TITUS
Guido de Columnis, Buch von Troja
Part No. 52
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Paragraph: (52) 
Sentence: 674       Und in des wortes ende weynte sie bitterlichen sere.
Sentence: 675    
Paris troste sie aber, er ließ yr wol worten mit allen dingen.
Sentence: 676    
Des morgens wart Helena gesmugkt noch koniglichen sitten und wirden, uf eyn schon pfert gesaczt, wol gesmugkt mit eynem gulden gezceuge, und die andern gefangen wurden alle uf pferde gesaczt und geschikt noch yrem adel zu vorderst zcihende mit vil rittern, dornoch Paris, Deiphebus, Anthenor, Eneas und Poli[da]mas und vil ander edle manne mit smugke und in grossen eren und zucht und furten Helenam, die koni- gynne, gein Troye.
Sentence: 677    
Vor der stat etwie ferre begynete yn der konigk Priamus.
Sentence: 678    
Er gruste und entpfing sie frolich, sunderlich entpfing er die konigynne Helenam demutiglich in behegelichen worten.
Sentence: 679    
Als sie zu der pforten in quomen, do was eyn unczellich volg in den gassen gesammelt.
Sentence: 680    
Die feierten grosse freude uf luten, fideln, quintern, pfeiffen, pauken und mit allerlei seyten spil und uch mit rosseliren, stechen, pferde und tu- melen, springen etc.
Sentence: 681    
Der konig Priamus was der erste von dem dornoch ander vil edler manne, und Priamus leite zu fusse der koniginne Helenam pferde mit grossen eren vor den koniglichen sal.
Sentence: 682    
Czu den zceiten was zu Troya frewde obir frewde, beide von der wolfart Paris und uch der zu kunft der konigynne Helena.
Sentence: 683    
Des andern tages entpfing Paris in dem tempel Palladis Helenam zu eynem elichen gemahelen, und denn wart die freude zu Troja zoweifeldig, ganczer acht tag alumbe.
Sentence: 684    
Als Cassandra, des koniges tachter, dise ding vornam, als die ee ires bruders und die feyer der frewde zu Troya, sy weynte und clagete bitterlich und schrai lanter stymme:
Sentence: 685    
O ir unseligen, was frewet ir uch der hochzceit Paris, do von so grosse kunfftige obel kummen, durch die ir uwern und der euwern tot clegelich beweinen werdet.
Sentence: 686    
Ir werdet ewer kinder in dem angesichts irer veter sehen sterben, und ir weiber werdet elendiglich vorwitbet und die leiche uwer manne greselich beschawen.
Sentence: 687    
Ach, hoe edle Troye, freislich wirstu nyder gewarffen und zubrochen!
Sentence: 688    
Du wirst frevelich und boslich zustort!
Sentence: 689    
Czeter obir uch, durfftigen mueter, wenne ir die kinder, die ir getragen habit, als un- menschlich sehen werdet zuhawen und zcuezerren!
Sentence: 690    
Ach, du konigynne Eccuba, wie wirstu alles mogen beweynen, die morde dyner sone, die ir- slagen werden mit den blutigen swerten der Crichen!
Sentence: 691    
Woffen, du blindes volgk, unwissende den freislichen tod!
Sentence: 692    
Worumb nommet ir nicht mit gewalt Helenam von irem unrechten manne und gebet sie wider dem rechten, ee denne das die scharffen swerte irbremsen in uwern blute?
Sentence: 693    
Deucht uch das nicht, das die deube Paris noch herbiglich gerochen werde?
Sentence: 694    
Durch sie werden wir noch zu grunde vorterbit.
Sentence: 695    
We, ymmer we, du unselige Helena, du arge bufynne, bie vil leides und ungemachs wirstu uns geberen!
Sentence: 696    
O ir durffti en burger, treibet weg von uch die dorfftigen leich, das stinkende verre von uwern wonungen!

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This text is part of the TITUS edition of Guido de Columnis, Buch von Troja.

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