TITUS
Guido de Columnis, Buch von Troja
Part No. 56
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Paragraph: (56) 
Sentence: 781       Alle dy konige und fursten irkanten anderß nicht, wenn das in Calcas die lanter warhait sagete, und brochen ane seumen uff und schifften von dem part Anthenas.
Sentence: 782    
Als si uf das mer quomen, hub sich ein groß storme von bliken, doneren, winden, regen, und die ungen gingen und belczten als die hoen berge, do von sie alle in grosse engste und forchte des todes quamen.
Sentence: 783    
Aber der troyanische Caleas tat synen bau dem wasser und weter, als er dor inne kundich was.
Sentence: 784    
Do von legete sich das mer, und schiften seliglich biß an das troyanische land und quomen an eyne port eynes slosses, genant Conaba.
Sentence: 785    
Der uf dem slosse waren und ranten her ab und wolden den port bewaren.
Sentence: 786    
Aber als unweislig, als sie das an geriten, als schedlich nam es ein ende.
Sentence: 787    
Die mennige der Crichen uber vielen die und slugen sie und fiengen sie, und ir ein tail ranten und liffen zu dem slosse und funden das unbestalt mit were und gewundene das sloß und brachen das und triben und trugen wegk, wa da waß.
Sentence: 788    
Darnach quamen sie an ein port, genant Thenedon, das waß mechtigk, ein vescz sloß mit reicher zu gehorunge.
Sentence: 789    
Vor das sloß leiten sich die Crichen und vorherten, was do waß.
Sentence: 790    
Zu leczte traten sie zu dem slosse mit storme und richten do vor bleiden uf und schermen und stormeten das mechtiglich.
Sentence: 791    
Die Troyanischen wirten das sloß gar swinde mit werffen und mit schiffen.
Sentence: 792    
Aber die menige der Crichen was alß groß, das ane underloß ein huffe den andern luste tag und nacht, und machten sie als mude, das sy yn das sloß uber haup[t] an gewonnen.
Sentence: 793    
Als sie das gewonnen, zu eyner rache der iren, die in dem storme gestorben worden, irmorten die Crichen jungk und ald, wenn sie funden, nymandes schonende.
Sentence: 794    
Als sie her ab genomen, was do [was], storten sie das sloß zu grunde mit brechen und mit fewre und zoogen wider zu iren schiffen mit dem raube.
Sentence: 795    
Das genante sloß Thenedon lag segß meilen von Troya.
Sentence: 796    
[A]ls nu die Crichen gebeuten die name, die sie vor dem slosse irbar- ben hatten, gebot der konigk Agamenon, oberiste hoptman des heres, das des andern tages alle fursten und herren zcamme sullen kommen an der beitstat zu haben eyne gemaynea gespreche.
Sentence: 797    
Also quomen sie am andern tage zu samme an der genanten stat.
Sentence: 798    
Do rette der konigk Aga- menon die fursten und die mechtigisten des heres als an mit sulchen worten:
Sentence: 799    
,Lieben frunde, konige, herczogen, fursten und ir andern alle, als wir hie zu sampne sint kommen von notdorfftiger und redelicher sache wegen nicht in keynem obirmute, wenn die obirmutigen haben wenig frunde, sundern vil fiende.
Sentence: 800    
Ir wist wol, das wir in das konigreich Priami kommen syn zu rechen das unrecht, das er widder uns begangen hat, und sint die Troyanischen vor unser fiende gewest, das hat sich nu gezweifeldiget.
Sentence: 801    
Sie sint nu wol gewarnet und haben sich swinde widder uns gestergket.
Sentence: 802    
Auch ist der bunt kune uf synem miste, sie sint hie doheyme und mitten undir yren frunden.
Sentence: 803    
Do von so ist uns not gutes rates und das wir mit synnen faren ane obirmut, das wir ich geschant werden, wenn vil sint geschant wurden in krigen und orleyen dorumb, das sie leichtfertiglich ane rat gefaren haben.
Sentence: 804    
In sulchen dingen sal man nicht varelos rauschen.
Sentence: 805    
Unser fiende haben yre botschafft hie uns gehabet, und yr konigk hat syne swester Exionam wider von uns gefordert, aber syne boten haben wir hochmutiglich bericht und unvorsichtiglich geantwert.
Sentence: 806    
Hetten wir syne bethe irhort, so hette wir die grossen schaden in der inselen Citharea nicht entpfangen, und die konigynne Helena wer wetlich nicht weg gefurt worden.
Sentence: 807    
Wir betten uch diser vorderunge nicht gedorfft noch uns und die unßern von unßern landen und heymoten so weit nicht geferret haben.
Sentence: 808    
Wie den nu alles sey, was uns kunfftig in disen dingen werden mag, das wisse wir nicht.
Sentence: 809    
Deucht es uch allen gut und gerathen, wir wolden unser botschafft an Priamum schigken, das er uns Helenam wider gebe und wandel tete umb das unrecht, das Paris wider uns getan hat.
Sentence: 810    
Ist, das Priamus das thun wil, so zcihe wir mit eren wider heym und wollen ouch von den Crichen nicht mehr vorderen.
Sentence: 811    
Wil er aber das nicht thun, so habe wir zcweierlay vorteil:
Sentence: 812    
das eyne ist unser gerechtikeit, das ander unser macht, seyn lant zu storen.
Sentence: 813    
Wenn wo man das von uns und den Crichenc sagen wirt in der werlde, wirt uns der glymph wirdiglich zu gesaget und yn die schande, ab sie obirwunden werden.
Sentence: 814    
Do von so prufet alsampt, was uns hir inne zu thun sey.

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This text is part of the TITUS edition of Guido de Columnis, Buch von Troja.

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