TITUS
Alexanderroman (Johann Hartlieb)
Part No. 93
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Chapter: 134  
Paragraph: 91  
Darius' Brief an König Porus

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Wie aber Darius gar ain gross volck gesammet vnd schraib vmb hilf dem kunig Poro
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in india. LXXXXI


Line: 2538     Da zwischen vnd Alexander den wynntter ain tayl was still gelegen, da hett
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Darius, der kunigk in persya, aber gesameltt gar ain vnmazzenn gross volck
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vnd beraitt sich aber zu streytt wyder Alexandrum. Er thett sich auch so weytt
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besameln, als er kchund vnd mochtt vnd gab vnsagleich gold vnd schacz auss.
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Darius schraib auch dem kunig Poro in dem kunigkreich india ain soleich
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episteln: 'Darius, ain kunig aller kunig, empewtt dem kunig Poro in india
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geluck vnd hayl. Vor ettleichen tagen hab ich zu dier gesanntt vnd gepetten,
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daz du mier zu hilff komest wyder die, die wellentt zerstoͮren vnnßern
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kunigckleichen sal, wann daz viechisch thyer Alexannder, der auf vns zogen
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ist, der hatt zu vns gar ain grymen muett vnd all sein gedancken, die wuetten
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als die vnden des tobennden meres. Wann ich woltt von im gelost haben
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vnnser muetter, weyb vnd kchinder vnd woltt im darumbe geben haben gar
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großenn, vnsägleichen schatz, den voͮr lanngen czeitten vnnser voruordern
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gesameltt habenn vnd darczue manig kunigkreich, das er aber yee nicht thuen
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woltt. Wie wol nun war ist, daz ich kainen willen hab zu streyttenn yecz mitt
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Alexanndro, yedoch so wil ich sameln volckes, so ich aller mayst mag vnnd
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wil mitt im streyttenn, wann ich wil lieber im streytt totter ligenn, dann daz
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ich sol ansechen vnd horen dice schmach an meinem geschlächtt vnd daz mein
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muetter, weyb vnd kchindt sullen meinem veindt sein vnnder than.
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Darumb so erweck ich aber dein parmherczige guett vnd rueff dich an vmb
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hilff, wann hilffestu mier nichtt, so pin ich der verloren, wann ich ways nyemandt
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mer an zurueffen. Hilff mier, tugennttreicher kunigk, vnd gedenck an
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meinen hochen namen vnd an mein altt geschlächtt vnd loss mich auss dißen
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angsten. Wann ich pin also versuncken in herczen layde, daz ich nichtt ways,
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wye ich darauss komenn mag. Sameltt mier volckes, so ir mayst mugtt vnd
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kombtt zu dem gepirg, daz mann nennett porttas caspias. Wann als vil ir pringt
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fuezzuolckes, so wil ich yedem geben alle manett drey guldein schilling vnd
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ainem yegleichem zu ross wil ich geben alle manett funff guldein schilling,
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darczue so wil ich ewch allen geben speyss vnd kost nach aller notduerfft
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genueg vnd auch sunderleich so verkund ich ewch, daz Alexander yeczo hatt
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den grosten schacz, der in der werltt ist, wann er hatt manigen vnsägleichen
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reichtumb zu wegen prachtt, so er souil grozzer stett vnd lanndt beczwungen
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vnd zerstorett hatt. Den selbenn schacz allenn mittsambtt allenn roßenn vnd
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harnasch die wil ich ewch auss india voraus halbe gebenn, darnach sultt ir an
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dem andern rawb geleiche pawtt vnd tayl haben. Auch so wil ich daz guett
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pfardt Purczefal mitt allenn seinem geczewg vorauss geben Poro, dann die
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kostleich kunigcleich kchron, zeptter vnnd annder paramentt, daz Alexander
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hatt, daz wil ich auch vorauss lazzenn dem kunig Poro in india. Vnd zu dem
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allenn wil ich dier geben alle iar zu zynnss vnd gultt hundertt vnd achczigk die
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aller schonisten mayd mitt allen iren geczierden, die dier diennen mitt maniger
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suezzen symphoney vnd dier soleich frewd machen, daz du wänest, es
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wär alles gottleich vnd nichtt menschleichen, soleich iubilieren vnd frolocken
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sy dier machen kchunden. Vnd wann du verlesen hast die episteln, so eyl vnd
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sawm dich nichtt lanng, wann daz fraydig thyer ligtt mier vil zu nachantt'.



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