TITUS
Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
Part No. 628
Paragraph: 6
Inn
des
er
solches
redet
,
trat
der
Mönch
auch
36
hinein
,
fragt
30
sie
.
Waher
seid
jhr
37
armen
Schweiß
?
von
Sanct
Genou
vnd
anderswo
her
,
sprachen
sie
:
Vnd
wie
lebt
,
sagt
der
Mönch
,
das
38
lieb
Herlein
Abt
Tranchelion
,
das
Bärenstecherlin
,
ein
bodenloß
gut
39
Zecherlein
.
Seind
seine
Mönchlin
noch
lustig
?
schmackt
jhnen
der
Wein
noch
?
steigen
sie
noch
so
gern
vber
die
Mauren
?
Bei
dem
Creutzvatter
,
weil
jhr
auff
der
Romfahrt
vmbwallet
,
kehren
40
sie
euch
die
Weiber
herumb
.
Hin
hen
,
sprach
Laßdaller
,
ich
besorg
meiner
nicht
,
dann
wer
sie
bei
tag
sicht
,
wird
bei
nacht
nicht
den
Halß
drumb
prechen
,
daß
er
zu
jhr
komm
.
Ja
Gsell
,
sprach
der
Mönch
,
Treck
lescht
auch
Fewr
,
diß
gestech
begibt
sich
das
mehrertheil
bei
Liecht
vnnd
Nebel
41
,
bei
Nacht
seind
alle
Khü
schwartz
:
Vnd
wann
sie
so
häßlich
wer
als
die
Fraw
Serpina
42
,
in
der
Höllen
,
noch
ist
sie
bei
dem
todten
Blut
vor
den
Hirtzbrünstigen
Mönchen
nicht
sicher
,
sie
giengen
ein
Geyß
an
die
ein
Schleier
auff
hat
:
Page: 508
Ja
brechen
ein
Thor
auff
,
da
ein
Küschwantz
vorhieng
.
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Die
Meidlein
machen
die
Mönch
die
Fasten
brechen
,
sie
können
sie
gar
schön
'in
Pace
'
legen
:
Die
schönen
brauchen
sie
bei
Tag
,
die
heßlichen
nachts
.
Es
ist
nur
ein
won
,
dz
man
meint
,
der
Most
schmack
baß
auß
der
krausen
,
dann
auß
dem
glaß
:
Wer
er
lauter
,
ich
süff
jn
nit
auß
der
krausen
.
Dann
ein
guter
Werckmeister
laßt
kein
stuck
vngearbeitet
,
er
nimpt
es
alles
vnter
die
hand
:
alte
Geisen
lecken
auch
gern
Saltz
,
ein
43
alten
verlegnen
Furman
thut
auch
das
Geyselklöpffen
noch
wol
:
kan
einer
nicht
mehr
trincken
,
so
sihet
44
er
doch
gern
zepffen
,
vnd
hört
gern
die
Kannen
klepffen
:
ein
alter
Gaul
regt
zum
wenigsten
die
Ohren
,
wann
er
hört
auff
blasen
:
eim
Podagrischen
träumt
zum
wenigsten
wie
er
reut
,
wann
er
schon
da
gestreckt
leit
.
Secht
da
,
ich
wett
,
oder
es
stossen
mich
alle
Frantzosen
an
,
wa
jr
nicht
,
wann
jr
heim
kompt
,
ewer
Weiber
schwanger
45
finden
:
Zum
wenigsten
,
wann
jrs
habt
angefangen
,
so
machen
sie
doch
,
wie
jener
Friesisch
Pfaff
,
die
Köpff
dran
:
dann
es
macht
auch
nur
der
schatten
von
eim
kloster
fruchtbar
46
:
gleich
wie
auff
den
äckern
eins
Nußbaums
schatten
vnfruchtbaret
47
:
Es
muß
sich
in
Klöstern
alles
mehren
Hund
vnd
Katzen
,
Esel
vnd
Geisen
.
Hoho
,
sprach
Gurgelstroß
48
,
haben
die
Klösterschatten
solche
krafft
,
so
ist
es
eben
mit
jnen
,
wie
mit
dem
Nilwasser
inn
Egypten
,
wa
jhr
dem
Strabo
vnnd
Plinio
Lib
.
vij
Cap
.
iij
glaubt
:
vnnd
wie
das
Pfrundbrot
,
das
macht
jn
allen
inn
denen
es
auffgeht
,
endweder
49
Geistlich
fleisch
,
oder
fleischlichen
Geist
,
oder
heuchlisch
feißt
.
Jr
gehörten
wol
inn
die
vnbewont
Welt
,
jr
wurdens
bald
mehren
:
O
könt
man
Lüttich
vber
Mör
führen
wie
Loreta
:
da
würden
die
Gänß
groß
Eyer
legen
.
Ja
gewißlich
,
sagt
der
Mönch
,
darumb
schickt
der
König
von
Hispanien
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järlichs
Schiff
voll
solcher
guten
Nollbrüder
in
die
Newen
Inseln
,
vnd
man
vernimpt
täglich
,
wie
vmb
ein
jedes
Kloster
bald
ein
Statt
auffstehet
:
Dann
der
Haaß
ist
gern
,
da
er
geheckt
wird
.
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TITUS
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Johannes Fischart, Geschichtsklitterung
.
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