TITUS
Guido de Columnis, Buch von Troja
Part No. 16
Previous part

Paragraph: (16) 
Sentence: 159       Hir zu gab sich Jason yn froem gemute mit uff geleyten fingern, alle globde stete und ganczc zu halden, swur er das eynen ait.
Sentence: 160    
Aber o betriglicher mannes untrewe!
Sentence: 161    
Sage an, Jason, was solde Medea thun, das sie nicht gethan hat?
Sentence: 162    
Hat sie sich nicht dir gancz miteinander ane schemde gegeben uf schwachen glouben dynes eynigen gelobniß?
Sentence: 163    
Sie achte nicht der vorteil yrer hoen art noch der grossen koniglichen wirdikeit, sint sie umbe dyner liebe wille sich vorczihen hat ires koniglichen scepters und yren alden vateren schemlich vorlassen hat, beraubet synes schaczcs, vorlassen yren veterlichen stul.
Sentence: 164    
Durch dynen willen hat sie erkorn das elende und kommen yn fremde lant.
Sentence: 165    
Hat sie dich nicht enthalden in gesuntheit vor den schaden des todes?
Sentence: 166    
Sie hat dich vor schanden behuet, und ab du das leben behaldin hettest, doch vor schandin an irwerbunge des gulden flusses hettestu nymmer widder torst gein Tessaliam kommen.
Sentence: 167    
Sie hat sich ir selbir beraubet, ir und den yren, und hat dich dir und den deynen wider geben.
Sentence: 168    
Mit welcher kunheit tarstu vorslaen dynglobde und dyne eide breehen undangenemed So grosser gut tete, und hast betrogen die gleubhaftigen jungkfrawen?
Sentence: 169    
Du hettest billich die gote geforcht und die nicht betragen, von der du also vil gute tete entpfangen hattest.
Sentence: 170    
Aber was volget dir dornoch?
Sentence: 171    
Umb denn bruch dynes aides und globdes wirstu eynes schemlichen todes sterben.
Sentence: 172    
Aber du, Medea, von dir man saget, wy wol das du irfaren seyst yn den kunsten, sage an, was ist dir nuczc adder fromelich gewest dy kunst des gestirnes, durch dy man spricht, das man wisse kunftige dingk?
Sentence: 173    
Wie hastu dich vorgessen, das dirs so obel irgangen ist?
Sentence: 174    
Wetlich, ist ungewiß, sich uf die kunst zu lassen der steren, wenn wer do sicherhait by, du hettest dich ye gehut vor suttenem grossen ungelugk.
Sentence: 175    
Werlich, es ist alleyn eigen dem allirhoehsten waren gote, in des henden und gewalt alleyne stet, zcu wissen zceit und stund und alle ges[ch]ichte.
Sentence: 176    
Was nu fordere?
Sentence: 177    
Jason und Medea, abgeleit ire cleyder, gingen zu bette, und wy wol, das Medea iren wollusten und begerungen gnugk hatte gethan mit Jasonis umbfengen, do von waß doch die flamme der begerunge nicht vorlosehen yn ir, wenne das sie vorsucht hatte, brachte ir hernoch wetlich grosser harrunge.
Sentence: 178    
Deser smag betruget syne dorfftigen liphaber, das sie ye meher harren und werden nicht gesetiget.
Sentence: 179    
Als der tage steren uff gingk, Es ist zceit', sprach Jason, das wir uf sthen, das uns des tages licht nicht begreiffe und pitte dich allerlibeste, das du mir geben wollest dyne rete, do ich mit mag gerichten meinen vorsacz, und ouch wie ich dich moge brengen in mein land.

Next part



This text is part of the TITUS edition of Guido de Columnis, Buch von Troja.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.