TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 214
Chapter / Strophe: 24
24.
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VON DEM STIGLITZ
Line: 26Carduelis haizt ain stiglitz. daz ist ain klainr vogel,
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sam Isidorus spricht, der nert sich von den disteln, und
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daz ist ain grôz wunder, daz der vogel sô wol singt und
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daz er doch gespeiset wirt von den scharpfen stichelingen
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der disteln. dâ pei verstê die guoten lêrer auf ertreich, die 30
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vil leidens habent und doch in den dornen diser werlt
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frœleich got dienent. ach got, dû waist wol, wâ dein
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stiglitz singent, dû waist auch ir haimleich dornezzen wol:
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dû hâst selber gesungen auf erden unz in den pittern tôt.
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war umb leident dein guot freund niht auch auf erden?
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der stiglitz ist an dem leib swarzer und gelber varb und
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an dem haupt ist er rôt. er hât die art, sô er gevangen
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wirt und beslozzen in ainem vogelhäusel, sô zeuht er waz\zer 5
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auf in ainem väzzel an ainem vadem mit seinem sna\bel
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und helt ez ze stunden mit ainem füezel unz er ge\trinket.
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daz ist ain wunder von der nâtûr, daz si dem
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klainen vogel die kündichait geit und tailt die witz doch
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niht mit ainem rind oder mit ainem esel oder mit ainem 10
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andern grôzen tier. alsô geschiht dike, daz von diemüe\tigen
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armen läuten ain gar vernünftig witzig kint geporn
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wirt und von grôzen fürsten ain narr und esel kümt. got,
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des sei dir gedanket, daz dû armuot nie versmæht hâst.
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