TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 218
Chapter / Strophe: 28
28.
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VON DEM FENICEN
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Fenix ist ain vogel in dem land Arabia. der ist alle
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zeit neur ainer, sam Solînus, Jacobus, Isidorus und Am\sius
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sprechent, und lebt dreuhundert und vierzig jâr. er
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ist an der grœz als ain adlar und hât ain gekrœnt haupt
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sam ain pfâwe und gevalten guomen. er ist auch goltvar 20
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pei dem hals, aber an dem aftern tail ist er purpervar.
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er hât ain wahsvarben zagel, dâ sint rôsenvarb federn ein
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gemischt mit wunderleicher manigvärbichait. der fenix
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hât die art, wenn in daz alter beswært, sô suocht er im
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in den landen gegen der sunnen aufganch den aller 25
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schœnsten paum auf den hœhsten pergen ob ainem aller
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lustigisten prunnen und machet im ain nest auf den paum
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von weirauch, von mirren und von cinamon und von an\dern
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edeln würzen und kräutern, und wenn diu sunn ir
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hitz auf daz nest wirft, sô wæt der fenix zuo mit seinen 30
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vetachen, unz diu pürd des edeln dinges enprint. sô daz
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geschiht, sô legt er sich in daz feur und verprinnet. dar
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nâch über wênig tag wirt ain würmel auz dem aschen
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und gewint dar nâch flügel. dar nâch wirt dar auz ain
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vollkomener fenix. Isidorus spricht, daz ain fenix hie
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vor flüg in die stat Heliopolis, diu gelegen ist in dem land
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Egypten, in dem mônât adar, daz ist aprilis der næhst
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vor dem maien, und fuort auf seinen flüglen mangerlai
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edel würz und kräuter und saz auf den haufen holz, den 5
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der priester zesamen gelegt het und angezündet zuo einem
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opfer, und verprant sich dâ zwischen den edeln würzen,
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die er dar het prâht auf seinen flügeln. an dem næhsten
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tag nâch dem prand kom der priester zuo dem altar und
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vant diu hölzer verprant. dô er den aschen durchschawt, 10
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dô vant er ain würmel, daz smeckôt auz der mâzen süez\leich
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und lusticleich. an dem andern tag dâ nâch was
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daz würml zuo ainem vogel worden. an dem dritten tag
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was ez ain ganzer volkomenr fenix und vlog auz sein
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strâz. in der stat, sam Haimo spricht, was vor Christi 15
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zuokunft ain tempel gepawen in der êre des obristen go\tes.
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der tempel was gemacht nâch dem tempel, den Sa\lomôn
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pawt ze Jerusalem, und macht in Onîas, des küngs
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sun Onîe, von des küngs gepot Ptolomêi, der küng in
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Egypto was nâch dem spruch Isaie, der dâ sprach: un\sers 20
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herren altar wirt in Egypten lant. ez spricht auch
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Haimo, daz unser fraw in der stat oft wær, diu dâ haizt
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Heliopolis, mit irem lieben kind, dô si Herodem vlôch
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von Judêâ in Egyptum. Der fenix bedäut die hailigen
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sêl, diu ist mit irem spiegelschawen in die götleichen 25
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sunnen grôz sam der adlar. si ist schôn gekrœnt an
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dem haupt als der pfâwe mit dem, daz si lauter und rain
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ist an dem muot. diu sêl hât gevalten guomen mit zwair\lai
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gir in irm gepet, wan si begert ir selbes hail und
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auch der næhsten hail. ir hals ist goltvar, daz ist diu 30
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hailig lêr und der guot rât, den si andern läuten vor\tregt.
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diu hailig sêl ist an dem aftern tail purpervar,
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daz ist ir nâchvolg der martrær Christi, wan die mag
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niemant vermeiden, der zuo got wil. auch maht dû
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Christum dem vogel wol geleichen mit seiner marter und 35
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mit seiner urstend an dem dritten tag.
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