TITUS
Wirnt von Grafenberg, Wigalois
Part No. 193
Previous part

Verse group: (193) 
Verse: 9235    Ouch kâmen ûz der heidenschaft
Verse: 9236    
durch vreude und durch rîterschaft

Verse: 9237    
herzogen unde grâven vil.
Verse: 9238    
Korntîn, der vreuden zil

Verse: 9239    
wart daz hûs genant,
Verse: 9240    
wan man zallen ziten vant

Verse: 9241    
vreude nâch des herzen gir
Verse: 9242    
sus sagt diu âventiure mir

Verse: 9243    
sit daz sîn begunde pflegen
Verse: 9244    
Gwîgâlois, der werde degen,

Verse: 9245    
und mîn vrouwe Lârîe
Verse: 9246    
der zweier kurtôsîe

Verse: 9247    
sich zern wunsche hêt geweten;
Verse: 9248    
si wâren ninder ûz getreten;

Verse: 9249    
ir zuht stuont an der mâzen zil;
Verse: 9250    
des wurden si geprîset vil.

Verse: 9251    
si zem hove wâren komen,
Verse: 9252    
der namen ir wol habt vernomen,

Verse: 9253    
und der ich niht genennen kan,
Verse: 9254    
mohte man schouwen ûf der plân

Verse: 9255    
vil manic hêrlîch gezelt;
Verse: 9256    
was rîcheite gelt

Verse: 9257    
wider einander gekêret.
Verse: 9258    
diu velt wârn gehêret

Verse: 9259    
mit banieren und mit schilten.
Verse: 9260    
die edeln riter spilten

Verse: 9261    
aller hande rîterspil.
Verse: 9262    
man vant kurzewîle vil,

Verse: 9263    
al, des mannes muot was.
Verse: 9264    
her Gwîgâlois von Joraphas

Verse: 9265    
mit schalle küniclîche reit
Verse: 9266    
und manic rîter gemeit,

Verse: 9267    
wol gekleit unde geriten.
Verse: 9268    
ob rîterschaft würde vermiten?

Verse: 9269    
nein, deiswâr! si tâtenz
Verse: 9270    
verre baz dan anderswâ,

Verse: 9271    
wan reit der sælden spil,
Verse: 9272    
der schoene ich niht gelîchen wil,

Verse: 9273    
diu süeze magt Lârîe,
Verse: 9274    
des wunsches âmîe.

Verse: 9275    
âvoy, wie stolzlîch si reit!
Verse: 9276    
mit rotêm sâmit gekleit

Verse: 9277    
was diu maget wol getân;
Verse: 9278    
engegen ir munt von roete bran

Verse: 9279    
als ein vil edel rubîn.
Verse: 9280    
an ir schoene was wol schîn

Verse: 9281    
daz ir der wunsch gedâhte:
Verse: 9282    
got si zer werlte brâhte

Verse: 9283    
ze vreuden stuont sîn muot.
Verse: 9284    
ezn gebluote nie schoener bluot

Verse: 9285    
dan ir antlütze lieht.
Verse: 9286    
mîn herze kan erdenken nieht

Verse: 9287    
noch si mîn munt geprîsen
Verse: 9288    
sine wære verre schoener

Verse: 9289    
si zem hove kom geriten;
Verse: 9290    
zwô liehte varwe an ir strîten

Verse: 9291    
rôt und wîz alsam ein snê;
Verse: 9292    
doch behabte diu roete ir strîtes ,

Verse: 9293    
wand ez was in der sumerzît
Verse: 9294    
diu hitze roete gît.

Verse: 9295    
bi ir reit der werde degen,
Verse: 9296    
des pflac der wäre gotes segen,

Verse: 9297    
her Gwîgâlois, der triuwen stam.
Verse: 9298    
von sîner manheit was sîn nam

Verse: 9299    
gebreitet als der sunnen schîn.
Verse: 9300    
sin herze truoc vil hôhen pin

Verse: 9301    
nâch der mägde wol getân,
Verse: 9302    
daz er si muose sehen an

Verse: 9303    
und doch ir minne niene pflac.
Verse: 9304    
vil gelich ir beider minne wac;

Verse: 9305    
diu herzeliebe under in zwein
Verse: 9306    
alsô gesamet wart enein;
Verse: 9307    
daz sît wol an ir stete schein.


Next part



This text is part of the TITUS edition of Wirnt von Grafenberg, Wigalois.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 6.9.2010. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.