TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 291
Chapter / Strophe: 9
9.
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VON DEM SNECKEN.
Line: 13Concha oder coclea haizt ain snek und ist ze däutsch
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als vil gesprochen als ain flächlink oder ain eitlink, wan
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sô der môn abnimt, sô werdent ir schaln flach oder hol 15
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und eitel. wan als Rabanus spricht, alleu mertier, diu
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mit schaln beslozzen sint, diu nement zuo wenn der môn
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aufnimt und nement ab wenn der môn abnimt. ez spricht
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auch Rabanus, daz die visch margariten machen, daz sint
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vein perl. die mersnecken habent die art, daz si des nah\tes 20
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an daz gestat gênt und werdent swanger von dem hime\lischen
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taw, und dâ von werdent die margariten in irm
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flaisch. Solînus spricht, die mersnecken unkäuschent ze
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gewisser zeit in dem jâr und gevâhent zuo. si begernt des
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himeltawes reht als ain fraw irs liebes begert und tuont 25
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ir schaln auf und ginent gegen dem tawe. und sô des
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mônen fäuhten, daz ist der taw, allermaist vellt, sô trin\kent
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si daz begert taw in sich und werdent swanger und
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swær von dem taw. und als daz taw geschicket ist, alsô
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schickent sich die margariten, die dâ von koment; wan 30
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ist daz taw clâr und lauter, sô werdent die margariten
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gar vein und scheinig; ist aber ez trüeb, sô werdent si
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plaich oder rôtelot, und alsô gepernt die sneken mêr von
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dem himeltaw wan von dem merwazzer.
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