TITUS
Konrad von Megenburg, Buch der Natur: Part No. 530
Chapter / Strophe: 67
67.
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VON DER RAUTEN.
Line: 14Ruta haizet raut. daz kraut ist haiz und trucken,
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sam Platearius spricht, und seineu pleter und auch sein 15
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sâm sint guot zuo erznei. wenn man ez pulvert und ez
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in sich zeucht mit der nasen, sô entsleuzt ez und verzert
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die wäzzrigen fäuhten, diu flegma haizt, und rainigt daz
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hirn. wein gesoten mit rauten ist zuo dem selben auch
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guot und die selben erznei sint auch guot wider daz fal\lent 20
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lait, daz epilencia haizt, wenn man der peon pulver
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dar zuo tuot. wem daz gesiht tunkel sei von übrigem
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rauch in dem haupt, der leg rauten in ain vaz mit most
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und niez die oder nem gesoten wein mit rauten und mit
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pibergail. welheu frawe ir gewonleich haimleichait well 25
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pringen oder des kindes pälgel her für well pringen wenn
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si des kindes genesen ist oder die tôten purt von ir trei\ben
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well, diu trink rautensaf. wem diu gelider wê tuon
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von vallen oder von andern sachen, der hitzig rauten in
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ainem scherben und pint die dar auf. wem ain gelid 30
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zerplæt ist, ez sei arm oder pain, der nem rauten gar wol
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zestôzen unde misch die mit ungesalzner puttern und leg
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daz auf die stat und leg dann dar auf ain tuoch, daz
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geküelt sei in wazzer, sô sitzet daz plæen nider oder der
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siehtum sleht an der stat her auz mit klaineu pläterleinn. 35
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und sô vergêt der smerz. wem diu augen rôt sein und
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krank, der nem kümelpulver und twer daz mit rautensaf
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und tunk ain paumwoll dar ein und leg die dar auf.
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und daz selb ist auch guot für die gilb in den augen.
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wer rautensaf trinkt, daz ist guot für vergift. wen ain 5
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vergiftig tier peiz oder ain tobent hunt, der zereib rauten
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und leg si auf die wunden. diu raut vertreibt des knob\lauchs
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und der zwival smack und pringt lust ze ezzen
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und kreftigt den magen und ist dem milz guot und swen\det
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die unkäuschen fäuhten und benimt den lust der un\käusch. 10
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