TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 308
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Paragraph: 21      Für seinen Federposch trüg er ein schöne lange hohe Ploe Feder von eim Onocrotalischen Grottomolinarische Kropffvogel oder Fürstenaug, Ocello del duca, auß wilden Hindern Hircanien, da man die Vögel mit eytel Feigen speiset, weil ein jede Feig sechtzig Schelfet tregt. Diser Firlefans lappet74 jm lustig vber das recht Or herab, wie den Zimmerleuten die Hanenfedern, dann er dorffts den Schweitzern zu lieb nicht für sich tragen, so waren die Reutterdollen noch nicht auffkommen. Zu einem Federhalter, Medeibild vnd Hutzeychen, auch zu einem Schaupfenning vnnd Göttelgelt, Hett er ein gantze guldene Platten, wie die zu Lunenburg von 68 Marcken, ein schöne Medei : darauff von angebrenten Farben ein Figur gebossiret, die hat75 ein zweiköpffig Bild, welchs die Taubenschnebel76 stracks gegen einander kehrt77, mit vir armen, vier Füsen, vnnd zwen ärsen, doch eim Bauch, wie Plato inn seim Sammenpausen oder Symposi meld, dz im Geheimnussamen Anfang die menschlich Natur einleibig gewesen sey : Vnd was darumb mit Jonischen Buchstaben, da man das Teutsch noch Griechisch zur zeit Caroli Machni78 geschriben, gegossen.

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