TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 46
Chapter: 43
Paragraph: 44
Unterwerfung Lacedemonias und Darius' erster Brief an Alexander
Page: 132
Line: 1145
Wie
Allexander
den
ratt
von
athenis
verschmächt
.
XXXXIIII
Line: 1146
Wie
Allexander
bezwang
lacedemaniam
.
XXXXV
.
XXXXVI
Line: 1147
Wie
Allexander
Dario
nauhent
vnd
wie
ym
Darius
ain
brief
sant
.
XXXXVII
Line: 1148
Ich
hett
ewch
vor
geschriben
,
daz
ir
czechen
ewr
weysen
purger
,
ratt
vnd
Line: 1149
gelertt
maister
zu
mier
soltten
senndten
.
Darynne
seytt
ir
vngehorsam
gewesen
,
Line: 1150
des
habt
ir
schuldt
.
Nun
sultt
ir
wißenn
,
das
ich
nichtt
bedorff
ires
rattes
Line: 1151
noch
weyßhaitt
,
wann
diee
meinen
vnd
ich
mitt
soleicher
gehorsam
vnd
ainigkaitt
Line: 1152
leben
,
daz
wier
nyemandtcz
ratt
beduerffen
.
Wann
wo
ainigkaitt
ist
,
da
ist
Line: 1153
nichtt
noͮtt
vil
rattes
.
Wann
hiett
ich
der
meinen
ratt
gehabtt
,
sy
hietten
langst
Line: 1154
mitt
gewaltt
ewer
mawren
vnd
czynnen
erstytten
.
Daz
woltt
ich
nichtt
thuen
,
Line: 1155
wann
ich
woltt
schoͮnnen
der
weyßhaitt
Aristotiles
,
die
er
auss
ewrer
statt
Line: 1156
emphangen
hatt
.
Darumb
woltt
ich
,
daz
ewr
weyss
maister
zu
mier
koͮmen
Line: 1157
waren
vnd
daz
wier
vonn
weyßhaitt
geredt
hietten
'.
Da
daz
vernamen
die
Line: 1158
burger
zu
athenis
,
sy
waren
betruebtt
,
daz
sy
nicht
geuolgtt
hetten
dem
gepoͮtt
Line: 1159
Allexandri
vnd
stuenden
also
in
großen
angsten
vnd
sorgen
,
wann
sy
hetten
Line: 1160
vernomen
auss
Alexanders
wortten
vnd
wercken
hoche
weyßhaitt
.
Darnach
Line: 1161
sameltt
kunig
Alexander
alles
sein
heere
zu
ainem
hawffen
vnd
kerett
es
in
Line: 1162
daz
lanndt
lacedonia
.
Als
er
dem
lanndt
nachen
begundt
,
da
sameltt
sich
daz
Line: 1163
volck
alles
vnd
verrigeltten
ir
strazzenn
vnd
besacztten
irew
wazzer
mitt
vil
Line: 1164
starcken
scheffen
vnd
beraitten
sich
mitt
ainem
gemuett
zu
streytt
.
Da
daz
Line: 1165
erhortt
Alexannder
,
er
sanntt
zu
in
ain
soleichew
geschrifft
,
daz
sy
guettes
Line: 1166
rattes
pflagen
vnd
volgtten
vnd
die
scheff
vonn
danne
thatten
,
auch
den
harnasch
Line: 1167
abczugen
vnd
sich
mer
flyßen
seiner
liebe
vnd
frewnttschafft
,
wann
daz
Line: 1168
sy
ir
hayl
vnd
geluck
zu
streytt
wagtten
.
Da
die
fraydigenn
lacedony
diße
brief
Line: 1169
verlasen
,
sy
woltten
sich
nichtt
waycken
noch
pyegen
zu
gehorsam
in
kain
Line: 1170
weys
,
sy
wolttenn
yee
streytten
vnd
thetten
sich
all
wappen
zu
streyttee
nach
Line: 1171
dem
aller
pestenn
.
Da
daz
ersach
Alexander
,
er
hyess
beraytten
vil
werffender
Line: 1172
fewr
vnd
thett
dem
volck
großenn
schaden
.
Er
hett
auch
ain
streyttczewg
,
der
Line: 1173
was
von
weyßen
kchunsten
gemachtt
,
mitt
dem
raychtt
er
vber
graben
,
Line: 1174
mawren
vnd
alle
wer
.
Damitt
fuer
er
in
ir
klawßenn
vnd
czerrutt
all
ir
wer
vnd
Line: 1175
thett
den
lacedonien
so
wee
,
daz
ir
kainer
an
seiner
wer
beleyben
mocht
;
sy
Line: 1176
muesten
all
hynndersich
weychen
.
Da
daz
sachen
die
lacedony
,
sy
beraytten
sich
Page: 133
Line: 1177
mitt
gemainer
stymb
vnd
ruefften
vmb
fride
vnd
ergaben
sich
mitt
allem
irem
Line: 1178
leib
vnd
guett
Alexandro
vnd
patten
sein
kunigcleiche
genade
,
daz
er
kainen
Line: 1179
vnwillen
noch
vbel
gedanck
zu
in
näm
,
wann
sy
woltten
sein
vnderthan
vnd
Line: 1180
gehorsam
sein
.
Alexander
gab
in
gar
beschaydenleich
anttwuertt
vnd
sprach
:
Line: 1181
'Ir
selber
wist
,
daz
ich
ewch
daz
gar
getrewleichen
geratten
hab
,
ee
ich
fewr
Line: 1182
warff
in
ewr
schyffung
.
Yedoch
so
widersprich
ich
nichtt
die
spatten
rewe
,
so
Line: 1183
ir
vmb
ewr
vngehorsam
nembtt
'.
Daz
volck
was
im
gehorsam
vnd
raychtten
Line: 1184
im
vnd
seinem
heere
alle
noͮttduerfft
vnd
reyche
presentt
.
Darnach
beraitt
Line: 1185
Alexander
sein
heere
vnd
kerett
die
rechtten
strazzen
in
warbareya
vnd
fuer
Line: 1186
durch
ciliciam
vnd
kam
an
Darius
lanndt
.
Des
mochttigen
kunig
Dary
herczogen
Line: 1187
sammeltten
gross
heere
vnd
czugen
wider
in
vnd
lagen
zu
veldt
an
ainem
Line: 1188
wazzer
.
Als
paldt
daz
Alexannder
vernam
,
er
kerett
eyllendt
zu
in
vnd
ermanett
Line: 1189
die
seinen
kecken
ritter
zu
streytt
,
die
all
mitt
ganczen
begierden
froleich
die
Line: 1190
veindt
an
ranntten
.
Da
wardt
großer
streytt
.
Der
perßen
heer
was
groͮss
vnd
Line: 1191
luck
.
Die
kchryechen
prachen
dardurch
vnd
erschluegen
der
perßen
souil
,
daz
Line: 1192
es
vngelawbleich
zu
sagen
ist
.
Lydia
vnd
Yconia
,
die
grozzen
herczogen
,
wuerden
Line: 1193
payd
sigloͮs
.
Er
czoch
aber
fuerpas
vnd
nachentt
vast
dem
kunig
Dario
.
Er
Line: 1194
kam
piss
an
die
enndt
,
die
hyeßen
pamphyba
.
Daselbs
sanntt
im
der
gross
Line: 1195
kunig
Darius
potten
vnd
nämleich
ainen
prief
,
der
in
dißer
form
geschriben
Line: 1196
was
:
'Darius
,
ain
kunig
aller
kunig
vnd
aynn
mag
der
gotter
,
empewtt
Alexanndro
Line: 1197
seinem
dienner
:
Ich
schaff
vnd
gepewtt
dier
,
daz
du
von
stundt
wider
Line: 1198
haym
farest
zu
deinen
frewndten
,
meinen
diennernn
,
vnd
daz
du
lernest
ettwas
Line: 1199
mändleichs
in
der
schoss
deiner
muetter
.
Vnd
darzue
sendt
ich
dier
ain
zugel
Line: 1200
ain
pall
vnd
pewttel
mitt
goldt
.
Der
zugel
bedäwtt
,
daz
du
damitt
soltt
angepundten
Line: 1201
werdenn
,
wann
man
hatt
dier
zuil
muettwillens
verhenngett
.
Darumb
Line: 1202
soltt
du
dich
fleyßenn
guetter
sytten
vnd
die
lanndt
nichtt
also
mitt
deinenn
Line: 1203
rawbern
beschedigen
.
Mitt
dem
pal
soltt
du
spilen
,
seydt
du
noch
ain
kchindt
Line: 1204
pist
.
Dier
czimbtt
nichtt
,
also
mitt
rawbern
so
große
sach
zeunderwindten
vnd
Line: 1205
augen
,
wann
die
morder
vnd
schacher
habentt
dich
verlaytt
.
Spil
hinfuer
mitt
Line: 1206
kchinden
deinem
geleichen
vnd
schympff
mitt
dem
pall
.
Wann
wiss
:
Page: 134
Line: 1207
Hettest
du
zu
deinem
volck
all
soleich
rawber
,
schacher
vnd
morder
,
so
sy
in
Line: 1208
aller
werltt
sindtt
,
noch
dann
mochttest
du
nichtt
erschrecken
die
großenn
Line: 1209
machtt
der
perßenn
,
wann
ich
hab
vil
volckes
in
menigen
meinen
heeren
,
daz
Line: 1210
man
daz
zenichtte
pass
,
dann
zu
dem
griess
des
meres
geleichen
mag
.
So
habe
Line: 1211
ich
goldes
vnd
silbers
souil
,
daz
ich
wol
zechenn
kunigkreich
damitt
bedecken
Line: 1212
vnd
besträen
mochtt
.
Darumbe
hab
ich
dier
auch
golde
gesanndt
,
ob
du
zu
Line: 1213
deiner
haymfartt
zerung
bedorfftest
vnd
daz
du
dier
vnd
deinem
volck
dauon
Line: 1214
kawffest
,
was
ewch
zu
haymfartt
nott
sey
.
Ist
aber
sach
,
daz
du
vnnserm
Line: 1215
gepott
vngehorsam
vnd
nichtt
von
stundt
geuolgig
pist
,
so
wil
ich
pald
volck
Line: 1216
senndten
,
daz
dich
gepundten
zuefuertt
meiner
groͮßenn
maisterschafft
der
Line: 1217
maiestatt
vnd
dich
gar
iamerleichen
schlachen
vnd
hanndeln
vnd
dannee
so
ich
Line: 1218
dich
wil
nichtt
mer
hanndeln
als
ainen
sun
Phylippi
,
meines
kchnechttes
.
Ich
Line: 1219
wil
dich
ann
ain
gappel
vnd
krewcz
hencken
laßenn
,
als
ainen
hawbttmann
der
Line: 1220
schacher
vnd
rawber
,
wann
daz
gehortt
dier
zue
'.
Da
Alexander
die
prief
verlas
Line: 1221
vnd
die
potten
gehortt
hett
,
er
besanntt
all
sein
mächttig
lewtt
,
magnatten
,
Line: 1222
fuersten
vnd
hawbttlewtt
,
vnd
liess
die
all
lesen
vnd
horenn
den
hochen
vbermuett
Line: 1223
Dary
.
Nun
verstuendt
Alexander
woͮl
,
daz
sein
adel
vnd
mochttig
vnd
Line: 1224
gross
volck
ab
der
pottschafft
seer
erschrocken
waren
vnd
waren
vast
geren
Line: 1225
wyder
haym
geczogen
,
wann
sy
goldes
,
silbers
,
gestaines
vnd
gim
souil
hetten
Line: 1226
gesameltt
,
daz
sy
es
kchawm
gefueren
mochtten
.
Vmb
des
willen
warenn
Line: 1227
ettleich
geren
haym
geczogen
,
ettleich
thetten
es
vor
rechtter
forchtt
,
da
sy
Line: 1228
hortten
,
daz
Darius
souil
guetter
ritter
streyttparer
hett
,
ettleich
hietten
Line: 1229
geren
gesechen
ir
weib
vnd
kchindt
.
Daz
alles
verstuendt
wol
Alexander
vnd
Line: 1230
hueb
auf
zu
reden
mitt
heller
stymbe
:
This text is part of the
TITUS
edition of
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
.
Copyright
TITUS Project
, Frankfurt a/M, 6.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.