TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 213
Chapter / Strophe: 23
23.
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VON DER WAHTELN.
Line: 14Coturnix oder quistula haizt ain wahtel und haizt
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in kriechisch οrtigia͵ dar umb, daz die vogel des êrsten 15
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gesehen wurden in ainer inseln, diu haizt Ortigia. er
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haizt auch ortigometa. die wahteln habent die art, daz
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si gegen winterszeiten über mer varnt in ainer grôzen
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meng, und wenne si varn wellent, sô besament si sich
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pei dem mer und vallent des nahtes in die segel und in 20
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diu schef und ze stunden in sô grôzer meng, daz si diu
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schef versenkent. Solînus spricht, wenn der wahteln zeit
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kümt, daz si über mer varn wellent und daz si zuo dem
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urfär nâhent, sô lâgt ir der habich allermaist. dar umb
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wartent si danne irr gelaiter, daz sint die kræen, der 25
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vliegent vil mit in und behüetent si vor den häbichen.
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alsô, lieber mensch, wenne dû von disem ellenden mer
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diser armen werlt schaiden muost und der sumer deins
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lebens und deinr üppigen fräud ain end hât, sô scholt dû
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dich vor gewarnt haben gewisser gelaiter, daz sint die 30
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heiligen engel, die dich sicherleichen füeren vor den hel\lischen
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häbichen, daz sint die pœsen gaist. wizz auch,
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daz under den wahteln mêr ern sint denn sien, und under
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den vischen, die ze latein pectines haizent, sint auch mêr
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ern wann sien; aber under den menschen werdent mêr
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dirnkint geporn dann degenkint. daz ist dar umb, daz
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der mensch vil genaigt ist zuo unkäusch, und daz er des
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âbents gar oft und in der êrsten stunt des nahts unkäu\schet 5
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mit seiner frawen, wenne der leip noch voller rauchs
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ist und dunstes von ezzen und von trinken, ê die leiplei\chen
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gaist gefürwet werdent und gerainigt in dem slâf
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von den selben dünsten. in der selben zeit werdent die
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frawen swanger des kränkern geslähtes, daz sint dirn\kindel. 10
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aber die man, die ir frawen des morgens gegen
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tag beslâfent, wenne des rainen pluotes zeit ist, die ma\chent
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gar saubreu degenkindel oder gar frecheu röscheu
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maidel, wan sô hât sich paideu, fraw und man, ain klain
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ergangen von dem pett und dar nâch wider zuo gehüllet 15
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und ist diu nâtûr ring, rain und sauber. daz wizzent
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wênig laien, dar umb ist der frawen mêr wenne der man.
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dû scholt auch wizzen, daz die wahteln under allen tiern
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auf erden allein den vallenden siehtum leident sam der
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mensch. aber die spärling leident den krampf auf den 20
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dächern. diu wahtel neuzt gar swæres ezzens und izt et\leich
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vergiftig sâmen, und dar umb versmæhent si et\leich
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weis läut ob irn tischen.
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