TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 525
Paragraph: 3
MAn
fragt
vnd
disputirt
nun
lange
zeit
,
waher
doch
der
erste
krieg
sey
entstanden
:
der
gröste
theil
sagt
von
dem
grossen
Jäger
vnd
Thurnbaubeler
Nimprot
,
des
Chams
Page: 377
Son
,
wie
es
auch
der
nam
soll
mit
sich
4
bringen
,
daß
er
erstlich
andern
das
Brot
nam
,
vnd
ein
Namrott
an
sich
hing
,
die
weit
vnd
preit
nam
,
was
sie
ankam
.
Darumb
er
wol
die
namhafft
Rut
Rotrur
,
vnd
das
hoch
Wildpret
heißt
:
Aber
von
wem
hats
Nimrot
oder
Nimmerrat
gehabt
?
Dann
man
weiß
,
daß
sie
auch
vor
der
Sündfluß
gekrieget
haben
:
sonst
het
Cain
seinen
Bruder
nit
erschlagen
,
noch
feste
Stätt
gebawet
,
oder
sein
Enckel
Tupalkain
,
oder
Toppelkeinnutz
Wehr
vnd
Waffen
erfunden
.
Derhalben
muß
es
ein
ander
Häcklin
haben
,
daran
der
Fisch
behang
.
Jhr
wüßt
die
ersten
Menschen
wonten
inn
hülen
,
da
begab
sich
offt
,
daß
die
wilden
Thier
vnd
Menschen
wolten
vor
vngewitter
,
kält
oder
hitz
inn
eine
Hül
schlieffen
,
da
wolt
keins
das
ander
einlassen
,
da
gabs
ein
streit
,
der
Mensch
verbawet
den
eingang
mit
Bäumen
,
hinder
diesem
Pollwerck
schützt
er
sich
,
das
Thier
verwart
jhn
,
wann
er
außgieng
seinen
jungem
Storcken
essen
zu
holen
,
da
kamen
sie
an
einander
,
der
Mensch
schirmet
mit
eim
angebrunnenen
Baum
mit
dem
Thier
herumb
:
wann
ers
erlegt
,
macht
er
jhm
vnd
seinen
Kindern
Röck
auß
den
Fellen
:
Oder
sie
stiessen
bei
den
Bronnen
zusamen
,
wie
im
Sandigen
erdörrten
Affrica
,
oder
am
Mör
,
da
es
wenig
süß
Wasser
gibt
,
da
macht
sie
zu
beiden
theyln
der
durst
vnsinnig
,
daß
der
Wasserdurst
ward
zum
Blutdurst
:
hier
auß
gewonten
sie
des
Kriegs
:
Darumb
meynen
5
etlich
,
der
Krieg
sey
6
darnach
auch
vnter
die
Menschen
erwachssen
7
von
wegen
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der
Thierheut
,
damit
sie
sich
auff
Adamisch
kleideten
,
8
wann
9
einer
ein
köstlicher
haut
an
hett
als
der
ander
:
Als
der
,
welcher
ein
Löenhaut
vmbhat
,
ließ
sich
feuchter
geduncken
als
der
in
der
Schafhaut
herein
trat
:
die
Bärenhaut
,
wann
sie
zu
kurtz
war
,
nam
eim
andern
sein
Geyßfell
,
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damit
er
sein
Haut
damit
verpremet
:
Der
Hirschheuter
meint
ein
Wolffshaut
geb
wermer
,
vnnd
nam
eim
andern
sein
Wolffshaut
,
also
zog
der
stercker
den
schwechern
auß
:
der
Wolffheutig
Cain
(welcher
ohn
diß
Mathesius
beschreibt
den
Lycaon
gewesen
sein)
zog
dem
erschlagenen
Abel
sein
Schafskleid
auß
:
zuvor
that
jeder
des
Thiers
Haut
an
,
welchs
er
gefangen
hat
,
hernach
wer
den
Man
fieng
,
hat
auch
sein
Haut
.
Daher
kompts
,
daß
man
sagt
,
mit
eim
herumb
hauten
,
sein
Haut
darstrecken
,
jeder
sorgt
seiner
Haut
,
den
Hasen
vmb
dz
fell
schaisen
,
sich
seiner
Haut
wehrn
,
es
juckt
jhn
die
Haut
,
man
muß
sie
jm
gerben
,
man
muß
jhm
mit
eim
eychenen
Flederwisch
die
Leuß
abstrelen
,
man
muß
jm
hinders
Leder
wischen
:
'Luditur
de
ipsius
corio
'
:
Ein
jeder
Fuchß
wart
seins
Balgs
.
Daher
kompt
auch
Palgen
,
walgen
,
vnnd
Bellum
,
daß
man
den
Fuchs
vmb
den
Palg
vnd
Fell
jagt
:
daruon
ist
noch
das
spiel
,
vmb
den
Barchat
jagen
,
vnnd
Haar
auff
Haar
.
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TITUS
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Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
.
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