TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 28
Previous part

Chapter: II 
II. Welches richters gerichte ein itlich man suchen solle, unde wenn, unde wer di richtere sin. Wie manich vriheit si. Waz der burmeister zu gerichte rogen solle.


Paragraph: 1.     Itlich kristen man ist seint phlichtig zu suchene dries in deme iare, wenne her zu sinen iaren komen iz, binnen deme bischtoume, da her inne gesessen iz. Friheit abir, die ist drierhande: schephenbare lute, di der bischofe segent suchen sullen, phlegehaften der toumprobiste, lantsessen der ertzprestere.
Paragraph: 2.    
Zu gelicher wiz sollen sie wertlich gerichte suchen. Die schephenbaren vrien suchen des greven ding ubir ach(zchen) wochen under koninges banne. Leget man abir ein ding uz umme ungerichte, von deme rechten dinge obir vierzchen nacht, daz sullen sie suchen, durch daz ungerichte gerichtet werde. Hir mite habin si behalden ir eigen kegen deme richter, daz ez allis dinges von im ledig ist.
Paragraph: 3.    
Die phlegehaften sint ouch phlichtig, des schultheizen ding zu suchene obir sechz wochen von irem eigene. Undir den muz man wol kiesen einen vronenboten, ab der vronebote stirbit.
Paragraph: 4.    
Die lantsessen, die kein eigen en haben in deme lande, di sollen suchen ires gogreven ding obir sechz wochen. Da unde in itslichem voitdinge sal itlich burmeister rugen alle, die zu deme dinge nicht en komen, die da dingphlichtig sint, unde gezogene swert, blutende wunden unde daz geruchte unde al ungerichte, daz an den lip adir an die hant get adir zu hut unde zu hare get, ab ez mit klage vor gerichte nicht begriffen iz.



Next part



This text is part of the TITUS edition of Sachsenspiegel.

Copyright TITUS Project, Frankfurt a/M, 7.5.2019. No parts of this document may be republished in any form without prior permission by the copyright holder.