TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 261
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Paragraph: 8      Derhalben zwo alte verrostete Schellen auß den beiwonenden Gevatterin, welche für grosse Kühärtztin vnd Alraundelberin geacht waren, vnd die ein auß der Krautenaw von Colmar, die ander von Wisensteig bei Vlm dargegabelet waren, macheten jhr alsbald ein solch schrecklich restrinctiff, verstrengung, einpfrengung vnd verstricktiff, daß es alle Brachäcker dabei verdorren, vnd wol neuntzig Küen hett vergeben mögen : Darumb auch alsbald der armen Kindbetterin daruon gleich alle Däuchel, furen, runsen, klafegen, dolen vnd riolen verstopffet, opilirt, vernägelt, vnd vermalschlosset gestunden, also daß jrs kömmerlich mit den zänen hetten erlargiren, erlassen, erweiteren, lassiren vnd erditerichen mögen : Welchs dannoch schrecklich ist zugedencken32, wann die Zullspilenden Buben, so sies spil verlieren, zur straff den zweck mit den schönen zänen auß dem treck müssen auf Niderländisch trecken vnd schlecken : Vnd der Teuffel hinder S. Martins Meß mit weissen Rubenzänen das Pergamen, darauff der alten Welschparlirenden geschnatterigen Weiber geschnader zucopieren, muß wie der Schuster das leder erzerren, errecken, erstrecken, erdänsen vnd außdensieren.

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