TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 259
Chapter / Strophe: 69
69.
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VON DER FLEDERMAUS.
Line: 27Vespertilio haizt ain fledermaus und ist sô vil ge\sprochen
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ze latein sam ain vespervliegerinne, dar umb,
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daz si des âbends gern fleugt sumerzeiten; in dem win\ter
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lauzet si. diu fledermaus hât kain vedern an dem 30
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leib noch an den flügeln. si ist ainer maus aller ding
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geleich. der vogel under allen vogeln gepirt allain seineu
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kint als ain geperndez gêndez tier und säugt seineu kint
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ân daz er fleugt sam ain vogel und die flügel habent ain
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häutel, daz spannt sich und streckt sich in dem flug. 35
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Plinius spricht, daz der fledermäus pluot gar guot sei
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wider der slangen vergift oder wider irn piz, wenn man ez
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mischt mit ainem carduo. stüend aber dâ: mit coriandro,
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daz wær ain anderz, als her nâch kunt wirt von den
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kräutern. ez spricht auch Plinius, daz die fledermaus 5
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scharrent stet suocht oder unrüewig stet mit kleppern und
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mit hämern, daz ze latein strepidus haizt. ir pluot macht
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hârplôz, wâ ez an die gehærten haut kümt. si hât auch
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zend, der hât dehain ander vogel mêr. diu vleder\maus
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ist in India in dem lant grœzer denn ain taub und 10
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hât zend als ain mensch, dâ mit zereizt si daz mensch
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under den augen und peizt im die nasen ab oder die ôrn
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oder ander glider. Pei der fledermaus verstên ich die
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valschen nâchreder, die den läuten in der vinster, daz ist
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haimleichen, ir êr abpeizent und verderbent in daz ant\lütz 15
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irs guoten leumundes und irs löbleichen namens.
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wê den verluochten fledermäusen, war umb vliegent si
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niht an daz lieht?
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