TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 147
Chapter / Strophe: 26
26.
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VON DEM IGEL.
Line: 30Erinacius ze latein haizt ain igel ze däutsch und 30
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haizt mit ainem andern namen cyrogrillus. alsô spricht
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ain glôs über die hailig geschrift, dâ man diu unrainen
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tier verpeutet. aber des gelaub ich niht, ich wæn, daz
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cyrogrillus ain ander tier sei, daz vint man an der paider
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tier aigenchait. auch schreibent die maister besunder von
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den zwain namen; des wær niht, bedäutten si paid áin
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tier. wie dem sei, sô wizz, daz der igel ain tier ist, daz
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vil nâtürleicher dorn auf seinr haut tregt, und ist gestalt
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sam ain sweinl an dem pauch. ez besleuzt sich umb und 5
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umb mit seinen dornen, wenne man im schaden wil. et\leich
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sprechent, daz des igels narung daz mêrer tail sich
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verkêr in sein dorn, dar umb, daz daz tierl wênig nâtür\leicher
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hitz hât. des igels flaisch ist gesunt dem magen
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und sterket in und hât ain kraft ze trücknen und ze ent\sliezen 10
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den magen. ez macht auch daz harmwazzer vertig
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und ist den nütz, die genaigt sint zuo der elephantischen
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auzsetzichait. allain der igel hât zwai aftervenster, dâ er
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den mist aus læzt. der asch, der geprant wirt von ainem
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igel und gemischt mit zelâzem pech oder harz, ist guot 15
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und pringet den mâsen ir hâr wider auf dem haupt oder
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an andern enden. alsô spricht Plinius. ez spricht auch
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Aristotiles, daz der igel stênde unkäusch mit seinem wei\bel,
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dar umb, daz in die dorn iht stechen auf des weibels
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rucke. iedoch sagt man mir, daz weibel leg sich an den 20
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ruck; des gelaub ich paz, wan daz ist gemachsamer.
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