TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 207
Chapter / Strophe: 17
17.
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VON DEM GALANDER.
Line: 5Calandris haizt ain galander. daz ist ain klainer vo\gel 5
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und ist nâhent der lerchen geleich. der vogel ge\fräut
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all die in hœrent mit seinem süezen gesang. wenne
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man in gevæht und in besleuzt in ainem häusel, sô ver\gizt
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er seinr vanknüss und seins leidens und ist nümmer
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ain stunt des tages ungesungen, und trabt nihts auf die 10
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vanknüss noch auf anders ihts denn auf sein gesang: des
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fräwet er sich und singt in manger vogel stimm. Pei
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dem vogel verstê wir die die êwigen sælichait hie betrah\tent
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und sô frô sint mit in selber, daz si vergezzent des
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ellendes hie, dâ inne si sint. von den spricht sanctus 15
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Paulus, daz die selben ir gemainschaft und ir handlung
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ietzunt habent in dem himel. nu sich mir die galandern
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an, die tag und naht in der geschrift sitzent und spiegel\schawent
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götleicheu werk dar inne. ach muoter der parm\herzichait,
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hilf deinen galandern, die tag und naht dein 20
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spiegel welzent und handelnt. hilf, hilf, helferinne, hilf
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deinem sünder, dû waist allain, frawe, wen ich main.
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