TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 243
Chapter / Strophe: 53
53.
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VON DER ÄULEN.
Line: 21Nocticorax haizt ain äul und ist ze latein als vil ge\sprochen
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als ain nahtrab, sam Adelînus spricht, und haizt
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auch noctua ze latein. der vogel hât die vinstern naht
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liep und fleugt mit aufgerihter prust und schreit gar
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tüsterleichen. er lebt von mensleicher unsauberkait und 25
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singet wider übel, aber daz singen hieze paz greinen und
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wainen. er hazzet daz lieht und hebt an ze wachen wenn
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andreu tier slâfen gênt, und suocht in der naht sein na\rung.
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wan flüg er des tages, sô schriren in all ander
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vogel an und liezen in kain ruow haben. er hât ain grôz 30
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haupt und daz ist niht geschikt sam anderr vogel haupt.
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er hât auch ainen krummen snabel sam ain spärwær und
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hât hâkot zehen gar scharpf an den füezen. die äuln
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habent gar witzigen streit mit andern vogeln, wan sam
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Plinius spricht, wenn si der mensch oder ander vogel
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laidigen wellent, sô vellt si an den ruck und wert sich
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mit dem snabel und mit den füezen. aber der habich
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hilft ir oft und schaidet den streit von der aigenchait
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seiner nâtûr. wenn diu äul kümt in ain insel, haizt Creta, 5
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sô stirbt si zehant. ir flaisch ist guot den kranken gli\dern,
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diu daz paralis geslagen hât. Pei der äuln verstê
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wir all pœs übeltætig läut, sam diep, schâcher, êprecher,
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die hazzent daz lieht der wârhait, als unser herr spricht:
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wer übel würkt, der hazzet daz lieht. 10
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