verse: 1     
Ich was ionger, do ic dat droich;
Verse: 2     
clage neit, du bis stairck genoech,
Verse: 3     
wanne du bis alt ind calt,
Verse: 4     
so en haistu des crucis geyne gewalt.

Strophe: 4  
Verse: 1     
Wie moecht ich lyden dit betwanck,
Verse: 2     
der dage is vil, dat iair is lanck;
Verse: 3     
ich byn des crucis ongewoen,
Verse: 4     
och schoen, myn alrelieffste, schoen!

Strophe: 5  
Verse: 1     
Wie bistu, lieff, so balde verlegen?
Verse: 2     
du mois noch stryden als eyn degen,
Verse: 3     
ich wil castien dynen iongen lyff,
Verse: 4     
du wirtz myr anders vil zo styff.

Strophe: 6  
Verse: 1     
Her, dattu woult, dat mois all wesen,
Verse: 2     
mer des crucis en mach ich neit genesen;
Verse: 3     
moit it syn ind sal ich it draegen,
Verse: 4     
so mois ich krencken ind vertzagen.

Strophe: 7  
Verse: 1     
Weenstu in den rosen baden?
Verse: 2     
Du mois noch druch die dorne waden!
Verse: 3     
Suych an dyn cruytz ind ouch dat myn,
Verse: 4     
wie ongelich swair sy syn.

Strophe: 8  
Verse: 1     
Wir lesen in der hilger schryfft:
Verse: 2     
dyn ioch is suesse, dyn burden licht;
Verse: 3     
wie bistu myr alsus enxstlichen hart,
Verse: 4     
myn alrelieffste brudegom tzart.

Strophe: 9  
Verse: 1     
Ongewoenden besweirt den moet,
Verse: 2     
lyt ind swich, it wirt noch goit;
Verse: 3     
myn cruytz is eyn so kostlich pant,
Verse: 4     
weme ich it gan, der is myn vrunt.

Strophe: 10  
Verse: 1     
Dynen vrunden geiffstu wenich rast,
Verse: 2     
my gruwelt vur den swaren last;
Verse: 3     
ich sorgen, ich en sals neit moegen herden,
Verse: 4     
och lieff her, wat sal myns gewerden?

Strophe: 11  
Verse: 1     
Dat hemelrich lyt gewalt,
Verse: 2     
mer du bis noch van mynnen kalt;
Verse: 3     
hetzstu mych lieff, it wurde noch goit,
Verse: 4     
want myn mynne macht allen arbeit suess.

Strophe: 12  
Verse: 1     
O her, gyff myr der mynnen brant,
Verse: 2     
myn kranckeit is dir bekant;
Verse: 3     
liestu mych op myr selver staen,
Verse: 4     
so weiss ich wail, ich mois vergaen.

Strophe: 13  
Verse: 1     
Ich byn swartz ind suverlich,
Verse: 2     
ich byn suver ind minnentlich;
Verse: 3     
ich geve arbeit inde rast,
Verse: 4     
betruwe up mich, so steistu vast.

Strophe: 14  
Verse: 1     
O her, off it ommer wesen mach,
Verse: 2     
des crucis neme ich gerne verdrach;
Verse: 3     
mer woltu it haven ind mois it syn,
Verse: 4     
dyn will geschie ind neit der myn.

Strophe: 15  
Verse: 1     
Tzo dem hemelrich is eyn wech alleyn,
Verse: 2     
dat is der cruytzwech ind anders geyn;
Verse: 3     
all dyn wailvart inde ewich heil
Verse: 4     
steit an den cruytz: nu kuysser eyn.

Strophe: 16  
Verse: 1     
Sulde ich dyn hulde ind dyn rich verliesen,
Verse: 2     
er hondert cruytz wulde ich kiesen;
Verse: 3     
her, gyff myr macht ind lidsamheit
Verse: 4     
ind crucige mych, it sy myr lieff off leit.

Strophe: 17  
Verse: 1     
Als dir dat cruytz zo hartzen geit,
Verse: 2     
so denck, wat ich dir haen bereit:
Verse: 3     
mych selver geven ich dir zo loen,
Verse: 4     
mit den engelen die ewiche cron.

Strophe: 18  
Verse: 1     
O myn alrelieffste sele,
Verse: 2     
mynne Got ind lais die werelt heel;
Verse: 3     
sich an dat goit, dat Jhesus is,
Verse: 4     
des hemels bistu gans gewys.

Strophe: 19  
Verse: 1     
Dan wil ich dich omvangen
Verse: 2     
ind vur dir an den dantze gaen,
Verse: 3     
da du mir na volgen salt
Verse: 4     
ind ontfangen van myr dat dusent valt.

Strophe: 20  
Verse: 1     
O myn lieffste brudegom tzart,
Verse: 2     
dit is dynre mynnen art,
Verse: 3     
lieff zo haen, die dich hie mynnen
Verse: 4     
myt rynen hertzen int myt luteren synnen.

Strophe: 21  
Verse: 1     
Du salt rasten na der arbeit dyn
Verse: 2     
ind myt myr in ewicher vrouden syn;
Verse: 3     
nu sal haven dyn lyden eyn ende
Verse: 4     
ind syn verloist van allen ellende.

Strophe: 22  
Verse: 1     
Des dancke ich dir van allem hertzen,
Verse: 2     
dat ich verloist byn allen smertzen;
Verse: 3     
dyn barmherzicheit is ongetzalt
Verse: 4     
ind dyn genad mannychvalt.

Strophe: 23  
Verse: 1     
Nu saltu leven na dyme willen
Verse: 2     
ind syn allewege in suesser stillen;
Verse: 3     
nu saltu haven wunssches gewalt
Verse: 4     
ind ewiger vrouden alle tzyt behalt.

Strophe: 24  
Verse: 1     
Nu wil ich alle wege vroelich syn
Verse: 2     
ind loven dich van der genaden dyn,
Verse: 3     
die du hais gegeven mir,
Verse: 4     
des dancken ich van ganssem hertzen dir.

Strophe: 25  
Verse: 1     
Nu saltu eweclich vroelich syn
Verse: 2     
sonder leit ind eynich pyn;
Verse: 3     
ich wil syn dyn ewiche crone
Verse: 4     
nu ind alle wegen in des hemels throne.



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This text is part of the TITUS edition of Anna von Koeln, Liederbuch.

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