TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 184
Chapter / Strophe: 63
63.
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VON DEM OHSEN.
Line: 14Taurus haizt ain ochs. der ist ain starkez tier under
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haimischen tiern und ist sänftig, ân daz ez den wider ist, 15
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die andern tiern schadent, sam wolf sint und hund. wenn
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si vehtent, sô streckent si ir zungen her für und vehtent
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mit den hörnern, niht mit den zenden, wan si habent
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niht schädleich zend, und dar umb, wenne si diu kräuter
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ezzent, sô schadent si den wurzen niht, wan si peizent si 20
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neur oben ab. wenn die ochsen ie elter sint, sô si ie
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mürwer flaisch habent, ist daz si gemest sint. in allen
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tiern sint diu weip behender und ainr hellern stimm wan
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die man, ân an den rindern: dâ hât der ohs ain klainer
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stimme wan daz rint. die zugochsen habent ain grôz 25
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sänftikait zuo irn gesellen, wan ainr suocht den andern,
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mit dem er den pfluog hât gezogen, und lüeget stætes
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nâch im, ist daz er in verleust. man spricht, wer die
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ochsen oft wasch mit warmem wazzer, sô werden si vaizt.
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daz rint hât sterker âdren dan andreu tier und herter, 30
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doch hât der ohs sterker. rinderein flaisch machet dickez
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pluot vol melancoli. ez læzt sich auch übel kochen in
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dem magen, man ezz ez dann mit knoblauch und trink
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starken wein dar zuo. sô der ochs übrig siech wirt, sô
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stirbt er snell und siecht niht lang. daz seh wir auch 35
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an gepäurischen läuten, die niht zärtleichen habent gelebt
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und tägleichs grôzer arbait habent gepflegen. des rindes
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hörner sint herter danne des ochsen, sam der grôz Basi\lius
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spricht. ain trunk ochsenpluotes ist tœtleich. warmz
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ochsenpluot füert zeprochen pain und kreftiget si. wer 5
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des ochsen gall mischt mit hong, sô zeucht si ainen dorn
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oder ain holz oder ain eisen auz. alsô gewinnt man pfeil
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auz den wunden. Aristotiles spricht, wer ainen waltochsen
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pindet an ainen veigenpaum, der macht in zam und sänftig.
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