TITUS
Lancelot und Ginover I: Prosalancelot
Part No. 226
Page: (38)
Sentence: 1575
Der
konig
von
Uber
der
Marcken
was
gebatelliert
zu
strytt
.
Sentence: 1576
Da
er
vernam
das
der
konig
noch
alle
syn
gesellen
nit
wolten
striten
,
er
kerte
wiedder
hinder
sich
,
und
syner
ritter
ein
guͦt
teyl
ritten
zu
den
die
off
dem
feld
hielten
,
und
jostierten
mit
yne
.
Sentence: 1577
Sie
begunden
sich
fast
weren
,
und
der
tumey
wart
ußermaßen
gut
.
Sentence: 1578
An
des
konig
Artus
syten
was
vil
guter
ritter
,
die
sich
noch
da
nit
geoffenbart
hetten
,
umb
groß
dät
zu
thun
.
Sentence: 1579
Myn
herre
Gawin
was
da
und
Elyes
Liblois
und
Gwinans
der
Schöne
und
Lybons
sin
bruder
.
Sentence: 1580
Da
was
Gales
Lunais
und
Tohort
,
Ares
sun
,
und
manig
ander
guͦt
ritter
.
Sentence: 1581
Anderhalb
was
Malagwis
der
konig
von
den
Hundert
Rittern
und
Elains
der
Trach
.
Sentence: 1582
Da
was
der
herczog
von
Yberge
und
manig
ander
meisterlich
ritter
.
Sentence: 1583
Die
kónigin
Genover
was
oben
off
die
mure
gegangen
,
den
thorney
zu
besehen
.
Sentence: 1584
Mit
ir
waren
frauwen
und
jungfrauwen
viel
und
ritter
;
sie
besahen
den
thorney
wol
und
wers
da
allerbest
dete
.
Sentence: 1585
Der
ritter
der
off
der
roßebare
dar
was
komen
kam
fur
geritten
und
hett
den
roten
schilt
umb
synen
hals
;
er
reyt
fur
die
konigin
zu
dem
thorney
wert
.
Sentence: 1586
Er
macht
sich
zu
jostiern
wiedder
eynen
ritter
den
er
anderhalb
sah
halten
.
Sentence: 1587
Sie
kamen
zuhauff
gerant
und
stachen
beyde
ir
glenen
enzwey
;
sie
stießen
mit
heubt
und
der
brust
zuhauff
und
die
roß
zuhauff
allsamen
.
Sentence: 1588
Der
ritter
mit
dem
roten
schilt
bleib
siczen
,
und
der
ander
viel
unders
roß
.
Sentence: 1589
Alle
die
das
sahen
die
sprachen
das
der
nuw
ritter
ein
schön
jost
hett
gethan
.
Sentence: 1590
Der
ritter
reit
wiedder
hinder
und
nam
ein
spere
zu
synem
knecht
und
reyt
wiedder
yn
und
stach
zuhant
einen
ritter
von
sim
roß
.
Sentence: 1591
Da
allererst
begund
der
ritter
niderzuryten
und
helm
zu
hauwen
und
schilt
von
dem
hals
zu
brechen
,
und
det
so
vil
mit
sym
libe
das
es
alle
die
wunderte
die
off
dem
feld
waren
wie
das
ein
ritter
alles
gethun
möcht
.
Sentence: 1592
Jhene
ritter
fragten
myn
herren
Gawan
ob
er
den
ritter
kente
oder
syn
wapen
.
Sentence: 1593
»Neyn
ich
werlich
,
wann
er
thut
mich
so
viel
off
yn
sehen
das
ich
nit
anders
gethun
enkan
von
dem
wunder
das
er
begeet
.«
Sentence: 1594
Die
off
der
mure
lagen
sprachen
das
jhener
mit
dem
roten
schilt
den
thorney
mit
einander
uberwinden
wolt
.
Sentence: 1595
Der
konig
mit
den
Hundert
Rittern
fragt
wer
er
were
;
man
sagt
im
das
es
ein
ritter
were
mit
roten
wapen
,
anders
enwusten
sie
darumb
nit
.
Sentence: 1596
Der
konig
hieß
im
bringen
einen
schilt
und
ein
spere
und
reyt
zu
dem
roten
ritter
wert
.
Sentence: 1597
Der
ander
ritter
sah
yn
komen
und
saczt
sich
zuhant
gegen
im
.
Sentence: 1598
Sie
brachen
yren
spere
beyde
und
blieben
siczende
.
Sentence: 1599
Dem
konig
was
ser
leyt
das
er
yn
nit
abgestochen
hett
,
und
dem
andern
was
noch
wirs
zu
muͦt
das
der
konig
was
beliben
siczende
.
Sentence: 1600
Yglicher
nam
noch
ein
ander
spere
und
ranten
anderwert
zuhauff
was
ir
roß
gelauffen
mochten
.
Sentence: 1601
Sie
stachen
mit
nyde
zuhauff
,
und
der
ritter
mit
dem
roten
schilt
stach
den
konig
durch
den
schilt
und
zu
der
syten
beidenthalb
durch
den
halßberg
.
Sentence: 1602
Er
enwart
aber
nit
sere
geqwetscht
.
Sentence: 1603
Der
konig
stach
yn
durch
das
seln
,
so
das
das
ysen
durch
ging
.
Sentence: 1604
Die
spere
brachen
,
und
sie
ritten
zuhauff
und
stießen
mit
roßen
und
mit
libe
zuhauff
,
das
sie
beide
off
jhener
erden
gelagen
.
Sentence: 1605
Der
konig
sprang
off
und
raufft
jhens
schwert
.
Sentence: 1606
Der
ander
sah
das
der
konig
ee
off
was
dann
er
,
und
sprang
off
mit
großem
zorn
,
und
syn
wunden
bluten
im
fast
sere
.
Sentence: 1607
Sie
lieffen
mit
den
schwerten
und
mit
den
schilten
zuhauff
und
schlugen
sich
sere
.
Sentence: 1608
Des
koniges
lút
kamen
und
hulffen
im
uff
syn
roß
.
Sentence: 1609
Das
sah
myn
herre
Gawan
und
sin
gesellen
und
schlugen
mit
sporn
darwert
was
sie
úmmer
mochten
.
Sentence: 1610
Sie
jagten
den
konig
und
syn
gesellen
wiedder
hinder
;
sie
fingen
des
ritters
roß
mit
dem
roten
schilt
und
brachtens
im
.
Sentence: 1611
Da
er
uff
solt
siczen
,
er
hett
sich
so
sere
verblut
das
er
in
onmacht
viel
vor
dem
roß
nyder
.
Sentence: 1612
Sie
sahen
das
blut
allumb
yn
und
sprachen
,
er
were
tot
.
Sentence: 1613
Sie
stunden
abe
und
deten
im
das
speresstuck
uß
der
schultern
,
sie
wurden
geware
das
er
zwo
ungemechlich
wunden
hett
,
ein
nuw
und
ein
alt
.
Sentence: 1614
Sie
enboten
zuhant
dem
konig
mit
den
Hundert
Rittern
das
er
dot
were
.
Sentence: 1615
Er
wart
ußermaßen
unfro
und
warff
synen
schilt
nyder
und
syn
schwert
und
syn
spere
und
sprach
das
er
mit
dem
wapen
des
tages
nit
me
wolt
thun
.
Sentence: 1616
»Es
ist
mir
hut
sere
mit
ungevelle
gegangen
,
das
ist
das
ich
einen
so
guten
ritter
erdötet
han
.«
Sentence: 1617
Der
ritter
lag
noch
in
onmacht
,
und
sie
entwapenten
yne
und
bunden
im
syn
wunden
.
Sentence: 1618
Die
konigin
und
alle
die
mit
ir
waren
sahen
wol
das
der
thorney
aller
beleib
,
darumb
das
der
ritter
gewunt
was
.
Sentence: 1619
»Ich
wil
yn
faren
sehen
«,
sprach
die
kónigin
.
Sentence: 1620
Sie
saß
uff
ir
pfert
und
reyt
darwert
,
und
ir
yglicher
rieff
.
Sentence: 1621
»Kert
uch
umb
,
hie
kompt
myn
frauw
die
kóniginne
!«
Sentence: 1622
Der
ritter
was
wiedder
komen
zu
imselber
und
hort
das
lut
also
sprachen
,
er
slug
die
augen
uff
und
sah
die
konigin
zu
im
komen
,
er
hub
sich
off
úber
macht
und
bleib
siczende
.
Sentence: 1623
»Lieber
herre
«,
sprach
die
koniginne
,
»wie
sint
ir
farnde
?«
Sentence: 1624
»Ich
fare
wol
,
frauw
«,
sprach
er
,
»mir
enwirt
nicht
.«
Sentence: 1625
Underdes
brachen
im
syn
wunden
off
und
begunden
fast
zu
bluten
,
sin
binden
brachen
alle
enzwey
.
Sentence: 1626
»Er
ist
tot
«,
sprach
yglicher
der
da
by
stunt
.
Sentence: 1627
Die
kónigin
reit
von
im
und
mocht
den
jamer
von
im
nit
gesehen
.
Sentence: 1628
Sie
fragten
allesampt
wo
sin
herberg
were
.
Sentence: 1629
Sin
knappen
sprachen
,
er
wer
in
eim
mönchhofe
da
by
zu
herberge
.
Sentence: 1630
Sie
gingen
und
gewuͦnnen
im
einen
arczat
und
furten
den
in
syn
herberge
.
Sentence: 1631
Der
arczt
ersucht
syn
wunden
wol
und
sprach
,
er
gedecht
das
er
der
wunden
nit
enstúrbe
.
Sentence: 1632
Er
verbot
das
nyman
an
dem
tag
zu
im
keme
,
er
bedorfft
wol
ruͦgens
.
Sentence: 1633
Die
ritter
furen
all
hinweg
.
Sentence: 1634
Und
myn
herre
Gawan
gedacht
das
er
des
nit
enwúst
darumb
er
uß
was
komen
,
und
solt
es
zum
ersten
erfarn
,
die
wil
sie
alda
by
einander
weren
;
und
gedacht
das
er
by
dem
ritter
ettwas
erfarn
solt
,
wann
er
ein
byderbe
ritter
was
und
den
torney
beydenthalb
uberwunden
hett
.
Sentence: 1635
Myn
herre
Gawan
fragt
den
arczat
wie
er
im
geviel
.
Sentence: 1636
»Ich
wen
wol
,
herre
«,
sprach
er
,
»das
er
genese
;
syn
wunden
han
aber
fast
sere
geblut
.«
Sentence: 1637
»Wie
manch
wunden
hat
er
?«
sprach
myn
herre
Gawan
.
Sentence: 1638
»Er
hatt
zwo
sere
groß
«,
sprach
der
arczt
,
»ein
von
huͦt
und
ein
alt
.«
Sentence: 1639
Myn
herre
Gawan
stund
und
gedacht
ein
wenig
.
Sentence: 1640
»Hey
lieber
herre
,
saget
mir
ware
«,
sprach
myn
herre
Gawan
,
»ob
er
zwo
wunden
habe
!«
Sentence: 1641
»Ja
er
intrúwen
,
herre
«,
sprach
der
arczat
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Lancelot und Ginover I: Prosalancelot
.
Copyright
TITUS Project
, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.