TITUS
Sachsenspiegel
Part No. 29
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Chapter: III 
III. Von sechz werlden. Von herschilden. Von sibbe. Wer daz erbe zu vorne nimt.


Paragraph: 1.     Orienis wisagete hi bevor, daz sechz werlde solden sin, die werlt bi tusent iaren ufgenomen, unde in deme sibinden solde se zugen. Nu ist uns kunt von der heiligen schrift, daz an Ademe de erste werlt began, an Noe die andere, an Abraham die dritte, an Moysi die vierde, an Davide die vumfte, an gotis geburt die sechste. In der sibenden si wir sunder gewisse zal.
Paragraph: 2.    
Gelicherwiz sint die herschilde uz gelegit. Der koning hat den ersten, die bischofe, epte unde eptischinnen den anderen, die leivorsten den dritten, sint si der bischofe man wurden sint, die vrien herren den vierden, die schephenbaren vrien lute den vumften unde der vrien herren man, ire man vort den sechsten. Also die kristenheit in der sibenden werlt keine stetikeit en weiz, wie lange si sten solle, also en weiz man ouch an deme sobenden herschilde, ab her lenrecht adir herschilt gehaben mag. Die leivursten haben abir den sechsten schilt in den sobenden bracht, sint si der bischofe man wurden sin, des vor nicht en waz. Alse der herschilt an deme sobenden zu get, also zu get de sippe an deme sobenden gelide.
Paragraph: 3.    
Nu merket ouch, wor di sippe beginnet unde wor sie endet. An deme houbte ist bescheiden man unde wip zu stende, die elichen unde rechtlichen zu samene komen sin. In des halses gelide de kindere, die ane zweiunge vater unde muter geboren sin. Iz da zweiunge an, de en mugen an eime gelide nicht besten unde man schickit sie an ein ander gelit. - Nemen ouch zwene bruder zwo swestere unde der dritte bruder ein vremde wip, ire kindere sint doch geliche na, itliches des anderen erbe zu nemene, ab sie ebinbortig sint. Ungezweiter bruder kint, die sten an deme gelide dar de schulderen unde arme zu samene gen. Also tun die swesterkint. Diz ist die erste sippezale, die man zu magen rechent, bruderkint unde swesterkint. In deme elebogen stet de andere, in deme gelide der hant di dritte, in deme ersten gelide des mittelesten vingeres die vierde, in deme anderen gelide de vumfte, in deme dritten gelide des vingeres die sechste. In der sobinden stat stet ein nagel unde nicht ein gelit, dar umme endet da de sippe unde heizit nagilmag. - Die sich zwischen dem nagele unde deme houbte zu sippe gezin mugen an gelicher stat, de nemen daz erbe gelich. Die sich neher gezin mogen, de nemen daz erbe zu vor. - Die sippe went an deme sibenden gelide erbe zu nemende, al hat der pabist wip erloubit zu nemende in deme vumften. Wenne der pabist en mag kein recht setzen, da her unse lantrecht adir lenrecht mete nideren moge.



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This text is part of the TITUS edition of Sachsenspiegel.

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