TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 435
Previous part

Paragraph: 3      MEyster Janot4 von Braccamado auff Cesarnisch5 beschoren, von guten Sorbonisten haren, bekleydet auff die alt weiß mit seinem6 Lyripipi vnd achselpruch : vnd den Magen wol antidotirt7 vnd eingeweihet mit Höllenküchlin auß dem Höllhaffen inn der Fägisch8 vnd Pfaffentäsch, vnnd mit Weihwasser auß dem Weisteyn vnd Kessel : deßgleichen mit sein Breviarischen vnd.Tattarerischen9 Feurbüchßlin an der seiten, gut für S. Quirins vnser Gurgelstroßlingers gnad : Füget sich solcher gestalt zu der herberg10 hinden nach mit eim11 gezett vnnd nachtrab von sechs oder fünff Ertz vngeschickten Meistern vnnd Pacemküssigen Nominaten, fein beträpt vnd beschläpt nach allem lust zu dem Handel, doch etwas sauberer als jener Pfarrherr, der dreymal inns kat ful eh er die Kirch erreicht, vnd darnach gar zur Kirchen hinein Plumpet, als ob Sanct Paulus vor Damasco nider geschlagen wer, wie er es vngefärlich verglich, vnd die Bauren bat, daß sie auff morgen wider kämen, da müßts sichs12 Predigen lassen, vnd solten sie die Pestilentz auff jre köpff haben : Also war es auch mächtig wol mit vnserem Janotto versehen, wie ein Dorff mit eim vnsinnigen Pfaffen vnnd ein Statt mit eim stoltzen geitzigen Predigkautzen, es hett müssen ein heiloser Teuffel sein, dem er ein Seel entfurt hett, vnnd gewiß ein Plinder Pratenwender, dem er ein Praten gestolen hett.

Page of re-edition: 226 
Next part



This text is part of the TITUS edition of Johannes Fischart, Geschichtsklitterung.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.