TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 230

Chapter / Strophe: 40 
   40.
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   VON DEM RUOCHEN.



Line: 27    Graculus haizt ain ruoch. der vogel ist krâen ge\slähtes,
Line: 28    aber er ist klainer an dem leib denne ain krâw.
Line: 29    er hât die art, daz er gern nistt auf gar hôhen paumen,
Line: 30    als auf den hôhen vorhen, und nistent ir sô vil zesamen,   30
Line: 31    daz man oft siben nest oder mêr auf ainem paum siht.
Line: 32    ez sint gar sänft vogel gegen enander, und dâ von be\leibent

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Line: 1    si pei enander. der vogel ist gar schraiig, iedoch
Line: 2    allermaist in der zeit der unkäusch, als in dem lenzen,
Line: 3    und in der selben zeit speist der er die sien vor rehter
Line: 4    lieb. der jungen ruochen flaisch ist guot ze ezzen und
Line: 5    aller pest wenn man in die haut ab gezeuht. Pei dem   5
Line: 6    vogel verstên ich die gaistleichen guoten läut, die fridsam
Line: 7    leben mit enander habent und ainz daz ander speiset gaist\leichen
Line: 8    mit guoter lêr oder leipleichen auch in gotes êr,
Line: 9    und daz geschiht allermaist in der zeit der götleichen lieb.






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