TITUS
Lancelot und Ginover I: Prosalancelot
Part No. 225
Page: (37)
Sentence: 1501
Da
bekant
yn
myn
herre
Gawan
zuhant
und
sah
wol
das
es
was
Elyes
Liblois
.
Sentence: 1502
Elyes
bekant
myn
herren
Gawan
wol
und
sprang
off
und
begreiff
yn
zwuschen
syn
arm
und
hieß
yn
got
wilkum
syn
und
im
.
Sentence: 1503
Der
ein
was
des
andern
sere
fro
,
als
gesellen
zu
recht
sollen
syn
die
einander
lieb
hant
.
Sentence: 1504
Elyes
fragt
yn
war
er
wolt
.
Sentence: 1505
»Ich
volgen
eim
ritter
,
der
lyt
off
eyner
roßbare
die
yczunt
hie
fúr
fuͦre
.«
Sentence: 1506
»Es
ist
dalanc
me
zu
spate
«,
sprach
Elyes
,
»ir
mußent
dalanc
me
herbergen
«,
sprach
Elyes
zu
mym
herren
Gawan
.
Sentence: 1507
»Es
ist
mir
lieb
«,
sprach
er
.
Sentence: 1508
Underdes
kam
ein
knapp
inn
gande
und
sprach
,
das
allermeist
volck
das
ye
gesehen
wurde
ritt
die
straßen
dafur
;
und
myn
herre
Gawan
hett
sich
entwapent
.
Sentence: 1509
»Wollen
wir
sehen
was
ritterschefft
sy
«,
sprach
Elyes
zu
mym
herren
Gawan
,
»so
das
sie
uns
nit
ensehen
?«
Sentence: 1510
»Wie
geschehe
das
?«
sprach
myn
herre
Gawan
.
Sentence: 1511
»Ich
wil
uns
unsere
knappen
eynen
ein
laube
thun
machen
,
und
wir
sollen
dainn
syn
,
das
sie
unser
nit
geware
werden
.«
Sentence: 1512
»Das
ist
mir
lieb
«,
sprach
myn
herre
Gawan
Sentence: 1513
Die
knappen
machten
die
laube
,
und
die
herren
gingen
darinn
und
sahen
alle
die
die
straßen
off
oder
nyder
furen
.
Sentence: 1514
Sie
saßen
ein
gut
wil
alsus
und
sahen
zwo
schare
kumen
mit
gewapenten
rittern
,
und
in
yglicher
rotte
waren
zehen
ritter
.
Sentence: 1515
Darzwuschen
ritten
vier
knappen
und
furten
einen
pfellel
uff
vier
schefften
.
Sentence: 1516
Under
dem
pfellel
reyt
ein
frauw
gezieret
;
sie
was
gecleidet
mit
mantel
und
mit
rock
,
und
under
dem
mantel
was
ein
hermynin
veder
.
Sentence: 1517
Sie
reyt
mit
bloßem
heubt
und
was
wunderlich
schöne
.
Sentence: 1518
»Seht
da
die
schönsten
frauw
die
ye
keyn
man
gesah
!«
sprach
Elyes
zu
mym
herren
Gawan
.
Sentence: 1519
»Ich
enweiß
aber
ob
sie
frau
oder
jungfrauw
sy
.«
Sentence: 1520
»Sie
ist
werlich
schön
«,
sprach
myn
herre
Gawan
.
Sentence: 1521
Darnach
kamen
zwenczig
ritter
von
des
koniges
gesellschafft
mit
den
Hundert
Rittern
und
sprachen
zu
den
rittern
die
die
frauwen
furten
,
das
ir
herre
der
konig
mit
den
Hundert
Rittern
wolt
die
frauwen
sehen
.
Sentence: 1522
»Er
gesiecht
sie
nummer
!«
sprachen
sie
.
Sentence: 1523
»So
mußent
ir
stryten
!«
sprachen
sie
.
Sentence: 1524
»Des
tút
weder
ir
wollent
!«
sprachen
der
frauwen
ritter
.
Sentence: 1525
Die
zwenczig
ranten
zuhauff
wiedder
der
frauwen
zwenczig
ritter
,
etschlich
stachen
die
yre
darnyder
,
etschlich
brachen
ir
glenen
.
Sentence: 1526
Sie
raufften
ir
schwert
und
stritten
sere
,
beide
zu
roß
und
zu
fuß
.
Sentence: 1527
Min
herre
Gawan
und
Elyes
gingen
uß
,
umb
den
strytt
zu
besehen
.
Sentence: 1528
»Wollen
wir
sie
scheiden
«,
sprach
myn
herre
Gawan
zu
Elyen
,
»der
konig
hatt
wetlich
sin
besten
ritter
dar
gesant
,
und
der
frauwen
ritter
kúnnen
licht
mit
den
wapen
nit
als
vil
gethun
als
die
andern
.«
Sentence: 1529
Sie
kamen
zu
yn
und
schieden
sie
.
Sentence: 1530
»Strytent
nit
me
«,
sprachen
sie
,
»wir
wollen
die
frauwen
zu
dem
konig
furen
!«
Sentence: 1531
»Das
wollen
wir
gern
thun
«,
sprachen
der
frauwen
ritter
.
Sentence: 1532
Myn
herre
Gawan
und
Elyes
saßen
wiedder
off
ir
roß
und
furten
die
frauwen
zu
dem
konig
.
Sentence: 1533
Der
konig
ging
gegen
ir
ußer
sym
pavilun
,
sie
ducht
yn
schön
und
scheyn
auch
wol
ein
edel
frauw
.
Sentence: 1534
»Herre
«,
sprach
myn
herre
Gawan
zu
dem
konig
,
»wir
han
uch
diße
frauwen
bracht
umb
das
das
ir
sie
besehent
,
und
wollen
sie
auch
hin
wiedder
furen
da
wir
sie
namen
.«
Sentence: 1535
»Nu
sagent
mir
,
liebe
frau
«,
sprach
der
konig
,
»wer
ir
sint
!«
Sentence: 1536
»Herre
«,
sprach
sie
,
»ich
bins
die
frauw
von
Noaus
.«
Sentence: 1537
»So
mir
got
«,
sprach
der
konig
,
»frau
,
ir
mögent
wol
war
sagen
,
wann
hett
ichs
gewist
,
ich
wer
selbs
gegen
uch
gefaren
!
Sentence: 1538
Ich
bitte
uch
durch
gott
das
ir
mir
die
grobkeit
vergebens
die
ich
uch
da
mit
gethan
han
.«
Sentence: 1539
»So
helff
mir
gott
,
lieber
herre
«,
sprach
sie
,
»ich
vergeb
es
uch
vil
gern
.«
Sentence: 1540
Sie
nam
urlaub
zu
dem
konig
,
und
myn
herre
Gawan
und
Elyes
furten
sie
wiedder
zu
ir
gesellschafft
und
ritten
furter
mit
ir
ein
ferren
weg
.
Sentence: 1541
Die
frau
hieß
sie
wiedder
keren
und
reit
furter
yrem
herren
dem
konig
Artus
zu
hilff
.
Sentence: 1542
In
den
ziten
spúlgeten
die
hohen
frauwen
selb
zu
hofe
zu
farn
.
Sentence: 1543
-
Diße
rede
mußen
wir
ein
wil
laßen
und
sprechen
furter
von
dem
wißen
ritter
,
den
man
off
der
roßbare
furt
also
wunt
.
Sentence: 1544
Da
der
wiß
ritter
von
mym
herren
Gawan
gescheiden
was
,
er
fuͦr
wol
dry
mil
dannen
in
ein
schones
lant
,
da
sprang
ein
schöner
bruͦnne
under
eim
sicomore
.
Sentence: 1545
Man
halff
im
von
der
roßbare
,
das
er
rugen
wolt
uff
dem
brunnen
;
er
sante
zwen
knecht
da
by
in
ein
stat
vor
,
sin
herberg
zu
bereiten
,
und
slieff
ein
wenig
uber
dem
bruͦnnen
.
Sentence: 1546
Da
es
kúle
wart
gegen
abent
,
er
saß
wiedder
off
und
fure
zu
der
stat
wert
.
Sentence: 1547
Underwegen
begegent
im
ein
knappe
ritend
.
Sentence: 1548
Der
wiß
ritter
hort
das
pfert
by
im
und
hub
das
heubt
wiedder
off
.
Sentence: 1549
Er
fragt
den
knappen
war
er
so
sere
ylte
.
Sentence: 1550
»Herre
«,
sprach
der
knapp
,
»ich
ryt
umb
hilff
,
der
konig
von
den
Hundert
Rittern
hat
myn
frau
von
Noaus
off
gehalten
.«
Sentence: 1551
Der
ritter
dete
zuhant
die
roßbare
wiedder
umb
keren
und
sprach
,
er
wolt
ir
helffen
.
Sentence: 1552
Uber
ein
kurcze
wil
begegent
im
die
frauwe
und
fragt
yrn
knappen
wes
die
roßbare
were
.
Sentence: 1553
»Frauw
«,
sprach
er
,
»da
lyt
ein
gewunt
ritter
off
,
der
hort
sagen
das
man
uch
offgehalten
hett
,
und
darumb
ist
er
wiedder
gekert
und
wolt
uch
helffen
.«
Sentence: 1554
Sie
fure
selb
zur
roßbare
und
hub
das
cleyt
off
,
und
der
ritter
bedackt
sin
antlicz
,
darumb
das
er
nit
wolt
das
sie
yne
bekent
.
Sentence: 1555
»Herre
«,
sprach
sie
,
»woltent
ir
mir
zu
hilff
syn
komen
?«
Sentence: 1556
»Ja
ich
werlich
,
frauw
«,
sprach
er
.
Sentence: 1557
»Große
gnad
«,
sprach
sie
,
»das
ir
mir
woltent
helffen
zu
also
großer
nott
also
als
es
uch
nu
stett
.
Sentence: 1558
Nu
belibet
mit
mir
biß
ir
wol
gesunt
sint
«,
sprach
sie
,
»und
wol
genesent
!«
Sentence: 1559
»Frau
«,
sprach
er
,
»des
enmag
nit
syn
,
ich
bin
nit
wol
gesunt
,
darumb
enmag
ich
nit
als
bald
geryten
als
ir
mögent
.«
Sentence: 1560
Die
frauw
schied
also
von
im
das
sie
sin
nit
erkante
.
Sentence: 1561
Der
ritter
hieß
sich
zu
der
stat
furen
da
hin
er
sin
knappen
gesant
vor
het
,
und
die
stat
was
genant
Orkenis
.
Sentence: 1562
In
der
stat
det
der
ritter
einen
roten
schilt
machen
und
ließ
den
synen
da
,
umb
das
er
wolt
das
man
syn
zum
hove
nit
kente
noch
zu
dem
urloge
.
Sentence: 1563
Es
was
ein
cleyne
tagefart
dannen
da
man
da
stryten
solt
.
Sentence: 1564
Der
alt
ritter
riet
im
das
er
da
by
im
were
so
er
lengst
mocht
.
Sentence: 1565
Das
det
er
gern
,
und
wurden
im
sin
wunden
sere
sanfft
thun
.
Sentence: 1566
Des
funfften
tages
ging
er
aber
off
syn
roßbare
wiedder
ligen
und
kam
zu
Godoazar
zu
vesperzytt
,
und
das
lant
was
alles
durch
herberget
,
das
man
nyrgent
kein
herberg
kund
finden
dann
ußwendig
der
stat
.
Sentence: 1567
Da
stunt
ein
hof
da
mónch
inne
waren
;
da
wart
er
inne
geherberget
,
wann
er
nit
wol
gesunt
was
.
Sentence: 1568
Die
mönch
lehen
im
ein
fast
schön
kamern
,
da
er
gemechelich
inne
was
.
Sentence: 1569
Des
morgens
frú
hort
er
messe
und
deth
sich
zuhant
wapen
.
Sentence: 1570
Der
konig
Artus
was
komen
mit
großer
macht
und
kund
in
der
stat
nit
geherbergen
.
Sentence: 1571
Er
leyt
sich
ußwendig
der
statt
und
de
ruͦffen
das
nymant
so
kúne
enwere
der
des
tages
wapen
trúg
von
syner
gesellschafft
.
Sentence: 1572
Des
wart
manch
stolcz
ritter
unfro
von
des
koniges
herberge
.
Sentence: 1573
Da
waren
ander
ritter
gnug
die
durch
des
konigs
willen
dar
nicht
warn
komen
:
etschlich
waren
dar
komen
umb
priß
und
ere
zu
bejagen
,
und
etschlich
durch
gewinnunge
.
Sentence: 1574
Die
wapenten
sich
all
des
morgens
fru
und
furen
all
uff
das
felt
.
This text is part of the
TITUS
edition of
Lancelot und Ginover I: Prosalancelot
.
Copyright
TITUS Project
, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.